Moserhof

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Moserhof

Christoph Moser und seine Familie gehörten 1755 zu jenen österreichischen Kolonisten, die nach der Trockenlegung des Oderbruchs in Neubarnim ansässig wurden.

Etwa 1860 erwarb Julius Ferdinand Moser, ein Nachfahre der Familie, diese Hofstelle in Neulewin mit Ackerland. Eine Blüte erlebte der Hof unter Karl Wilhelm Moser. Der Hof hatte sich inzwischen auf 225 Morgen vergrößert. Moser betrieb eine sehr effektive Landwirtschaft und ließ im Jahr 1900 die großen Ställe errichten.

Aufgrund seiner guten Schulbildung, aber auch wegen der Stellung als größter Bauer im Dorf, wurde Moser 1905 zum Gemeindevorsteher gewählt und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod inne. Nachfolger wurde sein Sohn Wilhelm Moser, der aber wegen der Inflation den Hof nicht erfolgreich führen konnte. Um den Hof vor der Versteigerung zu retten, brach dessen Sohn Friedrich Wilhelm Moser seine Marineoffizierslaufbahn ab und übernahm 1934 die Wirtschaft, die er mit viel Fleiß erfolgreich weiterführte.

Er betrieb auch ab 1936 als erster Neulewiner Landwirt den feldmäßigen Gurkenanbau - und das mit guten Ergebnissen. Andere Bauern im Ort folgten seinem Beispiel.

In den Kriegsjahren sorgte Hildegard Moser für den reibungslosen Ablauf des Betriebes. 1945 wurden Scheune und Wohnhaus zerstört, ebenso das zum Hof gehörende Arbeiterhaus.


Nachkriegschronik

Familie Moser siedelte 1953 in die Bundesrepublik Deutschland über. Grundstück und Ländereien übernahm der Örtlicher Landwirtschaftsbetrieb.

1954 erfolgte die Überführung in die LPG Typ III „Oderbruch“ Neulewin. Die Hoffläche wurde als Wirtschaftshof genutzt.

1987 errichtete die LPG (P) Neulewin auf dem Hof einen Baulager- und Garagenkomplex.

1990 stellte Friedrich Moser erfolgreich Rückübertragungsansprüche auf seinen Besitz.

1996 erwarb die Gemeinde einen Teil des Grundstückes.

1997 begann die Gemeinde mit dem Umbau des Lagerhauses, in dessen Zuge das Eier- und Backhaus abgerissen wurde.


von oben nach unten:

Die Landwirtschaft brachte Ende des 19. Jahrhunderts keinen großen Gewinn. Dafür war der Handel mit Heu und Stroh ein einträgliches Geschäft. Hauptabnehmer war die kaiserliche Kavallerie in Berlin.

1865 machte Julius Ferdinand Moser bereits erste Versuche, das Getreide mit einer Drillmaschine zu säen.

1897 brachte er als erster Bauer im Ort einen Mähbinder zum Einsatz.

Die zweitorige Scheune ging 1920 durch Brandstiftung verloren. Darunter: Blick auf den Moserhof von Osten über die Grabenbrücke 1940. Das Wohnhaus Wilhelm Mosers war ein typisches Kolonistenhaus.

Die Familie Moser war immer an Lösungen interessiert, die die Landwirtschaft effizienter machten und die Arbeit erleichterten. Ob es Rübenheber waren (oben) oder die Anschaffung des 45 PS starken Lanz Bulldog 1939.


Die Lübbering-Stiftung

Im Jahre 2007 erwarben Frau Prof. Dr. Hannelore Scholz-Lübbering und ihr Ehemann Johannes Lübbering von Wilhelm Moser die restlichen Teile des Grundstücks, um sie als Sitz der Lübbering-Stiftung, die am 1.9.2007 gegründet wurde, auszubauen. Die Lübbering-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung.

Aus den vorhandenen Gebäuden des Moserhofes entsteht eine kulturelle Lehr- und Begegnungsstätte. Die Stiftung wird soziale, kulturelle, sportliche und touristische Aktivitäten initiieren und unterstützen.


Quelle