Oberneukirch
Neukirch/Lausitz (obersorbisch Wjazońca) ist ein Ort in der Oberlausitz.
Reklamemarken und Siegelmarken
Sonstige
Geschichte
Um 1200 legten herbeigerufene fränkische Siedler ein Waldhufendorf an und errichteten eine neue Kirche. 1222 wurde Neukirch als „Neinkirgen“ erstmals urkundlich erwähnt. Während sich der deutsche Name auf die damals neu erbaute Kirche im Ortsteil Niederneukirch bezieht, weist die sorbische Bezeichnung auf die geographische Lage an der Wesenitz hin.[3]
In der Nähe der Ortschaft fanden im Mai 1813 im Zusammenhang mit der Schlacht bei Bautzen Gefechte zwischen französischen und russischen Truppen statt.
Vom 12. bis 15. September 1830 fand im Ort die sogenannte Neukircher Hofrevolution statt.[4]
In den 1850er Jahren gründeten Auswanderer in Victoria in Australien eine wendische Gemeinde, die sich auch Neukirch nannte und heute Byaduk heißt. Der erste Siedler war Johann Rentsch, der bis zu seinem Tod im Jahr 1915 dafür sorgte, dass dort Wendisch gesprochen wurde.[5]
Der Ort bestand bis 1923 aus vier selbständigen Gemeinden[6]
Niederneukirch,
Oberneukirch, Steinigtwolmsdorfer Anteil (Oberneukirch St. A.),
Oberneukirch, Oberlausitzer Seite (Oberneukirch L. S.) und
Oberneukirch, Amtsanteil (Stolpener Anteil; Oberneukirch A. A.).
Am 15. November 1923 wurden Niederneukirch und Oberneukirch, Oberlausitzer Seite zu Neukirch am Hohwald zusammengelegt, am 13. August 1924 wurde der Name in Neukirch/Lausitz geändert. Der Zusammenschluss von Oberneukirch, Steinigtwolmsdorfer Anteil und Oberneukirch, Amtsanteil zu Oberneukirch erfolgte am 1. Februar 1925. Am 1. Juli 1928 wurde dann die Gemeinde Oberneukirch in die Gemeinde Neukirch/Lausitz eingemeindet.
Neukirch ist neben der brandenburgischen Kreisstadt Forst (Lausitz) die einzig verbliebene Gemeinde mit dem Namenszusatz Lausitz, andere Gemeinden benennen in ihren Namenszusätzen den Teil der Lausitz explizit, beispielsweise Weißwasser/Oberlausitz, oder wurden mittlerweile eingemeindet wie der Bischofswerdaer Ortsteil Schönbrunn/Lausitz.
Gutshistorie
In Neukirch bestanden zeitweise zwei größere güterliche Besitzungen in adeliger Hand. Ober-Neukirch gehörte vormals unter anderem der Familie von Raussendorf, Nieder-Neukirch der Familie von Burkersroda. 1711 trat die Tochter Sidonia Erdmuth von Burkersroda ihrem Ehemann Ernst Ludwig Freiherrn von Stein zum Altenstein Gut Nieder-Neukirch für 22.000 Thaler ab. Seine Belehnung durch den Landesherrn fand 1715 statt. Hinzu erwarb der neue Grundherr auch für 37.000 Thaler gesamt das Gut Ober-Neukirch, Belehnung 1716. Die nun vereinte Besitzung Ober- und Nieder-Neukirch wurde dann an Daniel Erasmus Freiherr von Huldenberg veräußert.[7] Nachfolgend verband sich die Familie von Huldenberg mit der Familie von Oppen auf Fredersdorf in der Zauche, südlich von Potsdam gelegen. Karoline Freiin von Huldenberg (1770–1840), Erbherrin auf Ober- und Nieder-Neukirch mit Steinigt-Wolmsdorf, hatte 1790 den Hauptmann Ferdinand von Oppen-Fredersdorf geheiratet.[8] 1840 erfolgte die preußische Erlaubnis zur Namensvereinigung zu Freiherren von Oppen zu Huldenberg, 1859 in Form der Primogenitur.[9] Vertreter[10] wurde Albert Freiherr von Oppen-Huldenberg,[11] dann sein Sohn der gut situierte Oberst[12] Hans Matthias Albert Freiherr Oppen von Huldenberg mit zeitweiligem Hauptwohnsitz in Dresden und Fredersdorf. Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels war später der Oberleutnant d. R. Hans-Carl Freiherr von Oppen-Huldenberg (1911–1943) der letzte Grundbesitzer. Er war mit Elsita Gräfin von Reichenbach verheiratet und hatte mit ihr zwei Töchter, beide in Dresden geboren. So starb die Familie Oppen von Huldenberg aus.
Text: Wikipedia
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