Mindelheim

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Mindelheim ist ein Mittelzentrum und die Kreisstadt des Landkreises Unterallgäu in Schwaben.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Mindelheim.

Georg von Frundsberg

Sonstige

Geschichte

Bis in das 18. Jahrhundert

Bereits in vorchristlicher Zeit war die Mindelheimer Flur besiedelt, wie zahlreiche Grabfunde belegen. Im 6./7. Jahrhundert ließen sich alemannische Ackerbauern an der Mindel nieder. 858 wurde die erste Kirche gegründet. Mindelheim wurde 1046 erstmals urkundlich erwähnt und um 1250 zur Stadt erhoben.

Um 1370 gelangte Herzog Friedrich von Teck auf fragwürdige Weise in den Besitz der Herrschaft Mindelheim. Dennoch konnte er sie für sich und seine Familie behaupten. Beim Ableben seines Sohnes Ulrich von Teck übernahm eine Erbengemeinschaft, bestehend aus Ludwig von Teck, Patriarch von Aquileja, seiner Schwester Irmengard von Rechberg und einer weiteren, mit einem Grafen von Wertheim verheirateten Schwester die Herrschaft. Da nach dem Ableben des Patriarchen die Erbansprüche auf die Kinder der beiden Schwestern übergehen sollten, lösten die Rechberg-Kinder bereits 1433 die Ansprüche der Wertheimer ab. Nach dem Ableben des Patriarchen im Jahr 1439 fiel die Herrschaft verabredungsgemäß an die Kinder von Irmengard – Bero I., Albrecht und Barbara von Rechberg. Der älteste Sohn Bero I. löste die Anteile seiner Geschwister ab und wurde 1447 alleiniger Inhaber der Herrschaft. Nach seinem Tod 1462 teilten sich seine beiden Söhne Bero II. und Jörg II. im Jahr 1464 das väterliche Erbe. Zwei Jahre später wiederholte sich die Geschichte: Jörg veräußerte seinen Anteil seinem Bruder, so dass Bero II. 1466 wiederum alleiniger Inhaber war. Als solcher verkaufte er nach einem Rechtsstreit mit Kaiser Friedrich III. die Herrschaft im Juli 1467 seiner Schwester Barbara, seinem Schwager Ulrich von Frundsberg und dessen Bruder Hans.

Barbaras und Ulrichs Nachkommen regierten bis 1586 die Herrschaft Mindelheim, darunter ihr Sohn Georg von Frundsberg, der Vater der Landsknechte. Im Jahre 1591 erwarb Hans Fugger von Kirchheim die Herrschaft, die 1598 auf seinen Sohn Christoph Fugger überging. Doch 1616 besetzte Kurfürst Maximilian von Bayern Mindelheim militärisch und erzwang die Übergabe. Die Fugger wurden abgefunden.

Seit 1616 und wieder seit 1714 gehörte die Herrschaft, unterbrochen durch die Zeit des kaiserlich-königlichen Interregnums 1778 bis 1780, zum Rentamt München des Kurfürstentums Bayern. Von 1705 bis 1714 besaß der englische Feldherr John Churchill, 1. Duke of Marlborough, das neu geschaffene Reichsfürstentum Mindelheim. Marlborough hatte es vom deutschen Kaiser für seine Dienste im spanischen Erbfolgekrieg erhalten.

Ab 1800

1802/03 verlor Mindelheim im Zuge von Verwaltungsreformen die mit dem Stadtrecht verbundenen weitgehenden Eigenrechte. 1804 wurde in Mindelheim ein bayerisches Landgericht älterer Ordnung eingerichtet. Im Zuge weiterer Verwaltungsreformen in Bayern wurde mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Stadtgemeinde gebildet. Das Rathaus wurde 1897 zusammen mit dem Bronzestandbild von Georg von Frundsberg historistisch erneuert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchsen langsam neue Straßenzüge und Stadtteile über die alten Stadtmauern hinaus. Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 aus den Landkreisen Mindelheim und Memmingen (mit Ausnahme von zwei Gemeinden, die in die kreisfreie Stadt Memmingen eingegliedert wurden) sowie dem Raum Babenhausen des Landkreises Illertissen der neue Landkreis Unterallgäu mit Sitz in Mindelheim gebildet. Das Amtsgericht Mindelheim wurde dagegen aufgelöst.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.