Münsterberg

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Ziębice (deutsch Münsterberg in Schlesien) ist eine Stadt im Powiat Ząbkowicki in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Münsterberg.

Deutsche Ton- und Steinzeugwerke

Löbel Schottländer

Sonstige

Geschichte

Münsterberg wurde erstmals 1234 unter der slawischen Bezeichnung „Sambice“ erwähnt, das vermutlich 1241 wie das nahe Kloster Heinrichau von den Mongolen zerstört wurde. Die erste Urkunde unter der Bezeichnung Munsterberck datiert vom 1. Februar 1253 und weist den Ort nach deutschem Recht aus. 1268 besaß die Stadt eine Münzstätte. Für 1276 ist ein Hospiz der Kreuzherren mit dem Roten Stern belegt, für 1307 ein Kloster der Minderbrüder (Minoriten) mit einer Klosterkirche zum Heiligen Kreuz, das zur Sächsischen Franziskanerprovinz (Saxonia) gehörte. Bolko I. von Schweidnitz erbaute im Norden der Stadt eine Burg, auf der dessen Sohn Bolko II. ab 1321 residierte und die Linie der Herzöge von Münsterberg begründete. Ab diesem Zeitpunkt bis Ende des 18. Jahrhunderts sind die Herrschaftsverhältnisse der Stadt Münsterberg identisch mit der Geschichte des Herzogtums.

1322 erhielt Münsterberg von Bolko II. das Recht der freien Ratswahl und 1335 die niedere Gerichtsbarkeit. Die Stadt, deren Fläche 1336 35 Hektar betrug, war von Stadtmauern umgeben, durch die fünf Tore nach außen führten. In diesem Jahr führte die Belagerung durch den Markgrafen von Mähren, den späteren Kaiser Karl IV., zur Anerkennung der böhmischen Lehnshoheit. 1344 erhielt Münsterberg ein Obergericht, vier Jahre später auch die Gerichtsbarkeit über die Juden. Während der Hussitenkriege wurden in der Schlacht bei Altwilmsdorf am 27. Dezember 1428 der letzte Münsterberger Herzog Johann aus dem Geschlecht der schlesischen Piasten und 400 seiner Mitkämpfer getötet.

Als erledigtes Lehen fiel Münsterberg durch Heimfall 1428 an die Krone Böhmen zurück. 1429 verpfändete der böhmische König Sigismund das Herzogtum Münsterberg aus Dankbarkeit an Puta d. J. von Častolowitz, der sich beim Kampf gegen die Hussiten große Verdienste erworben hatte. Wohl deshalb zerstörten die Hussiten noch im selben Jahr Stadt und Burg Münsterberg. Nach Putas Tod 1434 verwaltete dessen Witwe Anna von Colditz die ererbten Besitzungen und verkaufte sie 1440 an Hynek Kruschina von Lichtenburg, den sie kurze Zeit später ehelichte. Da sich Hynek bei den Münsterberger Ständen nicht durchsetzen konnte, wählten diese 1443 den Troppauer Herzog Wilhelm zu ihrem neuen Landesherrn. Er war ein Sohn von Johanns Schwester Katharina und zudem seit kurzer Zeit mit Putas Tochter Salome verheiratet. Nach Wilhelms Tod 1452 ging das Herzogtum Münsterberg an dessen Bruder Ernst über, der es 1456 an den böhmischen König Georg von Podiebrad verkaufte, der seine Söhne Viktorin, Heinrich d. Ä. und Heinrich d. J. zu Herzögen von Münsterberg erhob.[2]

Georgs Enkel Karl I. von Münsterberg verlegte die Residenz 1530 nach Frankenstein. Seine vier Söhne unterstützten die Ziele der Reformation. Wegen der großen Schuldenlast, die sie von Karl übernehmen mussten, verpfändeten sie 1542 das Herzogtum. Auch während des Dreißigjährigen Krieges erlitt Münsterberg große Schäden.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Münsterberg wie fast ganz Schlesien 1742 an Preußen. Danach wurde Münsterberg zur Heimstatt für viele evangelische Böhmen, die ihre Heimat aus religiösen Gründen verlassen mussten. Von 1742 bis 1885 war Münsterberg Garnisonstadt. Seit 1816 war es Sitz des Kreises Münsterberg, der 1932 in den Landkreis Frankenstein eingegliedert wurde.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Münsterberg 1945 zusammen mit fast ganz Schlesien an Polen, die es in Ziębice umbenannten. Die deutsche Bevölkerung wurde von den polnischen Verwaltungsbehörden vertrieben. Die neuen polnischen Siedler kamen zum Teil aus den im Rahmen der „Westverschiebung Polens“ an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie.


Text: Wikipedia

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