Museum der Arbeit

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Reklamemarke der New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie

Das Museum der Arbeit in Hamburg-Barmbek hat die Wandlung des Lebens und der Arbeit in den letzten 150 Jahren zu seinem Hauptthema gemacht. In den Ausstellungen werden Themen wie die Auswirkungen der Industrialisierung und die dadurch ausgelösten Veränderungen in sozialen, kulturellen und ökonomischen Bereichen vorgestellt. Das Museum ist ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH).


Geschichte

Pläne für ein Museum der Arbeit existierten bereits seit Ende der 70er Jahre und ein entsprechender Museumsverein wurde 1980 gegründet. 1982 konnte das Gelände der 1871 gebauten ehemaligen Fabrik der New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie in Barmbek angemietet werden. Mit provisorischen Ausstellungen und wachsenden Museumswerkstätten wurde im Laufe von 10 Jahren ein Konzept entwickelt. Der Umbau begann jedoch erst 1992. Mit dem Kesselhaus wurde 1994 das erste Gebäude des Museums der Arbeit eingeweiht. Weitere Umgestaltungen folgten, so dass die Dauerausstellung im Haupthaus am 5. Januar 1997 eröffnet werden konnte. Am 1. Januar 2008 wurde das Museum in die Trägerschaft der Stiftung Historische Museen Hamburg überführt. Erster Direktor des Museums war Gernot Krankenhagen (1997–2004); ihm folgten Lisa Kosok (2004–2008) und Kirsten Baumann (2009-2013). Seit dem 1. Januar 2014 wird das Museum von Rita Müller geleitet.


Ausstellungen

Neben einer Sammlung zur Firmengeschichte der New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie werden unter dem Titel „Alltag im Industriezeitalter“ anhand von Gegenständen und Dokumenten Alltagsveränderungen dargestellt. Mit einer Originalaufstellung der ehemaligen Metallwarenfabrik Carl Wild, die emaillierte Anstecknadeln, Medaillen und Abzeichen hergestellt hat, wird exemplarisch ein Arbeitsort vorgestellt. Eine weitere Abteilung stellt die Entwicklung typischer hanseatischer Kontore aus der Zeit des Überseehandels im 19. Jahrhundert bis in die 1950er Jahre mit sich verändernden Büromaschinen aus. Zudem beinhaltet die Dauerausstellung eine Auseinandersetzung um die Kulturgeschichte der Geschlechter, zentral an einer Heringsfiletiermaschine als typischen Frauenarbeitsplatz.

Einen wesentlichen Teil der Ausstellung nimmt die Druckwerkstatt ein. Neben den ausgestellten historischen Pressen, Maschinen und Rotationen zur Dokumentation der technischen Entwicklung im Graphischen Gewerbe, werden auch einige funktionstüchtige Maschinen betrieben, an denen die Besucher vom Handsatz bis zum Maschinensatz, über die Schnellpresse bis hin zur Heidelberger Zylindermaschine selbst aktiv werden kann.

Im Hof des Museums ist das Schneiderad der Schildvortriebsmaschine TRUDE (Tief Runter Unter Die Elbe) aufgestellt, die für den Bau des neuen Elbtunnels eingesetzt wurde.

In den Jahren 2010 bis 2011 war im Museum die Ausstellung Werbewelten Made in Hamburg - 100 Jahre Reemtsma zu sehen.

Anlässlich des einhundertsten Bestehens des Alten Elbtunnels in Hamburg zeigte das Museum in der Ausstellung Tunnel. Hamburg und seine Unterwelt die Bedeutung und die Entwicklung der Tunnelbauten der Stadt.


Außenstelle Hafenmuseum

Eine Außenstelle des Museums der Arbeit ist das Hafenmuseum rund um den Kaischuppen 50A am Bremer Kai auf dem Kleinen Grasbrook. Es vermittelt im Hansahafen die Entwicklung des Hamburger Hafens mit Zugängen auch zum aktuellen Hafengeschehen. Rund um den historischen Kaischuppen 50A wird an diesem authentischen Ort, dem letzten erhaltenen Kaizungen-Ensemble, der Wandel vom Stückgut- zum Containerumschlag begreifbar. Fachleute aus dem Hafen – vom Ewerführer bis zum Tallymann - führen funktionstüchtig erhaltene Anlagen und Geräte im Betrieb vor. Sie demonstrieren Abläufe des Umschlags, erläutern Funktionsweisen und geben Auskunft über das Arbeitsleben im Hafen.

Im Außenbereich sind ebenfalls betriebsfähige historische Kaikräne und aus den Anfängen des Containerumschlags Van-Carrier der 1970er Jahre zu besichtigen. Über eine Pontonanlage gelangen die Besucher zu den schwimmenden Großobjekten, darunter der Schwimmdampfkran „Saatsee“ (1917-1920 von der Schiffs- und Maschinenbau AG Mannheim gefertigt), der Schutendampfsauger „Sauger IV“ (1909 von der Lübecker Maschinenbau Gesellschaft gebaut) und die „Hamburger Kastenschute“ von 1913.

Als erlebnisreicher Lernort bietet das Hafenmuseum auch Programme für Schulklassen und regelmäßige „Hafenerkundungen für Kinder“. Geführte Extratouren zu Schwerpunktthemen eröffnen auch von der Wasserseite her fachkundige Zugänge zum Hafenwandel, zu den Beziehungen von Stadt und Hafen oder auch zu den Warenwelten aus Übersee.


Außenstelle Speicherstadtmuseum

Eine weitere Außenstelle bildet das Speicherstadtmuseum, das die Bau- und Nutzungsgeschichte der historischen Speicherstadt dokumentiert. Das Speicherstadtmuseum ist aus der Ausstellung "Speicherstadt - Baudenkmal und Arbeitsort seit 100 Jahren" hervorgegangen, die das Museum der Arbeit 1988 anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Speicherstadt auf zwei Lagerböden der Quartiersmannsfirma Eichholtz & Cons. am St. Annenufer 2 gezeigt hat. 1995 wurde diese Ausstellung am selben Ort als privat betriebene Außenstelle des Museums der Arbeit neu eröffnet und seitdem kontinuierlich erweitert und aktualisiert.

Im Zentrum der Dauerausstellung stehen die typischen Lagergüter und die Tätigkeiten der Quartiersleute, wie sich die Lagerhalter im Hamburger Hafen noch heute traditionsbewusst nennen, die Waren für Dritte – Handelshäuser oder verarbeitende Unternehmen – lagern. Anhand originaler Arbeitsgeräte und historischer Fotos, die die einzelnen Arbeitsschritte veranschaulichen, wird dargestellt, wie früher auf den Lagerböden hochwertige Importgüter wie Kaffee, Tee, Kakao, Kautschuk oder Tabak gestapelt, gewogen, bemustert und sortiert wurden. Ein weiterer zentraler Themenkomplex ist die Baugeschichte der Speicherstadt. Außerdem stellt das Museum die Geschichte des Hamburger Kaffeehandels dar.

Im Speicherstadtmuseum finden regelmäßig öffentliche Sonderveranstaltungen wie Teeverkostungen oder Krimilesungen sowie öffentliche Rundgänge durch die Speicherstadt statt, die auch eine Führung durch die Dauerausstellung umfassen. In den Schulferien werden außerdem "Entdeckertouren" angeboten, die sich gezielt an Kinder von 6 bis 12 Jahren in Begleitung Erwachsener richten.



Text: Wikipedia

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