Niederwiesa

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Niederwiesa ist eine an die Stadt Chemnitz angrenzende Gemeinde im Landkreis Mittelsachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Braunsdorf (Niederwiesa)

Lichtenwalde

Oberwiesa

Geschichte

Der Ort Wiesa wurde vermutlich um das Jahr 1216 gegründet. Damals wurde noch nicht zwischen Oberwiesa und Niederwiesa unterschieden. Im Jahr 1346 wurde Wiesa als selbstständige Pfarrei in der Matrikel des Bistums Meißen erstmals als Wissen erwähnt. 1378 erscheint die Unterscheidung in Wese superior und Wese inferior. Zu dieser Zeit lag der Ort im Gau Rochlitz, da von der Burg Rochlitz die Besiedelung ausging. Ab 1450 gehörte zen der Wysen zur Lehnsherrschaft Lichtenwalde, allerdings übte die Stadt Chemnitz (Kempnitz) das Recht der Bannmeile aus. Im Jahr 1509 kam es in den sogenannten Bierkriegen zwischen Wiesa und Chemnitz zum Streit um das Braurecht und den Ausschank. Vermutlich aufgrund der Streitigkeiten um die Privilegien der Stadt Chemnitz kam es im Jahr 1563 zur Teilung in Ober- und Niederwiesa. Im Jahr 1540 wurde in Niederwiesa erstmals eine Kirchschule erwähnt,[5] deren Lehrer sich nebenbei z. B. als Handwerker oder Krämer ihr Geld verdienen müssen.

In Niederwiesa existierte 1562 ein Vorwerk das später als Lehngut bezeichnet wurde.[6] Dieses gehörte zur Grundherrschaft des Ritterguts Lichtenwalde. Der Ort Niederwiesa gehörte ebenfalls zeitweise zur Grundherrschaft Lichtenwalde bzw. als Amtsdorf direkt zum kursächsischen Amt Lichtenwalde, das ab 1696 durch das kursächsische Amt Frankenberg-Sachsenburg und ab 1783 durch das kursächsische bzw. spätere königlich-sächsische Amt Augustusburg verwaltet wurde.[7] Nach dem Ende der sächsischen Ämterverfassung 1856 lag Niederwiesa im Zuständigkeitsbereich des Gerichtsamts Frankenberg und ab 1875 der Amtshauptmannschaft Flöha.[8] Niederwiesa besaß bereits im Mittelalter eine Kirche, welche 1898 durch einen Neubau ersetzt wurde.[9] Bis in das 19. Jahrhundert hinein hatte Niederwiesa eine klare dörflich ausschließlich auf Landwirtschaft ausgerichtete Struktur. Um 1836/40 wurde im Niederwiesaer Struthflügel Steinkohle abgebaut. Mit der infrastrukturellen Anbindung durch den Bau des Bahnhofs Niederwiesa an der Eisenbahnstrecke Dresden–Werdau (1866), der Eröffnung der Bahnstrecke Roßwein–Niederwiesa (1869) und mit der damit verbundenen Anbindung an die Großstädte entwickelte sich der Handel im Ort. Nachdem im Nachbarort Oberwiesa im Jahr 1860 eine Brauerei erbaut wurde (existierte bis 1890), entstand 1884 in Niederwiesa eine weitere an der Dresdner Straße, welche heute als Restaurant „Brauhof“ bekannt ist.

Am 1. Januar 1914 vereinigten sich die Gemeinden Oberwiesa und Niederwiesa zur Gemeinde Wiesa, die am 20. Juli 1915 laut Beschluss der Gemeinde in Niederwiesa umbenannt wurde. Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Niederwiesa im Jahr 1952 zum Kreis Flöha im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Flöha fortgeführt wurde und 1994 im Landkreis Freiberg bzw. im Jahr 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging.


Text: Wikipedia

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