Mignon Schokoladenwerke

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Mignon Schokoladenwerke David Söhne AG wurden 1804 gegründet und ist heute unter dem Namen Halloren Schokoladenfabrik AG die älteste bis heute produzierende Schokoladenfabrik Deutschlands.

Reklamemarken

Geschichte

Das von Friedrich August Miethe als Kakao- und Schokoladenfabrik in Halle (Saale) gegründete Unternehmen wurde 1804 zum ersten Mal erwähnt. 1851 übernahm Friedrich David die Geschäfte. Das Unternehmen hieß ab da Friedrich David & Söhne, florierte und wurde mit Pralinen der Marke Mignon bekannt. 1905 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, der David Söhne AG. 1912 wurden die ersten Lieferautos eingesetzt. 1933 kam es im nationalsozialistischen Deutschland zu Judenboykotten und das Unternehmen benannte sich in Mignon Schokoladenwerke AG um, um der haltlosen Vermutung zu entgehen, David sei jüdisch. Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurde die Produktion von Süßwaren 1943 eingestellt, um die Fertigung auf Zubehörteile für Flugzeugtragflächen umzustellen.

Nach Wiederaufnahme der Produktion wurde die Schokoladenfabrik 1950 enteignet und in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt. Es folgte die Angliederung an das Süßwarenkombinat Halle. 1952 erhielt das Unternehmen den Namen Halloren, angelehnt an die in Halle ansässige Bruderschaft der Salzwirker. Die Treuhandanstalt veräußerte das Unternehmen 1992 an die Halloren Beteiligungsgesellschaft mbH aus Hannover.

Seit 2000/2001 gehört die 1880 gegründete Confiserie Dreher aus München als eigenständige Marke mit ihren Mozartkugeln zur Halloren Schokoladenfabrik.[2][3] 2002 wurde die Weibler Confiserie & Chocolaterie GmbH in Cremlingen übernommen.[3] Die Confiserie Weibler ist der größte Arbeitgeber Cremlingens.

Im Jahr 2007 wurde das Unternehmen in die Halloren Schokoladenfabrik AG umgewandelt. Zum 11. Mai 2007 ging das Unternehmen an die Frankfurter Wertpapierbörse im Entry Standard.[4] Der erste Kurs lag 10 Cent über dem Ausgabepreis von 7 Euro. Das Unternehmen konnte Aktien im Wert von 15,6 Mio. Euro platzieren, davon gingen 6,3 Millionen an die Altgesellschafter.[5]

2007 wurde die gläserne Fabrik in Betrieb genommen, bei der die Besucher die Produktionsabläufe betrachten können, das Schokoladenmuseum wurde nochmals erweitert.

2008 wurde die Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH übernommen.

Das Unternehmen erzielte 2010 einen Umsatz von 60,65 Mio Euro.[6]

Seit 2011 ist die Halloren Schokoladenfabrik AG Mitgesellschafterin und Produktionsstätte der Wunschpralinen Manufaktur GmbH. Diese bietet individuelle Pralinen an, die sich der Kunde selbst kreieren kann.[7]

Ebenfalls 2011 wurde die niederländische Firma Steenland Chocolate gekauft.

2013 lag der Umsatz bei 118 Mio Euro und stieg bis 2015 auf 122 Mio Euro.[1] Der Auslandsumsatz beträgt ein Viertel; dabei spielen die Länder Dänemark, Kanada und Rumänien eine Rolle.

Im Oktober 2014 ging die Halloren Schokoladenfabrik eine Partnerschaft mit der, nur einen Monat zuvor ins Luxemburger Handelsregister eingetragenen, "Charlie Investors S.á.r.l" ein. Beteiligt an Charlie Investors sind je zur Hälfte die Brüder Ken und Darren Ehlert. Letzterer über eine niederländische Briefkastenfirma. Charlie Investors halten 2015 mehr Anteile als der damalige Hauptaktionär und heutige Aufsichtsratsvorsitzende Paul Morzynski. Mit etwa 26 Prozent Anteilen haben Charlie Investors damit eine Sperrminorität. Darren Ehlert wurde ebenfalls in den Aufsichtsrat gewählt. Im Dezember 2014 wurde für das Folgejahr ein Gewinn von etwa 2 Mio Euro prognostiziert. 2015 brach der Gewinn jedoch um über 90 % ein.[8][9][10]

Hauptsitz

Der Hauptsitz befindet sich nach wie vor in Halle. Im 1896 erbauten Fabrikgebäude findet bis heute die Produktion statt, dazu der Fabrikverkauf. Seit 2002 lädt das Halloren Schokoladenmuseum mit dem sogenannten Schokoladenzimmer zur Besichtigung ein.

Produkte

Das bekannteste von 120 Produkten sind die Original Halloren-Kugeln, die bereits seit 1952 hergestellt werden. Ihren Namen haben sie von den in Halle in früherer Zeit tätigen Salzwirkern, den Halloren, angeblich weil die aus Sahne und Schokolade bestehenden Pralinen an die kugelförmigen Silberknöpfe an den Jacken der Halloren erinnern. 180 Mio Kugeln werden jährlich verkauft. Sie tragen aber nur noch zu einem Viertel zum Gesamtumsatz bei.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.