Mauthalle

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ansichtskarte der Mauthalle

Die Mauthalle ist ein mittelalterliches, reichsstädtisches Gebäude in Nürnberg. Es gehört zu den wichtigsten Baudenkmälern der Nürnberger Altstadt und ist eine Station der Historischen Meile Nürnberg.


Lage

Die Mauthalle liegt in der Lorenzer Altstadt, zwischen Königsstraße und Pfannenschmiedsgasse, nördlich des Platzes "An der Mauthalle".


Geschichte

Die Mauthalle wurde zwischen 1498 und 1502 von Hans Beheim d. Ä. auf dem vorletzten Stadtgraben erbaut und war der größte „Kornkasten“ der Stadt. Durch diese insgesamt 12 Kornhäuser war in Krisenzeiten die Versorgung der Bürger gesichert. Das Gebäude war an den Schmalseiten mit Wagen befahrbar. Zum Transport ins Innere dienten Aufzugsluken über den Giebelachsen und an den Traufseiten.

1571/72 zog das reichsstädtische Zoll- und Waagamt ins Gebäude ein, der Keller diente als Weinniederlage („Herrenkeller“). Den Namen Mauthalle bekam das Anwesen erst im 19. Jahrhundert, durch die Nutzung als Hauptzollamt (von Maut für Zoll). 1898 wurde die Mauthalle in ein Geschäftshaus umgewandelt. Seit 1929 wurde der Keller gastronomisch genutzt, jahrzehntelang war hier der "Mautkeller" untergebracht, eine traditionelle, fränkische Gast-, Bier- und Weinwirtschaft.

Während des Bombenangriffs am 8./9. März 1943 brannte der Dachstuhl völlig aus – danach wurde ein Notdach errichtet. Am 3. Oktober 1944 erhielt das Gebäude leichte Sprengbombentreffer, am 2. Januar 1945 wurde es wieder schwer getroffen, das Notdach zerstört, der Ostgiebel und die südliche Außenmauer beschädigt, die Mauthalle brannte völlig aus.

1951 bis 1953 wurde es in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Dabei wurden die beiden sechsstöckigen, vorher in Fachwerk ausgeführten Dacherker nur noch in verputztem Mauerwerk errichtet.

Auch heute wird die Mauthalle als Geschäftshaus genutzt. Der mittelalterliche Gewölbekeller beherbergt seit 1994 das Brauhaus mit angeschlossener Hausbrauerei „Barfüßer“, das in drei Gastbereichen insgesamt über 835 Sitzplätze verfügt; zum dort selbst gebrauten Bier werden traditionelle Gerichte der fränkischen Küche angeboten.



Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.