Meschede

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Meschede ist eine Mittelstadt im nördlichen Sauerland und seit 1975 Kreisstadt des Hochsauerlandkreises, Nordrhein-Westfalen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Meschede.

Geschichte

Meschedes Anfänge

Im neuen Gewerbegebiet im Stadtteil Enste wurden 2014 bei Bauarbeiten bäuerliche Siedlungsreste aus der vorrömischen Eisenzeit gefunden.[7] Davon abgesehen reichen die ältesten Überlieferungen zur Mescheder Geschichte ins 8. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit entstand etwa 1,5 km vom Stadtzentrum entfernt (am heutigen Stadtrand) die Hünenburg als karolingische Wallburg. Sie stellte ein machtvolles Symbol der neuen fränkischen Herrschaft über die unterworfenen Sachsen nach den langwierigen Sachsenkriegen dar und diente unter anderem als Fliehburg. Ihre Lage in der Nähe zweier sich kreuzender Straßen war strategisch gut gewählt. Dort gründete Emhildis um 870 ein adliges Damenstift und wurde seine erste Äbtissin. Patronin des Stifts war die heilige Walburga. In wechselnder Form bestand das Stift fort bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1804 im Rahmen der Säkularisation. Die älteste Stiftskirche stammt aus karolingischer Zeit. Es handelte sich um eine kreuzförmige Basilika, von der bis heute der Westturm (aus der Zeit um 900) und die Ringkrypta erhalten sind.

Die älteste urkundliche Erwähnung spricht im Jahr 913 von einem Stift namens „Mescedi“. König Otto I. verlieh ihm im Jahre 958 das Markt- und Zollrecht, was die Voraussetzung zur Entstehung eines um das Stift gelegenen Marktortes bildete. Das Stift konnte in der Folgezeit seine Besitztümer ausdehnen, es gehörte zu den reichsten und größten in Westfalen, stand aber immer unter der Gewalt des mächtigen Grafen von Arnsberg.

Schon früh wird in Meschede ein Kirchspiel nachgewiesen, dessen Ort in etwa der Straße „Im Rebell“, also nur rund 100 m vom Damenstift entfernt, entspricht. Die Kirche „Mariä Himmelfahrt et St. Johanni“ war Pfarrkirche für Meschede und Meschede-Land. Im Zuge der Säkularisation des Klosters wurde das Kirchspiel erst in eine Schule umgewandelt und später ganz abgerissen. Ein Taufbecken findet sich heute in St. Walburga.

Ein weiterer frühmittelalterlicher, jedoch noch heute vorhandener Sakralbau ist die Michaeliskapelle auf dem Klausenberg (umgangssprachlich Klausenkapelle), die hoch über der Stadt seit dem 10. Jahrhundert zu finden ist.

Vom Stift zur Freiheit

Im heutigen Stadtgebiet von Meschede legten die Grafen von Arnsberg im 13. Jahrhundert die beiden befestigten Plansiedlungen Eversberg und Grevenstein an. Hierdurch wollten sie ihr Herrschaftsgebiet gegen die Ansprüche der Erzbischöfe von Köln absichern. Meschede erlangte erst 1457 den Status einer Freiheit. Im Jahre 1572 schloss sich Meschede über einen Vertrag mit der Stadt Arnsberg der Hanse an. Erst 1604 zahlte Meschede die Restsumme des 1572 festgelegten Hansebeitrags.[8] Der Bau eines Rathauses 1581 spricht von einer bürgerlichen Weiterentwicklung in Meschede.

Die Gräuel und Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges machten auch vor Meschede nicht Halt. So wurde unter anderem auch St. Walburga in Mitleidenschaft gezogen. Für das frühe 18. Jahrhundert lässt sich eine Tuchmacherzunft nachweisen. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde der Ort mehrfach hintereinander von der Roten Ruhr heimgesucht.

