Moabiter Brücke

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Moabiter Brücke

Die Moabiter Brücke ist eine Steinbrücke über die Spree im Berliner Bezirk Mitte, die die Ortsteile Hansaviertel und Moabit miteinander verbindet. Die Brücke bildet den Übergang zwischen Bartningallee und Kirchstraße und befindet sich 200 Meter flussabwärts des Gerickestegs. Aufgrund der bis zum Zweiten Weltkrieg und seit 1981 wieder vorhandenen Bärenskulpturen ist sie auch unter dem Namen Bärenbrücke bekannt.


Geschichte

An gleicher Stelle bestand seit 1821 eine Holzbrücke, die der Hofzahnarzt Pierre Baillif als „Privatbrücke“ erbauen ließ. Das Geld stammte von Aktien einer von ihm eigens gegründeten Brückenbau-Aktiengesellschaft. Diese Überführung wurde nach Errichtung der St. Johanniskirche 1840 mit einem Klappendurchlass versehen und später von der Stadt Berlin übernommen. Die Brücke war rund 70 Meter lang und 7,5 Meter breit. Die 3,8 Meter breite Fahrbahn wurde von 14 Stützjochen getragen. Um 1868 wurde der Klappendurchlass nach Anhebung des Überbaus und Anbringung von Rampen für die Zufahrtsstraßen beseitigt. Gleichzeitig wurde die Fahrbahn auf 5,3 Meter verbreitert und Widerlager am Ufer errichtet. Bis etwa 1870 war die Moabiter Brücke die einzige feste Verbindung zwischen dem Stadtzentrum Berlins und der Gemeinde Moabit.

Mit fortschreitendem Bevölkerungswachstum war die Holzbrücke den Belastungen nicht mehr gewachsen. Von 1893 bis 1894 errichteten daher der Ingenieur Karl Bernhard und der Architekt Otto Stahn einen steinernen Neubau, der sich streng an das Vorbild der Lutherbrücke hielt – lediglich die Brückenbreite war mit elf Metern Fahrbahn und vier Metern Gehweg etwas geringer. Pfeiler, Stirnflächen und Brüstung wurden mit dunkelgrauer rheinischer Basaltlava aus Steinbrüchen von Niedermendig bei Mayen verkleidet.

Anschließend ließ der Magistrat vier Bronzebären der Künstler Karl Begas, Johannes Boese, Johannes Götz und Carl Piper aufstellen, die jedoch im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurden und damit verloren gingen. Erst 1981 ersetzte eine 233.000 Mark teure gusseiserne Bärengruppe von Günter Anlauf den Verlust.

Durch eine Sprengung 1945 wurde das südliche Gewölbe bis auf einen kleinen Teil des Gehwegs vollständig zerstört. Eine 1946 über dem zerstörten Teil errichtete Notbrücke ermöglichte die Verlegung einer Trümmerbahnstrecke für die Abräumarbeiten der Häuserruinen. Die Reparatur des Gewölbes mit Ziegelsteinen in den Jahren 1948 bis 1950 sowie stetige Restaurierungen konnten das historische Aussehen der Moabiter Brücke – bis auf die Bärennachgüsse – von 1894 wiederherstellen bzw. erhalten.

Im Januar 2009 fuhr ein Eisbrecher wegen Maschinenschadens gegen einen Pfeiler der Moabiter Brücke. Dabei wurde das Steuerhaus abgerissen, Menschen kamen jedoch nicht zu Schaden. Auch an der Brücke konnten Spezialisten keine Beschädigungen feststellen.


Coding da Vinci Projekt (2015), nach der Idee von Berliner Grossstadtgeschichten

Fotograf: F. Albert Schwartz (Zentral- und Landesbibliothek Berlin)

Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia

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