Mellensee

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Dass die Gegend östlich von Mellen schon vor ungefähr vier – bis fünftausend Jahren besiedelt war, beweisen zufällig gemachte steinzeitliche Funde; greifbar tritt die Geschichte des Dorfes aber erst auf, als die Herren von Torgau auf Zossen, die im 14. und 15. Jahrhundert zeitweise ihre Rechte zwischen Stülpe im Kreis Jüterbog und Rangsdorf ausübten.

1490 kam das ganze damalige Hoheitsgebiet der sächsischen Vasallen an die Mark und wurde dem neugebildeten Amt Zossen unterstellt. Wie aus einer im Jahre 1545 ausgefertigten Verfügung hervorgeht, mussten der Schulze und die in Mellen ansässigen 5 Bauern Ackerdienste und Fuhren leisten, während die 9 Kossäten mit der Hand zu dienen hatten; außerdem konnte die ganze Gemeinde bei Wegebauten, bei Anlegen von Dämmen und dergleichen herangezogen werden. Die schon damals erwähnte Wassermühle am Ausfluss des Mellen – Sees gehörte zum Amte Zossen.

Die Not des Dreißigjährigen Krieges hielt hier, wie fast überall, ihren Einzug. Von den Bauern überlebte keiner den Westfälischen Frieden; nur drei Kossäten gelang es, sich trotz aller Wirrnisse zu behaupten. Fünfzig Jahre später – 1702 – finden wir eine der neuen Kossätenwirtschaften noch immer wüst liegend, doch im Besitz des Hofrates Alborn, der über einigen Gerechtsamen im Dorfe verfügte. Neben dem eigentlichen Dorfe ließ der Domänenrat Pfeiffer um 1747 eine kleine Kolonie errichte und erfüllte damit einen Wunsch Friedrichs des Großen, der bekanntlich eifrig bemüht war, die Bevölkerungszahl zu vergrößern.

Größere Vorteile brachte die 1777/78 teilweise durchgeführte Entwässerung der Notteniederung, wodurch die Gegend von den immer wiederkehrenden Überschwemmungen befreit wurde. Einen denkwürdigen Tag hatte Mellen zwei Tage vor der Schlacht bei Großbeeren, am 21. August 1813, als 300 Preußen unter Kuylenstjerna gegen ein italienisches Korps vom 4. französischen Armeekorps den Übergang über die Notte mit Erfolg verteidigten. Die Gräber von vier gefallenen Verteidigern auf einem kleinen Friedhof an der Zossener Chaussee zeugen noch heute von der Heldentat. Außer einigen wurzelechten Bauerhäusern repräsentiert die Dorflinde vor dem ehemaligen Schulzengut die alte Zeit, während jenseits der Brücke, am Ufer des fischreichen Mellen- Sees, sich ein neues Streben zeigt. Zahlreiche Landhäuser und Sommersitze sind hier in jüngerer Zeit entstanden.

Einwohnerzahl 1925:männlich : 382 weiblich : 429 Eisenbahnstrecke : Zossen – Kummersdorf – Jüterbog Postanstalt Postanschrift : Zossen Anbaufläche : 725 ha

Quelle: Adressbuch Teltow 1927