Matador Spielzeug

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Matador ist ein Holzbaukasten, der 1901 von Johann Korbuly erfunden wurde.

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Die Anfänge

Auf die Idee für den Holzbaukasten kam Korbuly, da die herkömmlichen Holzbausteine, die seine Kinder zum Spielen verwendeten, keine stabilen Konstruktionen ermöglichten. Daher versah er sie mit Bohrungen und benutzte Stäbe als Verbindungselemente. Später vereinheitlichte er das gesamte System, sodass die Einzelteile in beliebiger Form miteinander kombinierbar sind. Für den so entstandenen Holzbaukasten erhielt Korbuly 1901 ein Patent, zwei Jahre später begann er selbst mit Produktion und Verkauf, da sich sonst niemand dafür interessierte. Aufgrund des großen Erfolges wurde die erste Fabrik in Wien bald zu klein, und 1915 übersiedelte Korbuly nach Pfaffstätten bei Traiskirchen.

1919 übernahm Johann Korbuly junior die Firma, zunächst gemeinsam mit dem jüngeren Bruder Rudolf, dann ab 1931 allein. Während des Zweiten Weltkrieges war die Produktion des Baukastens eingestellt, und es wurden Sprengkapselschachteln für die Wehrmacht hergestellt. Bei Kriegsende brannte der Betrieb infolge der Kampfhandlungen komplett aus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

1950 wurde eine zweite Serie entwickelt mit großformatigen Steinen und einfacheren Verbindungselementen, die auf jüngere Kinder abzielte („Matador-Ki“).

1965 gelang die erfolgreiche Markteinführung in den USA. Doch in den 1970er Jahren kam die Produktion aufgrund der großen Konkurrenz von Metall- (z. B. Märklin) und vor allem Kunststoffbaukästen (z. B. Lego) in Probleme.

1978 verkauften die Korbuly-Söhne die Firma an den Zeitungsherausgeber Kurt Falk. Dieser versuchte mit bunt lackiertem Holz und mit Kunststoffteilen der Konkurrenz Stand zu halten, musste aber 1987 das Handtuch werfen. Rudolf Korbuly verstarb am 23. Mai 2008 nach langer schwerer Krankheit und wurde auf dem Friedhof in Oberwaltersdorf beigesetzt[1].

Der Neubeginn

1997 wurden die Markenrechte für das Spielzeug von Michael und Claudia Tobias erworben. Durch die Reduktion auf die ursprünglichen Elemente (einfache, farblose Holzbausteine und Räder) konnte sie wieder erfolgreich auf den Markt zurückkehren. Die Matador Spielwaren Ges.m.b.H. in St. Pölten[2] produziert jährlich etwa 60.000 Matador-Sets.

Trotzdem werden alte „Original-Baukästen“ auf Spielzeug-Flohmärkten zu guten Preisen gehandelt.

Brandanschlag 2009

Am 18. Mai 2009 musste die einzige Fertigungsstätte, eine Tischlerei in Waidhofen an der Thaya, die Warenausliefung und die Fertigung aufgrund eines durch Brandstiftung entstandenen Schadens stoppen. Bei dem Brand wurde unter anderem das Holzlager vernichtet, ebenso war das Warenlager betroffen, wobei sich der Schaden auf rund 350.000 Euro belief. Als Täter wurde ein 25-jähriger Mann verhaftet, der die Tat gestand[3]. Im September 2009 wurde die Produktion wieder aufgenommen[4].

Besonderheiten

Die Bauklötze des Matador werden aus Buchenholz hergestellt, dieses muss vor Verarbeitung zwei bis drei Jahre gelagert werden.[2] Die Verbindungsstäbe wurden anfänglich aus Fichtenholz erzeugt, die von einem Holzdrahtzieher aus einem Holzscheit gezogen wurden. Ab 1935 wurden auch die Stäbe aus Buchenholz gefräst.

Der Name Matador geht auf die alte Redewendung Er ist ein Matador in seinem Fachgebiet zurück und soll die Überlegenheit von Korbulys Konstruktion zum Ausdruck bringen.

Seit 2005 ist den Matadorkästen eine dauernde Ausstellung im Stadtmuseum Traiskirchen gewidmet.


Text: Wikipedia

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