Magazin (Haselberg)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Magazin
Ehemalige Gebäudenutzung

Seine Lage „Am Sprintberg” beruht auf einem Sprachfehler: Ein Kind aus der Familie von Eckardstein konnte das Wort „Spring” nicht aussprechen. Benannt nach der Quelle an der ehemaligen Haselberger Straße heißt es richtig „Springberg”.

Das Gut Haselberg bestand neben dem Gutshof aus etlichen Anlagen im Außenbereich. Dazu zählen die „Diensthäuser“ längs der Dorfstraße, das Vorwerk Rädikow, die Schäferei Platz und vor allem das Magazin mit benachbarter Schmiede. Im Magazin lagerten das Saatgut - Grundlage für das kommende Wirtschaftjahr - und das Bauholz.

Das zweigeschossige, sieben Achsen breite Gebäude mit einer großen Bogeneinfahrt in der Mitte, trug ein mächtiges Ziegelhochdach in Krüppelwalmform. Entworfen wurde es Anfang des 19. Jahrhunderts von dem noch jungen Schinkel, der bereits auf Gut Herzhorn, das sich im Besitz Julius’ v. Eckardstein befand, u.a. ein mittelalterliches Wirtschaftsgebäude umgebaut hatte.

Karl Friedrich Schinkel (1781 - 1841) war der bedeutendste Baumeister des Klassizismus in Deutschland. Der spätere Preußische Oberlandbaudirektor hat in jungen Jahren in Herzhorn, Bad Freienwalde und Haselberg Wirtschaftsgebäude errichtet.

Nach 1945 wurde vor allem Wohnraum benötigt. Das stark beschädigte Magazin wurde umgebaut. Der heutige Besitzer bewahrt die noch vorhandene historische Bausubstanz und passt sie behutsam den Anforderungen modernen Wohnens an.

Die zum Gut gehörenden Wohnhäuser waren an bestimmte Funktionen gebunden. Oft lagen sie so, dass z.B. der Oberschweizer (der Melkermeister) seine Kühe und der Schäfermeister seine Schafe auch hören konnte, wenn er zu Hause war.

Der Aktionsradius früherer Landtechnik war gering. Um größere Güter bewirtschaften zu können, waren außerhalb gelegene sog. Vorwerke nötig. Während Rädikow sich zu einem Ortteil Haselbergs entwickelt hat, ist von Platz heute nichts mehr zu sehen.

Quelle