Meschede im 19. Jahrhundert

Im Frieden von Lunéville wurden 1801 alle linksrheinischen Gebiete an Frankreich abgetreten. Die rechtsrheinischen Territorien Kurkölns wurden als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 säkularisiert und auf verschiedene andere Territorien aufgeteilt. Bereits 1802 fiel das Herzogtum Westfalen und damit auch Meschede an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt. 1807 erfolgte eine Neugliederung der Ämter, wodurch Meschede Sitz eines eigenen Amtes wurde. Nach der Abdankung Napoleons I. beschloss der Wiener Kongress 1815, dass das Herzogtum Westfalen an das Königreich Preußen fallen sollte. 1816 wurde dann das Herzogtum Westfalen dem Königreich Preußen angegliedert. Meschedes Aufschwung beginnt mit der Ernennung zur Kreisstadt des Kreises Meschede 1819. 1837 wurden nach der preußischen Gemeindeordnung von 1835 zum ersten Mal neun Stadtverordnete gewählt. Meschede hatte zu diesem Zeitpunkt etwa 1750 Einwohner. Erste industrielle und gewerbliche Anlagen lassen sich vornehmlich an den Flüssen Ruhr und Henne nachweisen, eine Werkzeugfabrik, ein Textilunternehmen und eine Schuhleistenfabrik sind zu nennen. Der Bau der Oberen Ruhrtalbahn, durch den Meschede ab 1871 auch mit der Bahn erreicht werden konnte, brachte einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung mit sich, mehr als der Ausbau der Köln-Mindener Fernstraße um 1815, der ein tiefes Eingreifen in das Siedlungsgefüge Meschedes nach sich zog. 1899 hatte Meschede knapp 3000 Einwohner.

Industrialisierung und Erster Weltkrieg

Die Ansiedlung der Honsel-Werke bringt der Stadt den Aufstieg hin zur industriell geprägten Stadt. Im Jahr 1901 wurde mit dem Bau der Hennetalsperre begonnen, der 1905 beendet wurde. Damit war ein horrendes Problem Meschedes scheinbar gelöst: die Gefahr der Überschwemmung bei Hochwasser. Regelmäßig stand die Stadt an Ruhr und Henne unter Wasser, stellenweise soll das Wasser meterhoch durch die Straßen geflossen sein. 1927 jedoch waren die Fluten auch für die Hennetalsperre nicht zu bändigen – das Wasser floss auch über die Staumauer hinweg.

Während des Ersten Weltkrieges wurde im Norden der Stadt ein ausgedehntes Kriegsgefangenenlager eingerichtet, Zeugen hiervon sind heute noch die Ausrichtung einiger Straßen in Meschedes Norden sowie die Straßenbezeichnung „Lagerstraße“.

Zwischen den Kriegen, Meschede hatte ursprünglich ca. 4500 Einwohner, begann die weitere Ausdehnung der Stadt – die Häuser kletterten zusehends die Hänge hinauf und verließen das Ruhrtal.

Der Zuwachs der Bevölkerung war verbunden mit der Expansion der Honsel-Werke, die ursprünglich als Umschmelzhütte für Aluminiumschrotte (Sekundärhütte) gegründet wurden, sich aber schon vor dem Zweiten Weltkrieg, im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht, zu einer der größten deutschen Aluminiumgießereien entwickelt hatten. Dieser Zweig wurde nach den Kriegszerstörungen bevorzugt wieder aufgegriffen und die Honsel-Werke wurden relativ bald zur größten deutschen Kundengießerei auf dem Aluminiumsektor und verblieben als solche noch lange Jahre im Familienbesitz.

Als Folge des Aufschwungs wurden in der Innenstadt neue Geschäftshäuser errichtet, einige verbliebene alte Fachwerkbauten mussten weichen.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde auch Meschede „gleichgeschaltet“. In der Pogromnacht 1938 wurde die Synagoge von SS-Leuten schwer beschädigt und 1945 bei einem Luftangriff zerstört. Die Ausdehnung der Stadt schritt weiter voran, die Honsel-Werke beschäftigten mittlerweile rund 3000 Mitarbeiter, 1940 lebten in Meschede 7500 Menschen. In den nächsten Jahren kamen über 1000 Zwangsarbeiter hinzu, die zur Sklavenarbeit nach Meschede verschleppt wurden: 480 für die Honselwerke im Lager Schützenstraße, 380 weitere im Lager Wilhelm von Hagen in Heinrichsthal, sowie 200 im Lager Waldstraße.[9] Zur Bombardierung der Möhne- und Edertalsperre am 17. Mai 1943 kam auch in Meschede erstmals Unruhe auf, in den Straßen wurden, aufgrund der Angst vor einem möglichen Angriff auf die Hennetalsperre, Plakate mit der Aufschrift „Fluchtweg bei Hochwasser“ aufgehängt; textgleiche Aufschriften auf Mauern waren noch in den 1960er Jahren zu lesen.

