Petrikirche (Rostock)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ansichtkarte der Kirche um 1910

Die Petrikirche ist die älteste und mit 117,0 m die höchste der ehemals vier Stadtkirchen der Hansestadt Rostock. Die anderen sind bzw. waren die Marienkirche, die Nikolaikirche und die im Zweiten Weltkrieg zerstörte und 1960 endgültig abgetragene Jakobikirche. Wie die anderen genannten Kirchen gehört sie zur Evangelisch-Lutherischen Innenstadtgemeinde Rostock der Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.


Erste Kirche

Bereits um 1300 wurde an der Stelle der heutigen Petrikirche ein Kirchbau errichtet (der älteste bekannte urkundliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1252.) Es handelte sich um ein dreischiffiges Gebäude, die Steine waren dunkelrot bis violett, und seine Mauern bestanden teilweise aus Granit. Teile dieser ersten Bauphase sind noch bis zur Kämpfer der beiden Seitenschiffe erhalten. Der Turm war vermutlich ein Quer- oder Doppelturm, worauf die Mauerreste am Südturm schließen lassen.


Zweite Kirche

In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde an Stelle des Vorgängerbaus die Kirche als dreischiffige Basilika in der für Nordeuropa des Ostseeraums typischen Bauweise der (Backsteingotik) errichtet.

Sie erhielt um 1500 einen ca. 127 m hohen Turm, der schon 1543 durch Blitzschlag zerstört wurde, worin die in Rostock verbliebenen Katholiken eine Strafe Gottes sahen. Bis 1578 wurde der Turm mit Turmhelm wieder aufgebaut, nachdem er zwischenzeitlich durch Sturmeinwirkung wieder teilweise zerstört worden war. Mit der dann erreichten Höhe von 117 m diente er auch als Orientierungsmarke von See wie von Land. In den folgenden Jahrhunderten hinterließen Wetterunbilden ihre Spuren, die 1902 zu einer umfassenden Renovierung der Basilika führten.

Bei dem Vier-Tage-Angriff der britischen Luftwaffe Ende April 1942 wurde die Petrikirche in der Nacht vom 26. auf den 27. April 1942 schwer getroffen. Der mit Kupfer beschlagene Turmhelm verbrannte, die Orgel, der barocke Altar, die Renaissance-Kanzel sowie das einzige Epitaph wurden ein Raub der Flammen. Hingegen konnte die mittelalterliche bronzene Tauffünte von A. Ribe 1512 gerettet werden, ebenso ein Kreuzwegrelief Christus vor Pilatus. Während das Gewölbe des Mittelschiffes und des südlichen Seitenschiffes einstürzten, blieb das Gewölbe des nördlichen Seitenschiffes erhalten. Im Zuge eines sehr zögerlichen Wiederaufbaus wurde der Turm mit einem Notdach gesichert und das Mittelschiff mit einer flachen Holzdecke geschlossen, welche eine Höhe von 24 Metern erreicht. Außerdem wurden die Arkaden zwischen dem Mittel- und den Seitenschiffen vermauert und die Wände des Mittelschiffs weiß getüncht. Die Turmspitze wurde zunächst nicht wiederaufgebaut.

1994 konnte im Rahmen der Städtebauförderung mit Mitteln des Landes, der Stadt und Mitteln aus Spendenaufrufen und von Denkmalschutzorganisationen wieder ein kupferbeschlagener Turmhelm aufgesetzt werde, so dass St. Petri wieder weithin als Rostocker Wahrzeichen sichtbar ist. Zusätzlich wurde in 45 m Höhe eine über 195 enge Treppenstufen oder einen Aufzug erreichbare Aussichtsplattform gebaut, die bei klarem Wetter einen weiten Blick über die Stadt Rostock hinweg bis nach Warnemünde und die Ostsee ermöglicht.



Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.