Langenau (Brand-Erbisdorf)

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Langenau ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Brand-Erbisdorf in Sachsen.

Siegelmarken

Geschichte

Der Name Langenau leitet sich von einer langen Aue, einem langgestreckten Bach- und Wiesengrund ab.[1] Die erste Erwähnung von Langenau erfolgte im Jahr 1185 in einer Grenzurkunde des meißnischen Markgrafen Otto dem Reichen.

Der Erbauer der Meißener Albrechtsburg, Arnold von Westfalen, heiratete im 15. Jahrhundert Margarethe Rülcke und erwarb aus dem Besitz seiner Schwäger das Rittergut Langenau. Später fiel es wieder an die adelige Familie Rülcke zurück. Vom 18. Jahrhundert bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit bestand der Ort aus den zwei amtssässigen Rittergütern (Grundherrschaften) Oberlangenau[2][3] und Niederlangenau.[4][5] Besitzer der Grundherrschaften waren u. a. die Familien Rülke (Rülcke, Rulecke, Rülicke u. ä.), von Hartitzsch, Griebe und von Tettau. Spätere Rittergutsbesitzer waren die Familien Griebe, Rudolph, Braun, von Oehlschlägel und von Hopffgarten. Ab 1618 werden beide Orte genannt, welche die Kirche und Schule – zentral gelegen – gemeinsam nutzten.

Der Dreißigjährige Krieg hinterließ im Ort gewaltige Wunden, sowohl während der Quartiernahme des kaiserlichen Generalwachtmeisters Heinrich Holk 1632 im benachbarten Linda, als auch bei den beiden vergeblichen Belagerungen des nahe gelegenen Freibergs durch die Schweden 1638 und 1642/43. Im Siebenjährigen Krieg tobte 1762 die Schlacht bei Freiberg ganz in der Nähe. Während der Befreiungskriege gegen die Napoleonische Fremdherrschaft lagerten vor der Völkerschlacht 1813 kurzzeitig 12.000 Franzosen unmittelbar neben dem Ort.

Nach der Übernahme der Gerichtsbarkeit durch den sächsischen Staat im Jahre 1856 wurden die beiden bis dahin dem Kreisamt Freiberg unterstellten Gemeinden dem neu gegründeten Gerichtsamt Brand zugeschlagen. Ab 1875 gehörten Ober- und Niederlangenau zur Amtshauptmannschaft Freiberg.[6] Am 1. Juli 1905 schlossen sich Oberlangenau und Niederlangenau zur Gemeinde Langenau zusammen.

Mit der zweiten Kreisreform in der DDR kam Langenau im Jahr 1952 zum Kreis Brand-Erbisdorf im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt). In DDR-Zeiten war der Ort zudem Schauplatz des jährlichen Radrennens Rund um Langenau. 15. Januar 1970 wurde Gränitz[7] und am 1. Januar 1993 Oberreichenbach nach Langenau eingemeindet. Mit der Auflösung des sächsischen Landkreises Brand-Erbisdorf kam Langenau im Jahr 1994 zum Landkreis Freiberg. Mehrere Jahre war Langenau mit seinen Ortsteilen Gränitz und Oberreichenbach die größte Gemeinde im einstigen Landkreis Freiberg, bevor es am 1. April 2002 als Ortsteil und Ortschaft der Großen Kreisstadt Brand-Erbisdorf angegliedert wurde,[8] mit der es seit 2008 zum Landkreis Mittelsachsen gehört.

Wirtschaftsentwicklung

Langenau war bereits von der Besiedlung her ein ausgesprochen landwirtschaftlich ausgerichtetes Waldhufendorf. Die landwirtschaftliche Prägung hat der Ort nie verloren. Mit der Ausdehnung des Bergbaus im Freiberg-Brander Erzrevier ließen sich ab dem 16. Jahrhundert auch Bergleute als Häusler nieder. Der Bau der Nebenbahnlinie Freiberg–Langenau brachte gegen Ende des 19. Jahrhunderts mehrere einzelne Industrieansiedlungen (Düngemittel, Holzwaren, Möbel), die insbesondere mit Stilllegung des Bergbaus 1913 gefördert wurden.

In Langenau befand sich die Zentralen Betriebsschule des Lichtspielwesens (ZBdL) der DDR. Hier wurden Facharbeiter und Meister für Filmwiedergabetechnik ausgebildet.


Text: Wikipedia

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