Marktkirche (Essen)

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Marktkirche (Essen)

Die Marktkirche in der Essener Innenstadt am Flachsmarkt war die erste protestantische Kirche in Essen.


Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche findet sich im Testament der Theophanu, in dem sie bestimmte, dass zu ihrem Gedächtnis Kerzen ad sancta Gertrudii entzündet werden sollten. Vermutlich entstand der erste Kirchenbau an dieser Stelle um das Jahr 1043, in dem die Essener Äbtissin Theophanu von Kaiser Heinrich III. das Marktrecht erhielt, als Kirche für die Marktleute. Eine erste Benennung als Marktkirche kann bereits für das 14. Jahrhundert nachgewiesen werden. Sie diente während des Mittelalters dem Stadtrat auch als Wahl- und Sitzungsort. Durch die Besetzung der Kirche durch das Bürgertum 1543, welches damit die Einsetzung eines evangelischen Predigers forderte, erlangte die Marktkirche eine zentrale Bedeutung. Allerdings konnte sich der Magistrat erst 1563 durchsetzen, wobei Konflikte mit den Fürstäbtissinnen konfessioneller und politischer Art die Folge waren. Am 28. April 1563 hielt Pfarrer Heinrich Barenbroch, der Reformator von Essen, die erste evangelische Predigt in der Heilig-Geist-Kapelle, am 2. Mai konnte er in der Gertrudiskirche zum ersten Mal das Abendmahl unter beiderlei Gestalt austeilen. Nach seinem Tod 1587 fand Barenbroch im Chor der Kirche, beim Eingang zur Sakristei, seine letzte Ruhestätte. Die Kirche, die bis etwa 1890 St. Gertrudis hieß, stand auf dem ursprünglichen Essener Marktplatz, dem einst wirtschaftlichen, politischen und religiösen Zentrum Essens. Es handelt sich um eine spätgotische Hallenkirche.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die damals dreischiffige Hallenkirche bis auf einige Mauerfragmente zerstört und sollte zunächst nicht wieder aufgebaut werden. Baudezernent Sturm Kegel setzte aber einen Wiederaufbau durch, wenn auch nur die beiden östlichen Joche als Kirche erneut errichtet wurden. Auf den westlichen Portalen waren in einem Bronzerelief die apokalyptischen Reiter in Erinnerung an Krieg und Vernichtung dargestellt. 2006 wurde die Kirche vom Architekten Eckhard Gerber umgeplant und durch einen neuen Westchor aus blauem Glas ergänzt, die ehemaligen Westportale wurden auf die Empore versetzt. Seit September 2006 unterhält die Evangelische Kirche in der Marktkirche eine Kirchen-Wiedereintrittsstelle, welche jeden Mittwoch geöffnet hat.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Gryffindor

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