Liebesvase

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Liebesvase

Das Liebesvase ist eine monumentale Ziervase in Sandstein von Friedrich Distelbarth beim Kammertheaterflügel der Neuen Staatsgalerie in Stuttgart. Die Vase ist nach Art der Medici-Vase aufgebaut und trägt ein Hochrelief mit der Allegorie der Liebesalter.


Beschreibung

Die über zwei Meter hohe Liebesvase ist eine Ziervase, d. h. eine Vase, die mehr repräsentativen als praktischen Zwecken dient. Bisweilen bezeichnet man solche Vasen wegen der reichen Ausschmückung auch als Prunkvasen oder wegen ihrer Größe als Kolossal- oder Monumentalvasen.

Die äußere Form und Ausstattung der Vase entlehnte Distelbarth von der berühmten Medici-Vase. Für den Bildfries benutzte er nach seiner eigenen Aussage als Vorlage ein pompejanisches Wandgemälde. Wegen der Ähnlichkeit mit einem Werk Thorvaldsens wird dieses jedoch einhellig als Vorlage angesehen (siehe Ikonographie).

Relief. Der Bildfries des Reliefs stellt eine Allegorie der vier Liebesalter dar (Kindesalter, Jugendalter, Mannes- und Greisenalter). Das Hauptbild zeigt eine Amorettenverteilerin, die aus einem vergitterten Käfig die geflügelten kleinen Amoretten an die Leute verschenkt. Sie wird umringt von zwei Männern, fünf Frauen bzw. Mädchen und einem Kind, die je nach Alter neugierig, zögernd, begierig, gleichgültig oder auch genervt auf die Vergabe der Putten reagieren.

Vase. Dem Typ nach ist die Vase, die eine antike Form nachahmt, ein Krater, ein Gefäß, das in der Antike zum Mischen von Wasser und Wein verwendet wurde und daher, vergleichbar unseren heutigen Bowlegefäßen, eine weite Öffnung haben musste. Die Vase ist ein Kelchkrater, d. h. eine Vase mit Bauch, aber ohne Hals, und die Henkel setzen unten am Korb des Gefäßes an (bei anderen Krateren an der Schulter, oder wenn diese wie beim Glockenkrater fehlt, kurz unter der Öffnung).

Die Kelchwandung des Kraters ziert ein Flachrelief. Sie mündet in einer mit Weingirlanden verzierten Hohlkehle und einer vorgeschwungenen Lippe, die von einer Eierstab- und einer Perlstableiste gesäumt wird. Der Kelch setzt auf dem schalenförmigen, vorspringenden Korb auf, dessen Boden mit Akanthusblättern und Blütenornamenten verziert ist und je zwei bärtige, reichgelockte Satyrmasken trägt, auf deren Köpfen ursprünglich die jetzt abgebrochenen Querhenkel ansetzten. Die Vase ruht auf einem Ständer mit einem kannelierten, unteren Kegelfuß, der durch einen vorspringenden Ring von dem ausschwingenden, glatten Oberteil getrennt ist. Zwischen Ständer und Korb legt sich ein eingezogener Ring mit einem breiten Blattüberfall und einer Eierstableiste. Der Ständer steht auf einer quadratischen Plinthe.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Dinggedicht

Liste der Autoren

Der Text und das Bild sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.