Neckargemünd
Neckargemünd ist eine Stadt am Neckar in Baden-Württemberg.
Reklamemarken und Siegelmarken
Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Neckargemünd.
Sonstige
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Erstmals 988 unter dem Namen Gmundi urkundlich erwähnt, erhob König Heinrich (VII.) die Siedlung um 1230 zur freien Reichsstadt. Kaiser Ludwig verpfändete Neckargemünd 1330 an den Pfalzgrafen bei Rhein, der 1346 das Gericht der Meckesheimer Zent hierher verlegte. 1395 verlor Neckargemünd den Status einer Reichsstadt durch die Eingliederung ins pfälzische Territorium. 1466 erhielt die Stadt das Marktrecht, das 1544 erweitert wurde. 1566 wurde die Stadt wie die gesamte Pfalz protestantisch.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Stadt immer wieder von fremden Truppen besetzt. Während des Dreißigjährigen Krieges war es 1622 das Heer der Katholischen Liga unter Tilly. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Stadt von französischen Truppen unter General Mélac besetzt, 1799 waren es französische Revolutionstruppen und von 1814 bis 1819 stand russisches Militär in der Stadt. 1849 schließlich waren preußische Verbände hier.
1803 kam Neckargemünd zu Baden und wurde anstelle des Amtes Dilsberg Sitz eines Bezirksamtes. In Neckargemünd befand sich auch ein Großherzoglich-badisches Amtsgericht. Durch die Badische Gemeindeordnung verlor Neckargemünd 1831 alle ehemaligen kaiserlichen Privilegien. 1857 wurde das Bezirksamt Neckargemünd aufgelöst und die Stadt dem Bezirk Eberbach und ab 1863 Heidelberg zugeteilt. Durch die Eröffnung der Badischen Odenwaldbahn im Jahre 1862 und der Neckartalbahn 1879 wurde die Stadt ans Schienennetz angeschlossen.
20. Jahrhundert
Im Jahr 1914 wurde eine Straßenbahnverbindung nach Heidelberg erstellt.
Politisch waren vor dem Ersten Weltkrieg die Nationalliberalen am stärksten, während der Weimarer Republik waren sozialistische und liberale Parteien gleichauf. 1933 erhielt die NSDAP, die schon seit September 1930 stärkste Partei war, knapp 49 Prozent der Stimmen.
Neckargemünd wurde im Gegensatz zu Heidelberg im Zweiten Weltkrieg bombardiert. Ziel waren vor allem die Bahngleise, in deren Verlauf sich der Tunnel beim Deutschen Haus befand. So zerstörte im Herbst 1944 ein Volltreffer das Deutsche Haus, die örtliche NSDAP-Zentrale, welche hier eine Sammelstelle für das Winterhilfswerk eingerichtet hatte. In die Kellergewölbe dieses Hauses waren die Umwohner geflüchtet, obgleich es kein offizieller Luftschutzbunker war – jener befand sich beim Gasthaus Adler. Doch erwiesen sich die Gewölbe als sehr stabil, sodass viele Menschen dort am Leben blieben. 1938 war eine große Straßenbrücke über den Neckar eingeweiht worden. Am 29. März 1945 (Gründonnerstag) wurde sie, wie die meisten anderen Übergänge über den Fluss auch, von Pionieren der deutschen Wehrmacht gesprengt. Dennoch nahmen zwei Tage später amerikanische Truppen die Stadt ein.
Im Jahr 1967 wurde der Grundstein für das Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche gelegt. Durch die Auflösung des Landkreises Heidelberg 1973 kam Neckargemünd damals zum neuen Rhein-Neckar-Kreis. Durch die Aufnahme von Heimatvertriebenen, Ausweisung von Neubaugebieten und Eingemeindungen erhöhte sich die Einwohnerzahl in den Nachkriegsjahrzehnten. Politisch wurde nach 1945 die CDU zur dominierenden Partei.
Text: Wikipedia
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