Liebfrauenkirche (Worms)

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Reklamemarke mit der Kirche
Kirche auf historischer Ansichtskarte

Die Liebfrauenkirche in Worms gilt als bedeutendstes erhaltenes sakrales rein gotisches Bauwerk zwischen Straßburg und Köln.

Der Baubeginn wird auf 1276/77 datiert, die Stiftskirche wurde im gotischen Stil errichtet und 1465/68 fertiggestellt. Am 31. Oktober 1298 wurde die Liebfrauenkirche zum Kollegiatstift mit zwölf Kanonikern erhoben, nachdem Bischof Emicho, Raugraf von Baumburg, zwei Jahre zuvor die wirtschaftlichen Grundlagen für den Unterhalt für zwölf Geistliche stiftete. Die Fertigstellung der Liebfrauenkirche wird im Zeitraum 1465 bis 1468 gesehen, nachdem Papst Pius II. einen Ablass zur Finanzierung des Kirchenbaus und der Arbeiten am Kreuzgang mit Jodokuskapelle errichtete.

Nach 1260 datiert man das Gnadenbild der Mutter Gottes. Eine Marienwallfahrt kann 1478 erstmals belegt werden, im Rahmen des Reichstag zu Worms (1495) wallfahrte sogar Kaiser Maximilian mit seiner Gattin Bianca zur Kirche. Wegen des reformatorischen Bildersturms im 16. Jahrhundert wurde Marienbild im Jahr 1565 ausgelagert.

1630 ließen sich Kapuziner in Worms nieder und erhielten die Jodokuskapelle im Kreuzgang. In den französischen Reunionskriegen wurde die Pfalz 1689 durch Truppen Ludwigs XIV. verwüstet und die Liebfrauenkirche zu großen Teilen zerstört. Betroffen waren der südliche Turmhelm, das Dach und der Innenraum. Erst 15 Jahre später begann man einen Wiederaufbau.

Aufgrund unzureichender Sicherungsmaßnahmen war die Liebfrauenkirche zeitweise einsturzgefährdet, denn der Brand 1689 hatte zur Folge, dass sich die Pfeiler des Langhauses nach außen neigten. Dieses Problem wurde erst in den 1960er Jahren behoben.

1966 bis 1995 schuf der Mainzer Glasmaler Alois Plum einen Fensterzyklus als Ersatz für die im Bombenangriff von 1943 zerstörten Fenster. Bei den Vorüberlegungen für die inhaltliche Gestaltung der Fenster sollte nach Art der mittelalterlichen Biblia pauperum Szenen aus der Heilsgeschichte des Alten und Neuen Testamentes dargestellt. Über die auszuwählenden Themen berieten sich der Alttestamentler Alfred Mertens aus Mainz, der Neutestamentler Fritz Andreä und der Pfarrer Leonhard Veith. Auf diese Weise kam man überein, für die fünf Fenster auf der Nordseite der Liebfrauenkirche Szenen aus dem Alten und für die entsprechenden Fenster auf der gegenüberliegenden Südseite mit Szenen aus dem Neuen Testament auszuwählen. So entstand der Zyklus der bebilderten Fenster, der mit dem „Paradiesfenster“ beginnt.



Text: Wikipedia

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