Mühltroff

Aus veikkos-archiv
Version vom 24. März 2022, 08:27 Uhr von WikiSysop (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Mühltroff ist ein Ortsteil der Stadt Pausa-Mühltroff im Vogtlandkreis in Sachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Mühltroff.

Geschichte

Bereits im 10. bis 11. Jahrhundert wurde die Burg Mühltroff vermutlich zur Festigung der Herrschaft deutscher Kaiser, die Ritter zum Schutz gegen die Angriffe der Sorben mit ihren Befestigungen belehnten, gegründet. Die als Angerdorf angelegte Siedlung Muldorf wurde erstmals 1274 erwähnt. Der Name von Mühltroff leitet sich von Muldorf ab, weil es im Ort mehrere Mühlen gab. Es waren meist Wassermühlen, die wohl älteste aus dem 14. Jahrhundert ist die Stadtmühle, sie wird heute als Wohngebäude genutzt.

Vor 1274 war die Herrschaft Mühltroff, welcher die Stadt Mühltroff bezüglich der Grundherrschaft unterstand, im Besitz der Herren von Lobdeburg. 1349 wird das Schloss, „castrum“ genannt, als Meißnisches Lehen im Lehnbuch Friedrichs des Strengen erwähnt und ist Sitz des Vogtes von Plauen, Herr zu „Muldorf“. 1357 mussten die Plauener Vögte das Schloss an die Wettiner Markgrafen-Brüder Balthasar und Wilhelm abgeben, die dann verschiedene Vasallengeschlechter damit belehnten.

Seit 1367 ist Mühltroff als Stadt bezeugt. Der Weißfisch auf dem Stadtwappen zeugt vom ehemaligen Fischreichtum der Stadt mit ihrem großen Teich. Nach einem Hochwasser im 16. Jahrhundert in Mühltroff soll einmal ein Weißfisch auf dem Ratstisch gelegen haben. Seitdem ist er das Erkennungszeichen der Stadt. Im 15. Jahrhundert wurde die erste Textilmanufaktur in der Herrenstraße erwähnt. Die Textilindustrie bildet bis heute ein festes Standbein in Mühltroff. Im Schloss befindet sich heute auch ein Textilmuseum. Mühltroff besaß ursprünglich zwei Kirchen, die Stadtkirche und die heute noch erhaltene Schlosskirche. Nachdem die baufällige Stadtkirche im 17. Jahrhundert abgebrochen wurde, erhielten die Bürger von Mühltroff Gastrecht in der Schlosskirche.[1] Im ausgehenden 18. Jahrhundert ließ Graf Kospoth außerhalb der Stadt am Lämmerhügel (heute Schafhof) ein Lustschloss erbauen, umgeben von einem großen Park mit Pavillons, doch verausgabte sich der Graf finanziell, sodass er von seiner Frau verlassen wurde und fortan in wenigen, kleinen Zimmern des Schlosses wohnte, wo er beim Schlossbrand 1817 ums Leben kam. Vom Lustschloss ist heute nichts mehr vorhanden.

Die Stadt Mühltroff gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Plauen.[2] Im Jahr 1856 wurde sie dem Gerichtsamt Pausa und 1875 der Amtshauptmannschaft Plauen angegliedert.[3] Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Schönberg–Schleiz erhielt Mühltroff im Jahr 1887 einen Bahnhof.

Durch die zweite Kreisreform in der DDR wurde die bisher sächsische Stadt Mühltroff gemeinsam mit seinen Nachbarorten Langenbach, Thierbach, Langenbuch und Dröswein im Jahr 1952 dem Kreis Schleiz im Bezirk Gera angegliedert, welcher ab 1990 als thüringischer Landkreis Schleiz fortgeführt wurde.

Auf Grundlage des Staatsvertrages zwischen Thüringen und Sachsen wechselten Mühltroff, Langenbach und Thierbach gemeinsam mit den Orten Ebersgrün, Pausa/Vogtl., Ranspach und Unterreichenau (bisher Kreis Zeulenroda) am 1. April 1992 zum sächsischen Landkreis Plauen,[4] während Langenbuch und Dröswein beim thüringischen Landkreis Schleiz verblieben. Die Eingemeindung des südlichen Nachbarorts Kornbach erfolgte am 1. Januar 1993,[5] der westliche Nachbarort Langenbach folgte am 1. Januar 1994.[6] Da Kornbach bereits vor 1992 sächsisch war, gehört das Dorf zum „sächsischen“ Postleitzahlengebiet „08“, während Mühltroff und Langenbach zum „thüringischen“ Postleitzahlengebiet „07“ gehören. Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Schönberg–Schleiz endete am 9. Dezember 2006. Bereits am 30. Juni 2007 nahm der Förderverein Wisentatalbahn den Betrieb mit Sonderzügen nach einem besonderen Fahrplan wieder auf, wodurch auch der zum Haltepunkt degradierte Bahnhof Mühltroff bei diesen Sonderfahrten angefahren wird.

Am 10. Januar 2000 wurde eine Verwaltungsgemeinschaft zwischen der Stadt Mühltroff und der Stadt Pausa/Vogtl. mit dem Namen Verwaltungsgemeinschaft Pausa gebildet. Zum 1. Januar 2013 wurde die Verwaltungsgemeinschaft aufgelöst und die Stadt Mühltroff mit seinen beiden Ortsteilen in die Stadt Pausa eingegliedert.[7] Die Einheitsgemeinde trägt den Namen Pausa-Mühltroff.[8]


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.