Ludwig Dessoir (Grab)

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Ludwig Dessoir
Grab Ludwig Dessoir

Ludwig Dessoir (eigentl. Leopold Dessauer, * 27. Dezember 1810 in Posen; † 30. Dezember 1874 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Bestattet auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof, Abt. F-009-017



Leben

Dessoir stammte aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie; der Schauspieler Rudolf Dessoir war sein älterer Bruder, die ältere Schwester Jeanette Dessoir, ebenfalls Schauspielerin, die Mutter des Schauspielers, Regisseurs und Theaterdirektors Theodor Lobe. Bereits mit 14 Jahren konnte er in der Rolle „Nanky“ erfolgreich debütieren. An diesen Erfolg schloss sich eine Wanderschaft zu den verschiedensten Bühnen Deutschlands an. Parallel dazu war Dessoir auch immer wieder als Sekretär und Rollenabschreiber tätig.

1831 wurde Dessoir in Lübeck von Theaterdirektor August Haake nach Mainz engagiert. Von dort aus wechselte er 1834 an das sächsische Hoftheater nach Leipzig. Während dieses Engagements machte Dessoir die Bekanntschaft mit Heinrich Laube. Dort lernte er auch die Schauspielerin Therese Reimann kennen und heiratete sie dort im darauffolgenden Jahr. Mit ihr hatte er einen Sohn, Ferdinand. Die Ehe gestaltete sich unglücklich, und 1836 ließ er sich wieder scheiden.

Die nächsten beruflichen Stationen Dessoirs waren das Stadttheater Breslau (1836–1837), das Theater Pest (1837–1839) und das Großherzogliche Hoftheater in Karlsruhe (1839–1849). Unterbrochen wurden diese nur durch Gastauftritte am Deutschen Theater in Prag und am Burgtheater in Wien.

1844 heiratete Dessoir in zweiter Ehe Helene Pfeffer. Auch diese Ehe gestaltete sich unglücklich, da seine Ehefrau nach dem frühen Tod ihres gemeinsamen Kindes in unheilbare Depressionen verfiel.

1849 holte man Dessoir nach Berlin und er war dort erstmals am 1. Oktober als Nachfolger Franz Hoppes auf der Bühne zu sehen. In Berlin blieb Dessoir bis zu seiner Abschiedsvorstellung im Oktober 1872 engagiert. Dazwischen gab er aber immer Gastspiele an verschiedenen Bühnen, wie z. B. am königlichen Hoftheater in München und am Stadttheater in Hamburg. 1853 gab er zusammen mit Emil Devrient und Lina Fuhr ein aufsehenerregendes Gastspiel in London am Her Majesty's Theatre.

Seit längerem kränklich, konnte Dessoir 1867 seine großen Rollen nicht mehr bewältigen. Seine offizielle Abschiedsvorstellung gab er am 31. Oktober 1867 als „Richard III.“ Bis er sich 1872 gänzlich von der Bühne zurückzog, glänzte er aber noch immer, auch wenn die Rollen immer kleiner ausfielen. Ende 1872 zog er sich endgültig ins Privatleben zurück und starb zwei Wochen nach seinem 64. Geburtstag am 30. Dezember 1874 in Berlin. Dort fand er auch seine letzte Ruhestätte. Sein Grab befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof, an der Großgörschenstraße, Berlin-Schöneberg.

Dessoirs Sohn war der Philosoph, Mediziner, Psychologe und Kunsthistoriker Max Dessoir.


Text: Wikipedia

Bild 1: wikipedia/Jäger
Bild 2: commons.wikimedia/L. Wekenborg

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