Magnus Zeller (Wohnhaus)

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Magnus Zeller (* 9. August 1888 in Biesenrode, Mansfelder Gebirgskreis; † 25. Februar 1972 in Ost-Berlin) war ein expressionistischer Maler und Grafiker.

Biographie

Vor 1933

Magnus Zeller wuchs als Kind einer protestantischen Familie in Biesenrode im Südharz auf und zog im Jahre 1901 mit seinen Eltern nach Magdeburg, um ab 1906 nach Berlin zu gehen. In Berlin studierte er von 1908 bis 1911 Malerei und Plastik bei Lovis Corinth. 1912 stellte er erstmals Werke in Berlin aus. Von 1915 bis 1918 war er beim Militär. Dort lernte er den Irrsinn des Krieges „ganz von unten in der Feuerzone und ganz oben in der Etappe“ kennen (Arnold Zweig). Er war ab 1913 Mitglied der Künstlervereinigung Freie Secession in Berlin und hatte damals Kontakte zu Karl Schmidt-Rottluff und eine Freundschaft mit Arnold Zweig. 1918 beteiligt er sich an den Arbeiterkämpfen, war Mitglied des Soldatenrates und nahm an der Vollversammlung der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte am 10. November 1918 teil.[1] Im Jahre 1920 veröffentlicht Zeller Mappen über die Arbeiterkämpfe und über das Revolutionsjahr 1918, die in den Jahren 1917/1918 entstanden. Im Jahre 1921 publizierte er erstmals Buchillustrationen.

Von 1921 bis 1924 unterrichtete er an der Staatlichen Kunstschule Tartu (Dorpat) im Estland und im Jahre 1926 reiste er nach Paris, um dort die Werke vor allem von Honoré Daumier und Eugène Delacroix zu studieren. Ab dem Jahre 1929 beteiligte sich Zeller an zahlreichen Ausstellungen.

Von 1924 bis 1937 lebte er in Berlin bzw. in Blomberg/Lippe und ab 1937 in Caputh.


Zeit des Nationalsozialismus

1933 wurden die Arbeiten Zellers von der nationalsozialistischen Presse, nach anfänglichem erfolglosen Umwerben, als entartet diffamiert. Er hielt sich von 1935 bis 1936 in Rom in der Villa Massimo, finanziert durch ein Stipendium, auf. 1937 kehrte er nach Deutschland zurück. Dort wurde er in seinem künstlerischen Arbeiten durch die städtischen Behörden dadurch behindert, dass ihm der Kauf von Malmaterial verwehrt wurde. Seine Ausstellungsmöglichkeiten waren von dieser Maßnahme nicht betroffen. Ab dem Jahre 1938 fand seine künstlerische Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten statt und es entstanden zahlreiche Bildwerke, deren Entdeckung zur lebensbedrohlichen Verfolgung geführt hätte.


Nach 1945

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein, um diese später in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) zu verlassen. In den Jahren von 1946 bis 1947 erfolgten weitere Ausstellungsbeteiligungen; im Jahre 1948 zog er nach Hamburg. Vorausgegangen war seine Abwahl als Vorstandsmitglied aus dem Verband Bildender Künstler der DDR in der Auseinandersetzung in die Formalismus/Realismus-Debatte. 1962 nahm er eine Medaille für seine Kunstwerke und Teilnahme an den Arbeiterkämpfen in den Jahren 1918 bis 1923 entgegen. Bis zu seinem Tod im Jahre 1972 beteiligte sich Zeller an weiteren zahlreichen Ausstellungen.

Seine Tochter Helga Helm vermachte den Nachlass ihres Vaters der Akademie der Künste Berlin mit Skizzenbüchern, autobiographischen Aufzeichnungen und Briefwechsel mit Klaus Richter, Karl Schmidt-Rottluff und Arnold Zweig.

In Potsdam ist ein Platz nach Magnus Zeller benannt.


Adresse: Geschwister-Scholl-Straße 8 (Caputh)



Text: Wikipedia

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