Meinersdorf (Burkhardtsdorf)

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Meinersdorf ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Burkhardtsdorf im Erzgebirgskreis.

Siegelmarken

Geschichte

Der Name Meinersdorf leitet sich vermutlich von seinem Gründer, wohl Meinher I. von Werben, ab. Im Jahr 1368 wurde das Dorf als Meynerstorff erstmals urkundlich erwähnt. Später sind die Namensvarianten Meynerstorf (1415), Menerßdorff (1495), Meinerschdorf und Menerschdorf (1540) überliefert.

In der Frühen Neuzeit wurde das Dorf von Stollberg aus verwaltet. So gehörte Meinersdorf im ausgehenden 16. Jahrhundert und bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zum Amt Stollberg im Kurfürstentum Sachsen. Zwischen 1856 und 1875 wurden die Verwaltungsgeschäfte durch das Gerichtsamt Stollberg und danach durch die Amtshauptmannschaft Chemnitz ausgeführt, die aus mehreren Gerichtsämtern entstanden war. Bevor Meinersdorf 1838 durch die Sächsische Landgemeindeordnung Eigenständigkeit als Landgemeinde erhielt, war der Ort durch das Lehnswesen geprägt. Das Rittergut Stollberg übte im Jahr 1552 die Grundherrschaft über 24 besessene Mann und 31 Inwohner aus. Später war Meinersdorf Amtsdorf, der Landesherr war also zugleich Grundherr im Ort. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) hatte er die Grundherrschaft über 21 besessene Mann und 24 Häusler inne, die 5 1⁄8 Hufen bewirtschafteten.

Von der Siedlungsform ist Meinersdorf ein Waldhufendorf, um das sich im Jahr 1900 eine 487 Hektar große Waldhufenflur erstreckte. Sie wurde von der vornehmlich bäuerlichen Bevölkerung landwirtschaftlich genutzt. Nach der Reformation in Sachsen waren die Einwohner Meinersdorfs überwiegend evangelisch. Im Jahr 1925 waren von 2234 Einwohnern 2062 evangelisch-lutherisch, 32 katholisch und 140 anderer oder keiner Religion. Die Meinersdorfer Kirche war zunächst Filialkirche der Jahnsdorfer Kirche, später wurde sie Pfarrkirche und bildet heute die „Marien-Kirchgemeinde Meinersdorf“.[2]

Bereits 1880 bekam Meinersdorf Anschluss an die Bahnstrecke Chemnitz–Adorf.[3] Ab 1911 zweigte von Meinersdorf die Schmalspurbahn Schönfeld-Wiesa–Meinersdorf ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Meinersdorf Teil der Sowjetischen Besatzungszone und später der DDR. In der 1952 folgenden Gebietsreform wurden die aus den Amtshauptmannschaften hervorgegangenen Landkreise und die ostdeutschen Länder aufgelöst und durch Kreise und Bezirke ersetzt.[4] Meinersdorf wurde als eigenständige Gemeinde Teil des Kreises Stollberg im Bezirk Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Das bäuerliche Leben in Meinersdorf wurde anschließend nach der Landwirtschaft in der DDR ausgerichtet. Im Jahr 1974 wurde der Personenverkehr und ein Jahr später auch der Güterverkehr auf der Schmalspurstrecke beendet und die Gleise zurückgebaut. Die Strecke dient heute über weite Teile als Wanderweg.[5]

Nach der Deutschen Wiedervereinigung kam Meinersdorf zum wiedergegründeten Freistaat Sachsen. Die folgenden Gebietsreformen in Sachsen ordneten Meinersdorf am 1. August 1994 dem vergrößerten Landkreis Stollberg und am 1. August 2008 dem Erzgebirgskreis zu. Im Zuge der Sächsischen Verwaltungsreform 1994 schlossen sich zudem die Gemeinden Burkhardtsdorf, Kemtau – mit dem Ortsteil Eibenberg – und Meinersdorf zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammen. Am 1. Januar 1999 entstand daraus die jetzige Gemeinde Burkhardtsdorf.[6] Im gleichen Jahr wurde der Bahnhof Meinersdorf in einen Haltepunkt umgewandelt.[7]

Neben einer Kindertagesstätte befinden sich in Meinersdorf heute eine Turnhalle sowie eine öffentliche Bibliothek. Auch ein Seniorenzentrum und mehrere Gaststätten sind vorhanden.[1]


Text: Wikipedia

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