Papierfabrik Gebrüder Rauch

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Das Unternehmen wurde als Tabak-, Öl- und Farbholzmühle mit angeschlossenem Handelsunternehmen im Jahr 1762 von Johann Benjamin Rauch (1703–1776) gegründet.

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Die Enkel Adolf von Rauch (1798–1882) und Moriz von Rauch (1794–1849) nahmen auf der Bleichinsel ab 1822 mit der ersten englischen Endlospapiermaschine in Süddeutschland die Papierproduktion aus Lumpen auf. Um 1830/35 wurde die Rauch'sche Papierfabrik um eine zweite Papiermaschine erweitert. 1832 hatte das Unternehmen 110 Beschäftigte. Eine weitere Erweiterung der damals auch schon Walzwerke zum Glätten der Papiere umfassenden Anlagen erfolgte 1841/42. Zwischen 1880 und 1900 erreichte die Beschäftigtenzahl mit rund 300 Personen ihren Höhepunkt. 1923 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 1924 kam es zu einer zeitweiligen Kooperation mit der benachbarten Firma von Gustav Schaeuffelen und der Papierfabrik der Gebrüder Laiblin in Pfullingen, wodurch die Fabriken mit insgesamt neun Papiermaschinen alle Sorten holzfreier und hadernhaltiger Papiere erzeugen konnten. Die Kooperation endete bereits 1926 mit der Liquidation der Firma Schaeuffelen. Danach war die Rauchsche Fabrik der einzige verbliebene Papierhersteller in Heilbronn.

1942 wurden die Produktionsanlagen stillgelegt, 1944 wurde die Fabrik beim Luftangriff auf Heilbronn völlig zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ die Stadt Heilbronn keine Industrieansiedlung am vorigen Standort der Rauchschen Fabrik mehr zu, stattdessen wurde dort später das städtische Hallenbad errichtet. Das Unternehmen Rauch beschränkte sich an einem neuen Standort als Gebrüder Rauch GmbH auf den Papiergroßhandel und wurde Teil der Papierunion. 1970 waren rund 60 Mitarbeiter damit beschäftigt, den 1500 südwestdeutsche Druckereien umfassenden Kundenstamm zu bedienen, 1988 erzielte das Unternehmen mit 90 Mitarbeitern einen Umsatz von 90 Mio. DM.



Text: Wikipedia

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