NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

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Propagandamarke vom Reichsbund der Kinderreichen 1936

Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln ist ein Museum und eine Forschungseinrichtung zur Geschichte der Stadt in der Zeit des Nationalsozialismus (1933 bis 1945).

Im Vorfeld des Kölner Lischka-Prozesses (1979/80) wurde als Folge von Bürgerhinweisen das ehemalige Kölner Gestapo-Gefängnis im EL-DE-Haus einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Im März 1979 machte Kurt Holl mit einer spektakulären Aktion, in dem er sich über Nacht in den dortigen Keller begab und mit dem Fotograf Gernot Huber die Inschriften hinter den abgerückten Regalen dokumentierte, bekannt, dass im Akten-Keller des von der Stadtverwaltung genutzten Hauses noch die ehemaligen Gestapo-Zellen mit ihren Inschriften erhalten waren. Durch das lautstarke Echo in der Öffentlichkeit und die von Holl bewirkte Intervention von Bundeskanzler Willy Brandt bei Oberstadtdirektor Kurt Rossa führte ein Beschluss der Stadt dazu, dass die Stadtkonservatorin Hiltrud Kier den Keller und die Inschriften restaurieren ließ. Während hieraus die Entscheidung zur Einrichtung der 1981 eröffneten Gedenkstätte erwuchs, erfolgte parallel der Aufbau einer beim Historischen Archiv angesiedelten Forschungsstelle zu der Zeit des Nationalsozialismus in Köln, unter der Leitung des Historikers Horst Matzerath. Im Jahre 1987 beschloss dann der Kölner Rat die Errichtung des NS-Dokumentationszentrum, das 1988 Räumlichkeiten im EL-DE-Haus bezog. Erst als Folge einer Neuorganisation wurde die Forschungsstelle zum 25. März 1997 aus der Verbindung mit dem Historischen Archiv gelöst und den anderen Städtischen Museen gleichgestellt. Nach dem Abschied des ersten Direktors des NS-Dokumentationszentrums, Matzerath, übernahm zum 5. Dezember 2002 der langjährige Mitarbeiter Werner Jung dessen Stelle. Stellvertretende Direktorin ist seit dem 1. Januar 2003 die Historikerin Karola Fings.

Kern des Museums bildet die Gedenkstätte Gestapo-Gefängnis im Keller des Gebäudes. Dort sind Zellen erhalten, in denen Gestapo-Häftlinge untergebracht waren und deren Wände von den Insassen beschriftet wurden. Seit 2013 steht auch der Innenhof, der ehemaligen Hinrichtungsstätte, dem Zentrum als Anschauungsort zur Verfügung.

Auf zwei weiteren Etagen wird in der Dauerausstellung Köln im Nationalsozialismus die Geschichte der NS-Zeit in Köln dargestellt. Neben dieser 1997 eröffneten Dauerpräsentation bietet das NS-Dokumentationszentrum jährlich mehrere Sonderausstellungen zu lokalen und überregionalen Aspekten mit begleitenden Veranstaltungen an. Das Museum verzeichnet unverändert steigende Besucherzahlen. So lagen diese im Jahr 2002 noch bei knapp 26.000 und überschritten 2011 bereits die Marke von 56.000 Besuchern. Die Forschungsabteilung des NS-Dokumentationszentrums erarbeitet historische Grundlagen, die Eingang in Ausstellungen, Publikationen in der hauseigenen Schriftenreihe, interaktiv nutzbare Datenbanken und Internetprojekte finden. Ein Ziel der Arbeit ist es, im Krieg und unmittelbar nach Kriegsende weitestgehend zerstörte Akten zu rekonstruieren. Die Einrichtung verfügt zudem über eine Spezialbibliothek mit Lesesaal sowie Arbeits- und Medienräume.

Ebenfalls im NS-Dokumentationszentrum beheimatet ist die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs). Die ibs soll mit einem breiten Bildungsangebot für Jugendliche - Unterrichtseinheiten, Workshops und Projekttage -, der Ausbildung von Multiplikatoren, Unterstützung von Projektentwicklung und vielen weiteren Aktivitäten zur Förderung der demokratischen Kultur beitragen. Ein Projekt der ibs ist die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Köln.



Text: Wikipedia

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