Parkmauer (Haselberg)

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Parkmauer
Parkmauer

„Der Feldstein, ein von Witterung und Atmosphäre nicht zu zerstörendes Material verdient beim Bauwesen eine vorzügliche Beachtung. Schon unsere frühern Vorfahren erkannten nicht nur den Werth dieses Bau-Materials, um daraus ihre, der Zerstörbarkeit trotzenden Hauptgebäude auszuführen, sondern sie verstanden auch die Kunst der weiteren Bearbeitung desselben in einem so hohen Grade, daß wir noch jetzt oft über die fast unglaubliche Mühsamkeit der davon verfertigten, auf uns gekommenen Kunstwerke erstaunen.“

- David Gilly, Baumeister vor ca. 200 Jahren


Die Blüte der Feldsteinverarbeitung lag im 11. Bis 13. Jh. Die Verwendung dieser Granite war mühsam und zeitaufwendig. Ziegelsteine und Holz traten daher als Baustoff an seine Stelle. Erst der Mangel an Holz vor ca. 200 Jahren führte dazu, dass man das vor der Tür liegende Material wieder schätzen lernte. Allerdings schlug man jetzt keine Steinquader mehr, sondern spaltete das Rohmaterial nur noch 1-2 mal und „verzwickelte“ die Außenfläche.

Der östliche Teil der Mauer (vermutlich aus dem späten 18. Jh.) ist nur grob verzwickelt und mit verklammerten Granitquadern abgedeckt. Eine wesentlich feinere Ausführung derselben Technik zeigt der westliche Mauerteil aus der 1. Hälfte des 19. Jh. mit seiner kunstvollen Krone aus Ziegelsteinen.

In Brandenburg seltene Farne befinden sich hier in dieser Mauer oder auch an den Schattenseiten der Brennerei. Aus diesem Grund ist die Gutsparkmauer als Flächennaturdenkmal (FND) geschützt. Bei Reparaturen ist deshalb besondere Sorgfalt geboten.

Der Vorrat an Feldsteinen, einem eiszeitlichen Mitbringsel aus Skandinavien, scheint unerschöpflich. Jedes Jahr aufs Neue müssen Landwirte ihre Flächen ablesen und schaffen damit ungewollt einen neuen Lebensraum an den Feldrainen – Lesesteinhaufen, die in Brandenburg unter Schutz stehen.

Quelle