Schloss Laer war ab Oktober 1944 Sitz eines militärischen Stabes, der für die V2-Raketen verantwortlich war. Mit dem Bau von Abschussrampen in der Nähe von Meschede wurde zwar begonnen, aber wegen des Vormarsches der Alliierten kam es nicht mehr zu einem Einsatz.[10]

Hatten bis dahin nur vereinzelte Bombenabwürfe stattgefunden, änderte sich dies ab dem 22. Oktober 1944, als der erste Angriff auf den Bahnhof stattfand. Die deutsche Rüstungsindustrie war über das Land verteilt, die Untertageverlagerung betraf die Rüstungs-Produktionsanlagen. Verwundbar blieb das Transportsystem, was die Eisenbahn im Herbst 1944 zu einem Hauptziel der USAAF machte. Die durch Meschede führende Bahn war damals durchgehend zweigleisig und bis zur Kapazitätsgrenze ausgelastet, teilweise wurde jenseits der Kapazitätsgrenze auf Sicht gefahren. Mit der näher rückenden Westfront wurde die Strecke fortlaufend mit tieffliegenden Jagdbombern angegriffen, bis die Züge nur noch nachts fahren konnten. Zu diesen Angriffen gehörten auch jene auf den Bahnhof Meschede, die das Ziel allerdings jedes Mal um 50 oder 100 m verfehlten.[11] Wiederholt getroffen wurden aber Häuser im Umfeld des Bahnhofs, mehrfach unter Verlust von Menschenleben.

Einen völlig anderen Charakter erhielten die Angriffe, als die USAAF von einer bedeutenden Rüstungsfertigung in Meschede auszugehen begann. Den nächsten Angriff flogen nicht mehr einige Jagdbomber, sondern 97 B-24 der 8th Air Force.

Am 19. Februar 1945, mittags um halb drei griff ein alliierter Bomberverband die Stadt aus südöstlicher Richtung an, neben 200 Sprengbomben wurden rund 20.000 Brandbomben abgeworfen. Die Innenstadt war ein einziges Flammenmeer, der Kirchturm von St. Walburga überragte dieses Bild. Viele Mescheder flüchteten auf umliegende Felder und betrachteten von dort das Ende des alten Meschedes. Am Ende des Tages waren 45 Todesopfer zu beklagen, die meisten Häuser der Innenstadt waren zerstört oder schwer beschädigt. Verschont blieben hingegen die Honsel-Werke, der Bahnhof und auch das Hotel Baxmann mit dem V2-Stab.[12] Nicht schwer betroffen war eigentlich auch St. Walburga. Da es den Feuerwehrleuten aber nicht erlaubt war, sie zu löschen, griff das Feuer über. Mit dem 19. Februar endete für viele Mescheder auch die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser. Nachdem die Bomber alle militärischen Ziele verfehlt hatten, war damit zu rechnen, dass die Stadt auf die Zielliste zurückkehren würde, sobald die Alliierten ihre Luftbilder gefertigt und die Bilder ausgewertet hatten.

Nur neun Tage später wurde bei einem erneuten Luftangriff die Innenstadt, dieses Mal aber auch die Honsel-Werke getroffen. Bahnhof und V2-Stab blieben unversehrt.[13] Durchgeführt wurde der Angriff von 79 B-24 der 8. US-Luftflotte, als Ziel benannte die USAAF „the Henschel tank plant at Meschede“.[14]

Am 22. März 1945 verübte eine Wehrmachtseinheit nahe dem Abzweig Eversberg von der Reichsstraße 55 ein Massaker an 80 sowjetischen Zwangsarbeitern. Einen Tag später erfolgte mit 19 B-17 der letzte Angriff mit strategischen Bombern. Danach waren die Honsel-Werke fast vollständig zerstört, der Bahnhof wurde schließlich doch getroffen – aber auch Wohnsiedlungen im Norden der Stadt.

