May Ayim (Grab)

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Grab May Ayim
May-Ayim-Ufer: Gedenktafel nach Straßennamen-Umbenennung

May Ayim (* 3. Mai 1960 in Hamburg; † 9. August 1996 in Berlin; eigentlich Sylvia Brigitte Gertrud Opitz) war eine deutsche Dichterin, Pädagogin und Aktivistin der afrodeutschen Bewegung.

Bestattet auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof, Abt. Q-017-017


Leben

Die Tochter des ghanaischen Medizinstudenten Emmanuel Ayim und der Deutschen Ursula Andler ist in den ersten eineinhalb Jahren im Heim und danach in der Pflegefamilie Opitz in Münster (Nordrhein-Westfalen) aufgewachsen, wo sie zwischen 1966 und 1970 die Grundschule St. Michael und die Friedensschule besuchte. Hier machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwesternhelferin. Später studierte sie in Regensburg Pädagogik. Ihre Diplomarbeit über die Geschichte Afrodeutscher von 1986 veröffentlichte sie im Buch Farbe bekennen. Die Arbeit wurde von einem Berliner Professor mit der Begründung abgelehnt, in Deutschland gebe es keinen Rassismus: „Vielleicht in den USA, aber nicht hier.“

Ab 1984 lebte sie in Berlin, wo sie eine Ausbildung als Logopädin machte und als Lehrbeauftragte an mehreren Hochschulen arbeitete. 1985 war sie Gründungsmitglied der Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland. Sie knüpfte Kontakte zu Vertreterinnen der internationalen schwarzen Frauenbewegung wie zum Beispiel Audre Lorde.

Sie wehrte sich in Vorträgen und auch in ihren Gedichten gegen rassistische Diskriminierung. Dabei ging es ihr um ihre alltäglichen Erfahrungen von Ungerechtigkeit und Dummheit. So deckte sie insbesondere den beleidigenden Charakter von Bezeichnungen wie Neger, Mischling oder Besatzungskind auf. In Farbe bekennen schrieb sie: „Ich wuchs mit dem Gefühl auf, das in ihnen steckte: beweisen zu müssen, dass ein ‚Mischling‘, ein ‚Neger‘, ein ‚Heimkind‘ ein vollwertiger Mensch ist.“ (S. 207) Sie gilt als eine der Pionierinnen der kritischen Weißseinsforschung in Deutschland.

Nachdem sie die Diagnose Multiple Sklerose mitgeteilt bekommen hatte, verzweifelte sie. Sie stürzte sich am 9. August 1996 von einem Hochhaus in den Tod.

Der Film Hoffnung im Herz von Maria Binder von 1997 porträtiert sie. 2004 verliehen Afrotak TV cyberNomads (in Kooperation mit der deutschen Sektion der UNESCO, dem Haus der Kulturen der Welt und dem Macht der Nacht-Team) den May Ayim Award, den „ersten Schwarzen Deutschen Internationalen Panafrikanischen Literaturpreis.“ Am 27. Mai 2009 beschloss in Berlin die Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg, das nach dem brandenburgischen Kolonialpionier Otto Friedrich von der Groeben benannte Gröbenufer in May-Ayim-Ufer umzubenennen


Text: Wikipedia

Bild 1: commons.wikimedia/L. Wekenborg
Bild 2: commons.wikimedia

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