Oldenburg (Oldenburg) Hauptbahnhof

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Ansichtskarte vom Bahnhof Oldenburg (1934)

In der Hauptstadt des Großherzogtums Oldenburg begann der Eisenbahnverkehr mit der Strecke von Oldenburg über Delmenhorst nach Bremen der Oldenburgischen Staatsbahn am 15. Juli 1867.

Ebenfalls im Jahre 1867 wurde am 3. September finanziert durch die Preußische Staatsbahn die Verbindung von Oldenburg nach Heppens, dem späteren Wilhelmshaven, gebaut. Der Verkehr wurde ebenfalls von der Oldenburgischen Staatsbahn betrieben, welche 1913 Preußen die Strecke abkaufte, was zu enormen Belastungen des Staatshaushalt führte. In den Jahren zwischen 1898 und 1908 wurde dieser Abschnitt zweigleisig ausgebaut.

Zwei Jahre später am 15. Juni 1869 folgte die Bahnstrecke Oldenburg–Leer.

Wieder von der Oldenburgischen Staatsbahn wurde am 15. Oktober 1875 die Bahnstrecke Oldenburg–Osnabrück eröffnet. Von ihr zweigte in Ahlhorn 1885 die Verbindung nach Vechta ab. Die wegen des moorigen Untergrundes unter der Bezeichnung Gummibahn bekannte Nebenbahn Oldenburg – Ohmstede – Etzhorn – Brake wurde 1896 in Betrieb genommen.

Der erste Oldenburger Bahnhof wurde am heutigen Cäcilienplatz geplant. 1868 stellte sich jedoch heraus, dass der geplante Bau für die gewachsenen Ansprüche zu klein würde. Daher wurde das Projekt nie realisiert. Stattdessen diente ein umgebauter Güterschuppen den Bewohnern der Residenzstadt für zwölf Jahre als Bahnhof.

Am 21. Mai 1879 wurde schließlich mit dem Centralbahnhof der erste „richtige“ Personenbahnhof Oldenburgs eingeweiht. Er befand sich auf dem Lehmplacken in der Nähe des Pferdemarktes, welcher auch der Standort des heutigen Bahnhofs ist. Entworfen wurde der neogotische Bau durch den bekannten Architekten Conrad Wilhelm Hase. Er galt als einer der größten romantischen Bahnhofsbauten in Deutschland.

Nachdem der Neubau des Bahnhofes in seiner heutigen Form beschlossen war, richtete man zunächst wieder einen provisorischen Bahnhof ein, welcher eher den Charakter eines Provinzbahnhofes hatte.

Der heutige Oldenburger Hauptbahnhof wurde nach vierjähriger Bauzeit am 3. August 1915 ohne große Feierlichkeiten eingeweiht, nachdem er bereits am 1. August für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden war. Der Großherzog besuchte den Bahnhof zusammen mit seinen Töchtern erst am 4. August. Das prunkvolle Gebäude im Jugendstil wurde vom Architekten Friedrich Mettegang als Ersatz für den alten Centralbahnhof gebaut. Für den Großherzog von Oldenburg war ein separates Gebäude, die sogenannte Fürstenhalle, zum Besteigen der Züge vorgesehen. Im Zuge des Neubaues wurden die Gleise um rund 3,25 m angehoben. Das Gebäude wurde bewusst an den Rand des Bahnhofes gelegt, da geplant war, den Bahnhof zu einem Durchgangsbahnhof umzufunktionieren. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten Reisende, welche über Oldenburg hinaus wollten, dort auch umsteigen. Das Hauptportal wurde in die Mittelachse des Hauptplatzes gelegt. Auf der rechten Seite des Gebäudes wurden die Fahrkartenschalter und die Gepäckabfertigung angeordnet, auf der linken Seite befanden sich die Wartesäle für die I. bis IV. Klasse. Neben dem Tunnel für die Fahrgäste gab es noch einen separaten Post- und Gepäcktunnel mit Aufzügen zu den Bahnsteigen. Der Tarif für die Bahnsteigkarten betrug zu diesem Zeitpunkt 30 Pfennige pro Person.

1961 wurde der Personenverkehr auf der Gummibahn nach Brake eingestellt. Im Laufe der folgenden Jahre ging auch der Güterverkehr in Richtung Brake weiter zurück und das Gleis wurde teilweise zurückgebaut. 1998 wurde auch das letzte Teilstück zwischen dem Hauptbahnhof und Oldenburg-Ohmstede stillgelegt, so dass die Strecke heute langsam zuwächst und unbefahrbar ist.

Im Laufe des Jahres 1992 wurde die Strecke Oldenburg–Leer elektrifiziert.

Am 5. November 2000 übernahm die NordWestBahn den Verkehr auf der Bahnstrecke Wilhelmshaven–Oldenburg und der Bahnstrecke Oldenburg–Osnabrück. Seitdem prägen moderne Dieseltriebwagen vom Typ LINT 41 das Bahnhofsbild in Oldenburg. Zuvor verkehrte die DB Regio auf dieser Strecke mit Dieseltriebwagen der Baureihe 624. Im Zuge der Umstellung auf die NordWestBahn wurden die beiden Strecken umfangreich saniert, was eine erhebliche Verkürzung der Reisezeit zwischen Osnabrück und Wilhelmshaven zur Folge hatte und zu einer Verdopplung der Fahrgastzahlen führte.

Seit Dezember 2002 setzt die DB Regio für den Regional-Express zwischen Norddeich Mole und Hannover moderne Doppelstockwagen ein. Dadurch ist auch bei dieser Verbindung ein hoher Reisekomfort gewährleistet. Seit der Eröffnung der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen mit der NordWestBahn als Betreiber im Dezember 2010 verkehren zwischen Oldenburg und Bremen Elektrotriebwagen vom Typ Coradia Continental in drei- und fünftweiliger Ausführung. Die S-Bahnen fahren über Oldenburg hinaus bis nach Bad Zwischenahn, wobei ein Zwischenhalt im Bahnhof Oldenburg-Wechloy Ende 2011 eröffnet werden wird.

Im Jahr 2000 wurde auf der Nordseite des Bahnhofs der Zentrale Omnibus Bahnhof (ZOB) eröffnet, über welchen der innerstädtische und regionale Busverkehr abgewickelt wird. Zur Erschließung des ZOBs wurde eine neue Straßenunterführung unter den Gleisen des Bahnhofs gebaut sowie ein neuer Eingangsbereich auf der Nordseite geschaffen. 2005 wurden das gesamte Bahnhofsgebäude sowie die Bahnsteiganlagen saniert. Unter anderem wurden alle Bahnsteige mit Fahrstühlen, elektronischen Fahrtanzeigern sowie einer Blinden-Pflasterung ausgestattet.



Text: Wikipedia

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