Otterwisch

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Otterwisch ist eine Gemeinde im Landkreis Leipzig.

Siegelmarken

Großbuch (Otterwisch)

Geschichte

Das Straßendorf Otterwisch wurde 1269 erstmals als Oterwash schriftlich erwähnt. Welche Bedeutung der Ortsname hat, kann mit Sicherheit nicht bestimmt werden. Es ist anzunehmen, dass Otter von der deutschen Bezeichnung für den Fischotter abgeleitet ist, aber der zweite Teil des Namens lässt sich nicht genau erklären. Wahrscheinlich stammt er von Wische = Wiese ab. Kirchlich gehörte Otterwisch im Jahr 1269 zur Parochie Großbardau, um 1500 ist die Pfarrkirche des Orts erwähnt. In Otterwisch existierte ursprünglich eine mittelalterliche Wasserburg, aus der ein adliges Gut hervorging. Dieses befand sich um 1500 im Besitz des Augustinerklosters Grimma. Infolge der Reformation und Säkularisation erfolgte im Jahr 1550 die Auflösung des Klosters Grimma. Dadurch gelangte das nunmehrige Rittergut Otterwisch im Jahr 1551 in weltlichen Besitz der Familie von Hirschfeld. Diese verkauften das Rittergut im Jahr 1581 an die Familie Aus dem Winckel. Seit 1660 war die Familie von Metzsch und ab 1721 die Familie von Ponickau im Besitz des Ritterguts Otterwisch. Im Jahr 1727 kaufte die verwitwete Gräfin Rahel Charlotte Vitzthum von Eckstädt das Gut. Zwischen 1728 und 1730 ließ sie das heutige Schloss erbauen. Das Schloss Otterwisch gehörte anschließend ab 1779 der Familie Schwarzburg-Sondershausen, ab 1852 Johann Dietrich Ludwig Bohne, ab 1868 Frederic Shears und ab 1882 der Familie von Arnim.

Otterwisch gehörte bis 1856 zum kurfürstlich-sächsischen bzw. königlich-sächsischen Erbamt Grimma.[3] Bei den im 19. Jahrhundert im Königreich Sachsen durchgeführten Verwaltungsreformen wurden die Ämter aufgelöst. Dadurch kam Otterwisch im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Lausick und 1875 an die neu gegründete Amtshauptmannschaft Grimma.[4] Mit der Haltestelle Otterwisch an der Bahnstrecke Leipzig–Geithain, die sich am Westrand des Orts befindet, erhielt Otterwisch am 2. Mai 1887 Eisenbahnanschluss. Hanscarl von Arnim-Peres, seit 1923 Besitzer des Schlosses Otterwisch, wurde im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945 enteignet. Danach diente es teilweise zu Wohnzwecken.

Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde die Gemeinde Otterwisch dem Kreis Grimma im Bezirk Leipzig angegliedert. Am 1. Oktober 1970 erfolgte die Eingemeindung von Großbuch.[5] Seit 1990 gehörte die Gemeinde Otterwisch zum sächsischen Landkreis Grimma, der 1994 im Muldentalkreis bzw. 2008 im Landkreis Leipzig aufging. Das Schloss Otterwisch kam im Jahr 1999 in den Besitz der Gemeinde und 2001 in Privatbesitz. Im Jahr 2008 erfolgte eine Sanierung des Gebäudes.[6]


Text: Wikipedia

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