Münchener Ostpreussenhilfe

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Die Ostpreußenhilfe wurde im Ersten Weltkrieg nach einem Aufruf des ehemaligen ostpreußischen Landrates des Kreises Gumbinnen und Polizeipräsidenten von Berlin Bernd Freiherr von Lüdinghausen vom 16. März 1915 gegründet.

Nach dem Einfall russischer Armeen im Jahre 1914 waren in Ostpreußen 39 Städte und über 1900 Ortschaften zerstört, 40.000 Gebäude verbrannt und weitere 60.000 beschädigt, 135.000 Pferde und über 250.000 Stück Rindvieh verloren – ein Gesamtschaden von mehr als 1,5 Mrd. Mark.

Bereits vorher, am 4. März 1915, gründete sich die Münchener Ostpreußenhilfe. Diese Hilfsaktion unterschied sich von anderen dadurch, dass kein Geld in das durch die Ereignisse zerstörte Land geschickt wurde, sondern mit den gesammelten Mitteln Hauseinrichtungen beschafft wurden. Dazu richtete man 1915 im Festsaal des damaligen Münchner Polizeigebäudes – dem heutigen Fischerei- und Jagdmuseum – 27 Musterzimmer ein, die von verschiedenen Architekten entworfen wurden. Über 40.000 Besucher besichtigten die Ausstellung und spendeten Einrichtungsgegenstände oder auch ganze Zimmer nach diesen Mustern, die dann bei Schreinerbetrieben in München und Umgebung gefertigt wurden.

Nach fünfmonatiger Werbe- und Sammeltätigkeit verfügte die Münchener Ostpreußenhilfe über etwa 450.000 Mark, mit denen 833 Zimmereinrichtungen finanziert wurden. Daneben wurden 40 Eisenbahnwaggons mit gebrauchter Kleidung sowie gebrauchtes Mobiliar nach Ostpreußen gebracht.

61 derartige Hilfsvereine hatten sich in dieser Zeit zur „Ostpreußenhilfe“ zusammengeschlossen und die Patenschaft über einen kriegszerstörten Landkreis oder eine Stadt übernommen. Für größere Spenden gab es den „Patenschaftsteller“, der von der Königlich-Preußischen Porzellan-Manufaktur Berlin mit Wappen und Namen des Paten und des Patenschaftsnehmers sowie mit einem Satz aus einem kaiserlichen Telegramm vom 16. Februar 1915 versehen war.

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Text: Wikipedia

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