Markneukirchen

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Markneukirchen ist eine Stadt im sächsischen Vogtlandkreis.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Markneukirchen.

Ernst Holzweissig

Sonstige

Geschichte

Das im 13. Jahrhundert gegründete Siedlerdorf Nothaft erhielt zunächst seinen Namen nach einem egerländischen Rittergeschlecht – Albertus Nothaft de Wildstein (siehe auch Familie Notthafft) führte als Lokator bayerische/oberpfälzische Siedler in dieses Gebiet. Und auch in einer Urkunde aus dem Jahre 1378 wurde dieser Name erwähnt (Nuwenkirchen dictum Nothaft). Um 1274 erschien erstmals der Ortsname Neukirchen, zurückgehend auf die Gründung einer Kirche, in einer Urkunde des Klosters Waldsassen, in der ein Chunradus de Newenkirchen erwähnt wurde, wahrscheinlich der Inhaber des örtlichen Rittersitzes.

1357 (Nuenkirchin) und 1360 (stat) erschien der Ort bereits als Markt mit den gleichen Rechten wie die wohl älteren Nachbarstädte Adorf und Oelsnitz. Gründer des Marktes waren die Vögte von Plauen (wohl Heinrich der Ältere oder Heinrich der Lange), die durch eine planmäßige Städtepolitik eine Festigung ihrer Macht gegenüber den Wettinern erreichen wollten. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges erfolgte im Zuge der Gegenreformation der Zuzug böhmischer Exulanten aus Glaubensgründen nach Markneukirchen. Unter ihnen waren auch 12 Geigenmacher aus Graslitz.

Von 1657 bis 1718 lag Markneukirchen im albertinischen Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Zeitz. 1677 vereinigten sich diese Meister zur ersten Geigenmacherinnung Deutschlands. Damit begann die Tradition des Musikinstrumentenbaus in Markneukirchen. Wurden bis dahin nur Geigen hergestellt, folgten nach 1700 Werkstätten für alle Arten von Orchesterinstrumenten. 1777 gründete sich eine Saitenmacherinnung, 1797 schlossen sich die Waldhorn- und Pfeifenmacher zur Musikalischen Instrumentenmachergesellschaft zusammen. Die Bedeutung von Markneukirchen als Zentrum der vogtländischen Musikinstrumentenindustrie mit weitreichenden Exportbeziehungen wird dadurch unterstrichen, dass von 1893 bis 1916 die USA hier eine Konsularagentur unterhielten.[3] In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts etablierte sich auch der Markneukirchener Zupfinstrumentenbau.[4] Um das Jahr 1900 stammten etwa 50 Prozent der weltweiten Instrumenten- und Bestandteilproduktion aus Markneukirchen und Umgebung.[5] Für einen Anteil von 80 %, von dem mitunter zu lesen ist[6], gibt es keine nachprüfbaren Belege.

In der Nacht vom 22. zum 23. April 1840 fielen mit den öffentlichen Gebäuden 171 Wohnhäuser, 140 Scheunen und 258 Seiten- und Hintergebäude einem furchtbaren Brand zum Opfer. Mehr als die Hälfte der Stadt – vor allem der älteste Teil – wurde vernichtet.[7] Der Neuaufbau ging recht schnell vonstatten und veränderte das Ortsbild nachhaltig. Die Stadt wurde großzügig, aber vielfach auch nüchterner wieder aufgebaut, bot nun jedoch ausreichend Platz für das Wachstum der Bevölkerung und des Gewerbes.

Die heutige Schreibweise des Ortes geht auf das Jahr 1858 zurück, in dem die gängige Bezeichnung Markt Neukirchen unter Weglassung des t im Ortsnamen durch königlichen Beschluss aus Dresden auf Markneukirchen geändert wurde, um Verwechslungen mit anderen Neukirchen zu verhindern. Markneukirchen gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Voigtsberg,[8] nach 1856 zum Gerichtsamt Markneukirchen und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Oelsnitz[9] (ab 1939 „Landkreis Oelsnitz“).

Im Rahmen der Kreisreform von 1952 kam die Stadt zusammen mit sieben anderen Gemeinden zum Kreis Klingenthal innerhalb des Bezirks Karl-Marx-Stadt. Nach der Wiedervereinigung gehörte Markneukirchen zunächst weiter zum Landkreis Klingenthal innerhalb des Freistaates Sachsen. Seit dem verspäteten Vollzug der ersten sächsischen Landkreisreform im Vogtland, 1996, gehört die Stadt zum Vogtlandkreis.


Text: Wikipedia

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