Die Einnahme Meschedes durch US-Truppen dauerte eineinhalb Tage, die „moderate resistance“[15] vorfanden. Sie begann am 7. April mit Luftangriffen auf eine deutsche Artilleriestellung auf dem Vogelsang und wurde am 8. April von Wehrmacht- und Volkssturmeinheiten mit Maschinengewehrnestern, Scharfschützen und auf dem Schultenkamp in Stellung gegangener Flak gegen vorrückende Amerikaner geführt. Nachdem Panzersperren in Heinrichsthal zerbombt worden waren, endete er mit dem Rückzug der Wehrmacht nach Sprengung der Ruhrbrücken und dem Einrücken der US-Truppen am Abend des 8. April. Doch auch am nächsten Tag wurde noch geschossen. Amerikanische Kriegstagebücher sprechen für den 9. April von „Sniping in town, still cleaning up“.[16] oder „through Meschede (where we saw the Inf. clear the hill above the town of German infantry troops)“.[17] Das Sprengen der Brücken war in Meschede ganz besonders fruchtlos, weil sich die Lage der Stadt unter anderem dadurch erklärt, dass die Ruhr hier von Pferdefuhrwerken sowie geländegängigen Militärfahrzeugen durchquert werden kann.

Wiederaufbau Die Nachkriegsjahre waren wie überall durch Not und Elend geprägt. Einen konkreten Aufbauplan für Meschede gab es bereits 1945. Er sah eine Straßenbegradigung und eine Höherlegung der Innenstadt zum Hochwasserschutz vor, aber auch eine Verlegung des Rathauses von der zentralen Kreuzung ans Ruhrufer. Pläne, die St. Walburga-Kirche für eine breite Kreuzung in der Innenstadt zu opfern, konnten vom damaligen Pfarrer Künsting durch sein beherztes Eingreifen bei den oberen Behörden gerade noch verhindert werden.

Die Stadt wuchs vor allem durch den Zuzug von Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Norden und nach Südosten. 12.500 Einwohner wurden bereits 1955 gezählt, in diesem Zeitraum wurden die gröbsten Kriegsschäden aus der Stadt beseitigt, die St. Walburga-Kirche bekam ihren historischen Turmhelm wieder. Jedoch sind bis heute noch Baulücken im Zentrum anzutreffen, die auf Kriegseinflüsse zurückzuführen sind. Mitte der 1950er Jahre wurde auch der „neue“ Hennesee eingeweiht, die alte Staumauer wurde 1948 aufgrund von Unterspülungen stillgelegt, ein Steinschüttdamm wurde 200 m flussaufwärts errichtet, wobei das Fassungsvermögen von 11 auf knapp 39 Millionen m³ erhöht wurde.

Zur 1000-Jahr-Feier im Jahre 1959 wurde dann auch das Rathaus eingeweiht. In den 1960er Jahren dehnte sich Meschede in alle Himmelsrichtungen weiter aus, 1961 wurde der Ehrenfriedhof Eversberg eingeweiht. 1964 wurde im Norden hoch über der Stadt die Friedenskirche der Benediktiner-Abtei geweiht, welche heute neben der St. Walburga-Kirche und dem Kreishaus zu den imposantesten Gebäuden der Stadt gehört. 1970 kam es zu einer bundesweit beachteten Pockenepidemie in Meschede, bei der vier Menschen starben.[18][19]

Stadtentwicklung in der jüngsten Vergangenheit

Im Norden der Stadt wurde in den frühen 1970er Jahren die „Gartenstadt“ (die jedoch keine klassische Gartenstadt im Sinne des Erfinders ist) mit großflächigerem Geschosswohnungsbau errichtet, hinzu kamen ausgedehnte Wohngebiete im Süden der Stadt, neue Schulen und Behörden entstanden, darunter auch das Kreishaus, welches 1987 der Bestimmung übergeben wurde.

