Niederfinow

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Niederfinow ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Barnim des Landes Brandenburg. Sie wird vom Amt Britz-Chorin-Oderberg verwaltet. Überregional bekannt ist die Gemeinde durch das Schiffshebewerk Niederfinow.

Ausflüge

Geschichte

Frühzeit

Nach der Weichseleiszeit wanderten Menschen in das Gebiet um Hohenfinow ein. In der Nähe von Liebenstein (heute Ortsteil von Hohenfinow) wurden bronzezeitliche Scherben gefunden. Zwischen Hohenfinow und Amalienhof, an der Abbruchkante des Urstromtals wird ein vorzeitliches Gräberfeld vermutet. Die Steinkisten wurden zwar im 18. Jahrhundert zerstört, es wurden aber einzelne Waffenreste gefunden. So wurde in der Nähe von Karlswerk ein Schwert aus der jüngeren Bronzezeit im Moor gefunden.

Burg Finow

Der Ort ist slawischen Ursprungs. Die Region wurde um 1200 von den Askaniern erobert. Nach dem Bau der etwa 10 km entfernten Burg Oderberg (damals niederdeutsch „Aderburg“) im Jahr 1213 wurde an der strategisch wichtigen Stelle oberhalb der Finow die Burg Finow gegründet. 1904 wurde bei Ausgrabungen am Hohenfinower Schloss in 2,50 m Tiefe ein mecklenburgischer Stierkopfbrakteat gefunden, der um 1220 geprägt wurde. Dieses Jahr wird als Baujahr der Burg vermutet.

Die Burg hatte die Aufgabe, die Furt der Finow (heute Hubbrücke von Niederfinow) zu schützen. Die nächsten Furten waren jeweils zehn Kilometer westlich und östlich bei den damals noch nicht gegründeten Städten Eberswalde und Bad Freienwalde (Oder) gelegen. Die im Norden und Osten gelegenen Slawen sollten abgeschreckt werden, die Burg bot Schutz für die rundum gelegenen landwirtschaftlich genutzten Gebiete.

Namen des Ortes

Der Name Finow stammt aus vorslawischer Zeit. Das mittelniederdeutsche Wort fino(u)we bedeutet vermutlich Wurzel. Es setzt sich aus den indogermanischen pen = Schlamm, Sumpf, Wasser, feucht und uei, ui = drehen, biegen, winden zusammen, die mit dem westgermanischen Suffix -n bzw. dem slawischen -ov kombiniert wurden. Finow bedeutet also frei übertragen sich windender Fluss mit Sümpfen.[3] Zur Zeit der Besiedlung der Gegend um Hohen- und Niederfinow durch die Slawen war die Anhöhe südlich des Flusses Finow strategisch bedeutend. Die Furt bei Neustadt (heute Eberswalde) war durch die topografischen Gegebenheiten weniger übersichtlich, die heutige Kreisstadt gewann erst 1317 durch eine Bestimmung von Markgraf Waldemar an Bedeutung. Waldemar verfügte, dass die Handelsstraße von Frankfurt (Oder) und Berlin nach Stettin nicht mehr über Hohenfinow/Niederfinow zu verlaufen habe, sondern über Neustadt-Eberswalde. Dazu ließ er eine Brücke über die Ragöse bauen. Die Errichtung der Burg Finow sowie des Ortes Hohenfinow als damals wichtigste Siedlung am 35 Kilometer langen Fluss begründet die Namensgebung. Etwa zeitgleich mit Niederfinow entstand wenige Kilometer südlich Hohenfinow, das wegen der Zollstelle für Land- und Wasserzoll am Fluss via Vienouie genannt wurde.[4]

Später entstanden weitere Orte, die den Fluss im Namen führen: Finow und Finowfurt.

Der Ort hat mehrmals in der Geschichte seinen Namen gewechselt, die ursprüngliche Bedeutung blieb jedoch erhalten.


Text: Wikipedia

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