Palais Lichtenau

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Palais Lichtenau (1973)

Das Palais Lichtenau ist ein klassizistisches Gebäude in der Potsdamer Behlertstraße 31. Erbaut 1796 bis 1797 unter König Friedrich Wilhelm II. in unmittelbarer Nähe des Neuen Gartens, ist es aufgrund seiner Fassadengestaltung und der Qualität der erhaltenen Innenräume ein herausragendes Denkmal frühklassizistischer Architektur in Deutschland. Die Urheberschaft für den Bau ist zwischen Michael Philipp Boumann und Carl Gotthard Langhans umstritten. Entgegen der Überlieferung und der Namensgebung ist das Palais vermutlich nicht für die Gräfin Wilhelmine von Lichtenau erbaut und auch nicht von dieser bewohnt worden.


Entstehungsgeschichte

Das Grundstück des Bürgers Jury, auf dem sechs Jahre später das Palais errichtet werden sollte, wurde von König Friedrich Wilhelm II. bereits im Mai 1790 erworben. In dieser Zeit fanden mehrere Landkäufe im Zuge der sukzessiven Erweiterung des Neuen Gartens statt, der entlang der Westgrenze, damals zur Stadtseite hin, mit einer Mauer vollständig eingefriedet wurde. Das am Südende des Gartenareals liegende Jury’sche Grundstück blieb dabei außerhalb des Parkgeländes und grenzt heute an die im Norden verlaufende und nach Südosten abknickende Behlertstraße bis an die Kreuzung Behlert-/ Kurfürstenstraße im Südosten.

In der nordöstlichen Grundstücksecke entstand ein Haus für den Pächter der Behlertbrücke, die an dieser Stelle den damals zwischen Bassinplatz und Heiligem See verlaufenden Behlertgraben überspannte. Der westliche Teil des Grundstücks wurde dem Geheimen Kämmerer Johann Friedrich Ritz (1755-1809) und seiner Gemahlin, der späteren Gräfin Lichtenau, übertragen. Zudem kauften sie noch das westlich anschließende Grundstück des Referendars Feige hinzu. Das von 1796 bis 1797 errichtete Palais entstand auf Kosten des Königs.

Der Baubeginn erfolgte im Frühsommer 1796 unter der Leitung Michael Philipp Boumanns. Im Juni konnte das neu eingefriedete Grundstück durch den Kauf eines südlich anschließenden Wiesenstücks nochmals erweitert werden. Im September 1796 wurde der Dachstuhl fertiggestellt; die Ausstattung der Innenräume zog sich bis zum Frühjahr 1797 hin. Zum Zeitpunkt des Einweihungsfestes am 25. September 1797 stand die Scheinehe des Kämmerers Ritz mit der königlichen Mätresse kurz vor der bereits im April 1796 vom König geforderten Auflösung, die mit der Ernennung zur Gräfin verbunden war. Daher stand auch die künftige Gemahlin des Johann Friedrich Ritz, die Schauspielerin Henriette Baranius, im Zentrum der Feierlichkeiten. Ob die Gräfin Lichtenau überhaupt an dieser Einweihung teilnahm, ist nicht gesichert.





Text: Wikipedia

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