Die Kernstadtsanierung, die ab 1970 angegangen wurde, war eines der wichtigsten Projekte der jüngeren Mescheder Geschichte. Zahlreiche Missstände galt es zu beseitigen: Gewerbeansiedlungen im Innenstadtbereich, unzureichende optische Erscheinung einiger Straßenzüge, bauliche Mängel, aber vor allem die bundesweit bekannte „Staufalle“ Meschede mussten beseitigt werden. 1982 konnte die Antonius-Brücke eingeweiht werden, die Verlegung der B 55 hatte begonnen. Durch den Bau einer weiteren Brücke über die Ruhr konnte der Bahnübergang, mitverantwortlich für den Dauerstau in der Innenstadt, geschlossen werden und die Ruhrstraße in eine Fußgängerzone umgewandelt werden.

Die vierspurige Tangente, die südlich des alten Stadtkerns vorbeigeführt wurde, konnte bis 1987 in einem zweiten Schritt fertiggestellt werden. Das Stiftscenter wurde 1984 als Parkhaus mit angeschlossenen Ladenlokalen eröffnet, 1980 wurde die neue Zentrale der Sparkasse Meschede eröffnet, in der direkten Nachbarschaft wurde im selben Jahr die Stadthalle eingeweiht. Der Kaiser-Otto-Platz wurde 1991 Fußgängerzone.

Durch die Fertigstellung des Innenstadtringes konnte 1998 die Sanierung der Innenstadt abgeschlossen werden. Zahlreiche Gewerbe- und Industriebetriebe wurden in das Industriegebiet „Enste“ umgesiedelt. Mit der Sanierung wurde die Qualität der inneren Stadt deutlich aufgewertet und die bisweilen triste Bauweise der 1950er Jahre wurde so aufgefangen. In den vergangenen Jahren konnten zahlreiche neue Bauten in der Innenstadt verwirklicht werden: mehrere Altenwohnheime und neue Geschäftshäuser entstanden. Mit dem Bau der Agentur für Arbeit und der sanierten St. Walburga-Kirche fand die innerstädtische Entwicklung ihren vorläufigen Abschluss. Neue Wohngebiete entstanden ab 2000 und entstehen im Nordwesten der Stadt am Hainberg und im Südosten.

Planungen in den Jahren 2000–2005 konzentrierten sich auf das Areal der Deutschen Bahn, die sich in den vergangenen 20 Jahren immer mehr aus ihren Flächen zurückgezogen hat. Nach mehrjähriger, schwieriger Planungszeit wurden 2008 die Arbeiten an der sogenannten „Bahnschiene West“ teilweise abgeschlossen.

Außerdem wurde eine Neugestaltung des Rathausumfeldes durchgeführt. Es ist ein Geschäftshaus entstanden, das ein Modehaus sowie Gastronomie mit Blick auf die Ruhr beheimatet. Gegenwärtig bestimmt das Vorhaben der Stadt Meschede im Rahmen der Regionale 2013 die Stadtentwicklung, insbesondere die der Kernstadt. Unter dem Motto „Wissen, Wasser, Wandel – eine Hochschulstadt am Fluss“ soll der Bezug Meschedes zu Ruhr und Henne gestärkt und der Charakter einer Hochschulstadt gefördert werden. Insbesondere die Öffnung des „Hennedeckels“ – einer Baumaßnahme der 1960er Jahre in der Innenstadt, die den Flusslauf der Henne mit einem, aus heutiger Sicht unästhetischen Betondeckel versehen hat und die Gestaltung flussnaher Uferbereiche mit der damit verbundenen Steigerung der Aufenthaltsqualität führte in Meschede zu einer breiten Zustimmung und Unterstützung des Projektes zur Regionale 2013.

Im Sommer 2013 war die Öffnung der Henne bereits abgeschlossen, wodurch sich das Bild der Innenstadt stark veränderte. Des Weiteren wurde östlich der Innenstadt die neue Johannesbrücke über die Ruhr gebaut. Diese stellt den vor langer Zeit begonnenen Ostring fertig und leitet den Hauptverkehr über die Kolpingstraße. So konnte der Winziger Platz nun zu einer Tempo-30-Zone werden. Auch wurde die Ruhrbrücke bis 2014 für eine umfassende und dringend notwendige Sanierung gesperrt. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass das Gebäude der Stadthalle, welches früher ein Kaufhaus beherbergte, einen Investor gefunden hat. Es gibt Pläne für eine umfassende Renovierung und die Einrichtung eines „Meschede Center“, dessen Fertigstellung im Herbst 2014 geplant war.


Text: Wikipedia

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