Magazine zum Globus

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Die Magazine zum Globus AG (französisch Grands Magasins Globus SA, italienisch Grandi Magazzini Globus SA) ist ein Schweizer Detailhandelsunternehmen. Das im Jahr 1907 gegründete Unternehmen gehört seit 1997 zum Migros-Konzern.

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken vom Magazin zum Globus.

Übersicht

Die innerhalb des Migros-Konzerns bis 2006 eigenständig geführte ehemalige Globus-Gruppe umfasste neben der Magazine zum Globus AG auch das Möbelunternehmen Interio AG sowie die auf Büromaterial spezialisierte Office World AG. Diese werden seit Anfang 2007 als selbständige Unternehmen innerhalb des Migros-Konzerns geführt.

Die Magazine zum Globus AG betreibt in der Schweiz 13 Globus-Warenhäuser, 24 Herren-Globus-Filialen (Herrenmode) sowie ein Outlet und erzielte 2007 einen Umsatz von CHF 781,3 Millionen.

Geschichte

1892 gründete Josef Weber inspiriert von den Pariser Vorbildern auf der Papierwerd an der Bahnhofbrücke das erste grosse Zürcher Warenhaus, den Bazar ohne Gleichen. Wenig später wurde der Bankier Heinrich Burkhardt zuerst Geschäftspartner, dann Käufer des Hauses, welches er 1907 in eine Aktiengesellschaft mit 2,5 Millionen Franken Kapital, die Magazine zum Globus AG umwandelte und gleichzeitig den Namen des Warenhauses in den heutigen änderte. Dies gilt als Geburtsjahr des Globus.

Globi

Zum 25-jährigen Jubiläum von Globus wurde 1932 vom damaligen Werbeleiter Ignatius Karl Schiele und Zeichner Robert Lips die Figur «Globi» für die Kinderwerbung von Globus geschaffen. Für die beliebte Figur wurde 1944 das Globus-Tochterunternehmen «Globi Verlag AG» gegründet, das seither die Bücher verlegt und die inzwischen erfolgreichste Schweizer Kinderbuch-Figur vermarktet. Der Globi-Verlag blieb auch nach 1997 eine Konzerngesellschaft, bis zur im Jahre 2006 eingeleiteten Restrukturierung der Globus-Gruppe.

Von der Papierwerd an die Bahnhofstrasse

Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Globus ins leerstehende Pestalozzi-Schulhaus zwischen Bahnhofstrasse und Löwenplatz, um auf der Papierwerd einen neuen Hauptsitz zu erstellen. Das entsprechende Bauprojekt wurde 1951 bei einer städtischen Volksabstimmung abgelehnt.

Da sich der neue Standort an der Bahnhofstrasse als äusserst gut herausstellte, wurde auf dem Papierwerd-Areal im Limmatfluss vom Zürcher Architekten Karl Egender das sogenannte Globusprovisorium errichtet, worin das Warenhaus während des Abbruchs des alten Schulhauses und dem Neubau des heutigen Warenhauses untergebracht war. Das ehemalige Schulareal konnte von der Stadt Zürich im Tausch gegen die Papierwerd-Insel erworben werden. Der Neubau wurde 1967 bezogen. Das Provisorium stand ein Jahr später im Zusammenhang mit den Zürcher Jugendunruhen beim sogenannten Globuskrawall beim leer stehenden Globus-Provisorium im Rampenlicht. Das damalige Warenhaus-Provisorium steht heute noch, wurde mehrmals renoviert und ist mittlerweile selbst zum Baudenkmal-Kandidat[1] geworden, denn das leichte Gebäude repräsentiert heute weit mehr als das luxuriöse Prestigestammhaus des Globus-Warenhaus auf der Pestalozzi-Wiese, die Gedanken der Zweiten Schweizer Moderne, deren namhafter Protagonist Karl Egender zweifellos war.[2] Das markante zweistöckige Haus in der besten Passantenlage vorm Zürcher Hauptbahnhof wird vom zweitgrössten Schweizer Detailhändler Coop und der Zürcher Stadtpolizei genutzt.

Au Bon Marché

Globus lancierte 1956 das Discount-Warenhaus ABM (Au Bon Marché) das in den Achtzigern rund 60 Standorte vorweisen konnte. Nach zahlreichen unternehmerischen Fehlentscheiden und Reorganisationen brachten die ABM-Warenhäuser der Globus-Gruppe in den 1990er Jahren schwere finanzielle Verluste ein, die ab 2001 zur Aufgabe der zweiten Warenhaus-Kette führten.

Nationale Expansion

Vom härtesten Konkurrenten Jelmoli übernahm Globus 1996 12 Warenhäuser, darunter die bekannten Grand Passage in Genf (gegründet 1907),[3] Innovation in Lausanne, Aux Armourins in Neuenburg (gegründet 1920, geschlossen im Herbst 2011),[4][5] Jelmoli in Luzern und Glattzentrum und Innovazione in Locarno samt Personal.

Als Ersatz für die ABM-Warenhäuser betätigte sich die Globus-Gruppe als Franchisenehmer von Oviesse (trendige Mode). Die ABM-Standorte wurden zu Oviesse-Filialen umgebaut, an die in der Regel Nannini-Cafés und Estorel-Drogerien angegliedert waren, da das neue Konzept nicht die gesamte Fläche der ehemaligen ABM-Filialen belegte. Bis Ende 2004 wurden die Oviesse-Filialen und die Nannini-Cafés wieder geschlossen.

Verkauf an die Migros

1997 verkaufte Familie Bitterli die Magazine zum Globus an die Migros, welche die Globus-Gruppe bis Ende 2006 als eigenständiges Unternehmen weiterführte.

Per 1. Januar 2007 wurde die Gruppenstruktur der Globus-Gruppe aufgelöst. Die einzelnen Unternehmen der ehemaligen Globus-Gruppe werden seither als selbständige Unternehmen innerhalb des Migros-Konzerns geführt.

Ebenfalls per 1. Januar 2007 wurde der Globi Verlag an den Orell Füssli Verlag verkauft.

Übernahme von Schild

Im Oktober 2013 gaben Globus und die Luzerner Modehauskette Schild AG bekannt, dass die bisherigen Schild-Aktionäre ihre Anteile (Stefan Portmann und Thomas Herbert je 27 %, die EGS Beteiligungen AG als Tochter der Ernst Göhner Stiftung 42 % sowie das Schild-Management 4 %) an Globus verkaufen und im Gegenzug sich Portmann und Herbert mit einem zweistelligen Millionenbetrag an Globus beteiligen. Schild soll weiter als eigenständige Gruppe im Gesamtunternehmen agieren, das durch die Übernahme mit rund 1 Milliarde Franken Umsatz zum Schweizer Marktführer im Segment mittlere und gehobene Mode wird.[6] Im Mai 2017 gibt die Migros bekannt, dass die Modekette Schild bis 2019 verschwindet. Alle Läden werden in den Globus integriert.


Text: Wikipedia

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