Max Bruch (Grab)

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Max Bruch, Abbildung aus : "Die Gartenlaube" 1881
Grab Max Bruch

Max Christian Friedrich Bruch (* 6. Januar 1838 in Köln; † 2. Oktober 1920 in Berlin) war ein deutscher Komponist und Dirigent. Bekannt ist er vor allem wegen seines 1. Violinkonzerts und der Schottischen Phantasie.

Bestattet auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof, Abt. Q-W-084/085, (Ehrengrab Land Berlin)



Leben Kindheit (1838–1847) Gedenktafel am Richmodisturm, der Geburtsstätte Bruchs in der Richmodstraße in Köln Statue Max Bruchs am Kölner Rathausturm Denkmal für Max Bruch und Maria Zanders in der Fußgängerzone von Bergisch Gladbach Stadtmitte

Max Bruch wurde am Dreikönigstag (6. Januar) des Jahres 1838 als Sohn des königlichen Polizeirats und stellvertretenden Polizeipräsidenten August Karl Friedrich Bruch und dessen Frau, der Sopranistin Wilhelmine, geborene Almenräder, im Richmodis-Haus in Köln geboren. Eine Plakette am wiederaufgebauten Turm in der Richmodstraße am Neumarkt trägt folgende Inschrift: „Geburtsstätte des rheinischen Tondichters und Sängers Max Bruch – 6. Januar 1838“. Warum Bruch auch als Sänger beschrieben wird, ist unklar. Zwischen seinem 7. und 10. Lebensjahr entwickelte Bruch ein Talent zum Malen, weshalb ihn seine Verwandten auch den „zweiten Raffael“ nannten. Zur Übung kopierte er von ihm verehrte Werke wie Die Landung des Ferdinand Cortez an der Küste von Mexiko, Die Himmelfahrt des Elias, Der heilige Bonifacius die heilige Eiche von Hessen fällend und andere, die ihm als Illustrationen aus Kinderbüchern, Bibeln und Studien zur Weltgeschichte bekannt waren.

Jugend (1848–1857)

Im Alter von 9 Jahren schrieb er seine erste Komposition, ein Lied zum Geburtstag der Mutter. Von da an war die Musik seine Passion, was von seinen Eltern nach Kräften gefördert wurde. So entstanden in einem plötzlichen kreativen Ausbruch viele kleine Werke wie Motetten, Psalmvertonungen, Klavierstücke, Violinsonaten, ein Streichquartett und sogar Orchesterwerke wie die Ouvertüre zu einer geplanten Oper Jungfrau von Orléans. Nur wenige dieser Jugendwerke sind überliefert.

Den ersten musiktheoretischen Unterricht erhielt Bruch 1849 in Bonn von Professor Heinrich Carl Breidenstein, einem Freund seines Vaters. Zu dieser Zeit kam er auch das erste Mal auf den Igeler Hof, ein Gut in Bergisch Gladbach, auf dem er einen Großteil seiner Musik schrieb. Der Hof gehörte dem Rechtsanwalt und Notar Neißen, der ihn mit seiner unverheirateten Schwester bewohnte. Später wurde das Gut von der Familie Zanders gekauft, die eine große Papierfabrik besaß. Auf Wanderungen und Postkutschfahrten dorthin wurde der Junge von seinem Vater in französischer und englischer Konversation unterwiesen. In den späteren Jahren gab ihm Maria Zanders als Freundin und Mäzenin die geeignete Umgebung für sein Schaffen in der Villa Zanders.

Spätere Lebensjahre (ab 1858)

Danach hielt er sich vorübergehend in Leipzig, Bonn und Mannheim auf. 1865 erhielt er den Posten des Musikdirektors in Koblenz, wo er sein wohl bekanntestes Werk schrieb, das Erste Violinkonzert. Zwei Jahre später wechselte er nach Sondershausen, wo er bis 1870 als Hofkapellmeister tätig war. In den folgenden Jahren lebte er zunächst als Musiklehrer in Berlin und ab 1873 als freischaffender Komponist in Bonn. Er knüpfte in dieser Zeit Kontakte zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten seiner Zeit, so zu Johannes Brahms, Joseph Joachim und Pablo de Sarasate.

1878 nahm Bruch wieder eine Stelle an, die Leitung des Stern’schen Gesangvereins in Berlin. Von 1880 bis 1883 leitete er die Philharmonic Society in Liverpool und heiratete am 3. Januar 1881 die Sängerin Clara Tuczek (* 15. Februar 1854; † 26. August 1919), mit der er 4 Kinder hatte. Nach einer Reise in die USA übernahm er noch im selben Jahr die Leitung des Breslauer Orchestervereins, die er bis 1891 innehatte. 1891 erhielt Bruch eine Meisterklasse für Komposition an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Zu seinen dortigen Schülern zählten neben den Operettenkomponisten Oscar Straus und Eduard Künneke auch der norwegische Komponist Fartein Valen, der polnische Orgel-Komponist Feliks Nowowiejski, der englische Komponist Ralph Vaughan Williams sowie der japanische Komponist Kōsaku Yamada. In Erscheinung trat er auch als Bearbeiter von Volksliedern für das sogenannte „Kaiserliederbuch“, zunächst für das 1906 veröffentlichte Volksliederbuch für Männerchor.

Er wurde an der Seite seiner vorverstorbenen Frau auf dem alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg bestattet (Ehrengrab Land Berlin). Bruch erhielt viele Auszeichnungen, unter anderem 1893 die Ehrendoktorwürde der Universität Cambridge, die er 1914 zurückgegeben hat, und 1918 die Ehrendoktorwürde der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität.

Text: Wikipedia

Bild 1: commons.wikimedia
Bild 2: commons.wikimedia/L. Wekenborg


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