Neuer Markt Potsdam

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Ansicht von 1976
Ansicht von 1982
Neuer Markt 6-8 (1980)
Neuer Markt Nr. 6-7 (1974

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Neuer Markt Nr. 2 (1974)

Der Neue Markt ist ein Platz in der Potsdamer Innenstadt, er zählt zu den am besten erhaltenen Barockplätzen in Europa. Er hat eine rechteckige Grundform von ungefähr 50 mal 40 Metern. In der Platzmitte steht das kleine Gebäude der ehemaligen, städtischen Ratswaage. Im Gegensatz zum Alten Markt haben die Gebäude eher den Charakter von repräsentativen Bürgerhäusern, der Platz liegt ruhig und abgeschirmt hinter Häuserreihen.


Geschichte

Am Neuen Markt wurden ursprünglich bis in das 18. Jahrhundert Pferde ein- und ausgespannt. Ab 1725 schrumpfte der alte Stallplatz durch den Bau mehrerer Häuser auf seine heutige Größe. Unter Friedrich dem Großen entstanden neue Bürgerhäuser. Im Kabinetthaus am Neuen Markt 1 wurden der König Friedrich Wilhelm III. und Wilhelm von Humboldt geboren. Durch die Bombardierungen und Kämpfe im Zweiten Weltkrieg wurde ein Gebäude an der nördlichen Ecke beschädigt und später abgetragen. Die Ratswaage wurde bis Ende der 1970er Jahre für die Lastwagen der VEB Obst und Saft genutzt. Der Neue Markt wurde Ende der 1990er Jahr umfassend saniert und durch ein neues Gebäude wieder geschlossen. Alljährlich findet am Neuen Markt das Rosenfest statt.


Bauwerke und Institutionen

Der Neue Markt ist heute mit den hier angesiedelten wissenschaftlichen Institutionen ein geisteswissenschaftliches Zentrum Potsdams. Zu den wissenschaftlichen Einrichtungen gehören das Zentrum für Zeithistorische Forschung, das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien und das Einstein Forum.

In der Mitte des Platzes steht die ehemalige königliche „Malz- und Kornwaage“. Die Waage wurde 1735 in einem Fachwerkhaus eingerichtet, die Einkünfte gingen an das königliche Große Militärwaisenhaus. Im Jahr 1836 wurde das jetzige Gebäude errichtet und 1875 wurde auch die städtische Ratswaage hierher verlegt. Das neuere Gebäude wurde wahrscheinlich von Christian Heinrich Ziller, einem Schüler Karl Friedrich Schinkels, entworfen.

An der Westseite des Neuen Marktes befindet sich der ehemalige Kutschstall mit einer frühklassizistischen Fassade. In dem Kutschstall befindet sich heute das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. Das Gebäude wurde ursprünglich errichtet als Stall für die königlichen Kutschpferde in den Jahren 1787 bis 1790 nach Entwürfen des Hofbaumeisters Andreas Ludwig Krüger. Das Eingangsportal wird von einer Quadriga gekrönt.

Die Nordseite ist durch die Baukunst der Zeit Friedrichs des Großen geprägt. Bereits 1755 entstand nach Plänen von Johann Gottfried Büring mit dem Bürgerhaus Am Neuen Markt 5 ein als repräsentativer Blickpunkt von der Schlossstraße her wirkendes Gebäude, dessen Fassade dem Palazzo Thiene des italienischen Baumeisters Palladio nachgebildet war. Das Gebäude wurde 1945 zerstört und vor wenigen Jahren in abgewandelter, historisierender Form wiedererrichtet. Die daneben liegenden zweistöckigen Häuser 6, 7 und 8 wurden 1773 durch Georg Christian Unger errichtet. Die Gebäude beinhalten heute das Einstein-Forum und das Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien.

An der Ostseite befindet sich das Kabinetthaus an der Adresse Am Neuen Markt 1, welches 1753 auf Anweisung Friedrichs des Großen zunächst als bürgerliches Wohnhaus errichtet wurde. Hier wurden der spätere König Friedrich Wilhelm III. (1770) und auch Wilhelm von Humboldt (1767) geboren. Das Haus war von 1788 bis 1806 der Sitz der Königlichen Ingenieur-Akademie. Im Jahr 1833 kaufte der König das Haus für das königlich-preußische Kabinett, aus dieser Zeit blieb der heutige Name Kabinetthaus erhalten.

In südlicher Richtung grenzt das Filmmuseum Potsdam an den Neuen Markt, welches im ehemaligen Marstall des Stadtschlosses untergebracht ist.




Text: Wikipedia

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