Neusalza

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Neusalza-Spremberg ist eine sächsische Landstadt im Landkreis Görlitz.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Neusalza.

Geschichte

Das Dorf Spremberg wurde um 1668 vom Landesältesten des „Görlitzischen Creyses“ Christoph Friedrich von Salza, einem wahrscheinlichen Nachfahren aus der Familie des IV. Hochmeisters des Deutschen Ordens, Hermann von Salza, gekauft. Am 12. Januar 1670 unterschrieb der Kurfürst Johann Georg II. die Urkunde für die Gründung einer Stadt (Stadtprivilegium) auf dem Gebiet von Niederspremberg mit dem Namen Neu-Salza, später kurz Neusalza. Die Stadtbevölkerung setzte sich zu dieser Zeit anfangs aus Dorfbewohnern Sprembergs und Nachbarorten und kurze Zeit danach auch aus protestantischen Glaubensflüchtlingen – Exulanten – aus Böhmen, Mähren, Ungarn und Schlesien zusammen. Die Exulanten waren infolge der Auswirkungen der Gegenreformation aus ihren Heimatländern geflohen und fanden insbesondere im protestantischen Kurfürstentum Sachsen Zuflucht. Erster lutherischer Pfarrer der Stadt wurde der slowakische Prediger und Philosoph Stephan Pilarick.

Ein Rezess zwischen dem Kurfürsten und der Stadt im Jahre 1673, als Politischer Receß der Stadt Neu-Salza vom 12. Juni 1673 dokumentiert, legte die Rechte der Bürger von Neusalza fest. Wichtigste Rechte waren die Befreiung von der Erbuntertänigkeit, freier Handel sowie freier Wein- und Branntweinschank.

1674 wurde die Tuchmacherzunft gegründet, 1686 die Schuhmacherzunft. Der Kirchenrezess vom 14. Oktober 1674 verlieh der Stadt das Recht auf ein eigenes Kirchspiel. Ab 1675 entstand demzufolge die Kirche der Exulanten „Zur Heiligen Dreifaltigkeit“ Neusalza, die am 4. Februar 1679 geweiht wurde. Als eigenständiges Kirchspiel Neusalza erfolgte nun die Auspfarrung von der Dorfgemeinde Spremberg. Von 1674 bis 1800 wirkten in der grenzüberschreitenden Kirchgemeinde Neusalza insgesamt sieben Pastoren, die in deutscher und tschechischer Sprache predigten.

Begünstigt durch den seit dem 17. Jahrhundert florierenden Flachsanbau und die Leinweberei bildete sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Verlagswesen heraus. 1777 zählte Neusalza 470 Einwohner. 1833 wurde Friedrich Wilhelm Wex zum ersten Bürgermeister der Stadt frei gewählt, 1841 nahm das Königliche Gericht in Neusalza seinen Dienst auf.

Neusalza-Spremberg Am 15. Februar 1920 erfolgte der politische Zusammenschluss der Stadt Neusalza (sorbisch: Nowosólc) und der Landgemeinde Spremberg zur Stadt „Neusalza-Spremberg“. Neusalza hatte rund 1.100 Einwohner, Spremberg rund 2.200. Allerdings gab es bereits in der Vergangenheit Versuche, beide Orte miteinander zu vereinen. Um 1700 bereits strebte der einheimische Rittergutsbesitzer Ludwig von Hoym die kirchliche Vereinigung an, 1875 wurde zumindest die schulische Zusammenlegung aufgrund eines geplanten gemeinsamen Schulbaues vom Löbauer Bezirksschulinspektor gefordert. Als größtes Hemmnis der Vereinigungsverhandlungen erwies sich das unterschiedliche Vermögen beider Ortschaften. Spremberg war um einiges reicher als die Stadt Neusalza.

Zu dem neuen Namen gab es große Diskussionen. Ein kurioser Vorschlag war „Spreesalza“. Da jedoch der Bahnhof und die Post „Neusalza-Spremberg“ hießen, blieb man bei dem Namen.

Die schulische Vereinigung beider Orte folgte am 1. April 1920, die kirchliche erst 1937 nach dem Ausscheiden von Niederfriedersdorf aus dem Spremberger Kirchspiel. Ausklappen Ortsgesetz über die Vereinigung der Stadtgemeinde Neusalza mit der Landgemeinde Spremberg vom 3. November 1919 in Vorbereitung der ministeriellen Bestätigung am 15. Februar 1920 zur Stadt Neusalza-Spremberg

Nachdem auch an Neusalza-Spremberg der Zweite Weltkrieg nicht spurlos vorübergegangen war, fanden im September 1946 die ersten Kommunalwahlen seit 1933 statt, welche die SED knapp für sich entschied. Die Geschicke der Stadt wurden fortan bis zur Wende von der sozialistischen Planwirtschaft geprägt, es folgten die Verstaatlichung der Betriebe und die Bodenreform. Neusalza-Spremberg wurde neben Ebersbach und anderen Städten zu einem wesentlichen Teil der Oberlausitzer Textilindustrie.

Zu DDR-Zeiten wurde in einem ehemaligen Gasthaus ein Betriebs-Ferienlager errichtet und unterhalten, das nach 1990 dem Verfall preisgegeben worden ist.[13]

Als bedeutender Teil der Geschichte der Stadt ist der Besuch des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl am 3. Juli 1991 zu vermerken.

Zum 1. Januar 2008 wurde die Gemeinde Friedersdorf eingemeindet.[14]


Text: Wikipedia

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