Pfeiffersche Stiftungen

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Die Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg, 1889 von Superintendent Gustav Adolf Pfeiffer gegründet, sind eine der traditionellen diakonischen Komplexeinrichtungen in Mitteldeutschland und zählen zu den größeren diakonischen Unternehmen in Deutschland. Zwei Krankenhäuser, Ambulante Pflegedienste und Wohnangebote für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen gehören ebenso dazu wie eine Werkstatt für behinderte Menschen, Altenpflegeheime, ein stationäres Hospiz sowie eine Krankenpflegeschule und in gemeinsamer Trägerschaft mit der Caritas ein sozialpädiatrisches Zentrum.

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Geschichte

Gegründet wurden die Pfeifferschen Stiftungen am 20. Oktober 1889 unter dem Namen „Evangelisches Johannesstift" zur Pflege alter Menschen durch den evangelischen Superintendenten Gustav Adolf Pfeiffer. Eine weitere Aufgabe des Stifts war die Tagesbetreuung von Kindern. Dazu wurde 1891 das „Dorotheenhaus" für geistig behinderte Kinder eröffnet. 1893 folgte ein Männerpflegeheim. Der deutsche Kaiser verlieh 1895 der Anstalt die Rechte einer juristischen Person.

Im Mai 1899 wurden die Samariterkirche, das „Samariterhaus" sowie drei weitere Häuser eingeweiht. Das Samariterhaus war zur Betreuung Körperbehinderter vorgesehen. Im Jahre 1900 kamen auf Einladung Pfeiffers die ersten Diakonissen aus Breslau als Probeschwestern in die Stiftungen. Nachdem sich die Zusammenarbeit bewährt hatte, wurde für die in den Stiftungen tätigen Diakonissen das „Diakonissen-Mutterhaus in den Pfeifferschen Stiftungen" geschaffen. Die Stiftungen tragen seit dem 28. August 1902 und somit noch zu Lebzeiten Pfeiffers den Namen ihres Gründers und heißen "Pfeiffersche Stiftungen zu Magdeburg-Cracau". Am 1. Juli 1908 wurde der Status einer selbstständigen Kirchengemeinde verliehen. Nachfolger Pfeiffers wurde der Pfarrer Dr. Martin Ulbrich. Unter seiner Leitung wurde 1914 ein Handwerkerheim für Lehrlinge mit Körperbehinderung errichtet. 1926/1927 erfolgte der Bau des Hauses „Bethesda" für pflegebedürftige Frauen. Im gleichen Jahr wurde als Krankenhaus für die Heimbewohner und Mitarbeiter das „Luisenhaus" errichtet.

Bei einem Bombenangriff am 21. Januar 1944 erlitten die Gebäude der Stiftungen, wie etwa das „Samariterhaus" erhebliche Zerstörungen. Auch die Kirche war so stark getroffen, dass der Abriss drohte. Sie konnte nach dem Krieg jedoch mit eigenen Kräften wieder aufgebaut werden und wurde am Reformationstag, dem 31. Oktober 1949, wieder eröffnet. Auf dem Höhepunkt der Krise zwischen der evangelischen Kirche und den Herrschenden in der DDR Anfang der 1950er Jahre wurden die Stiftungen unter später als falsch erwiesenen Anschuldigungen der Vernachlässigung und illegaler Beschäftigung der betreuten geistig Behinderten enteignet und unter die Leitung der Stadt Magdeburg gestellt. Nach scharfen Protesten der Magdeburger Kirchenleitung wurde die Enteignung rückgängig gemacht. Am 1. Februar 1955 schlossen sich die beiden in den Stiftungen tätigen Diakonissen-Schwesternschaften zur „Diakonissenanstalt Bethanien" zusammen.

Nachdem sich Ende der 1970er Jahre das Verhältnis zwischen Staat und Kirche entspannt hatte, konnte mit der baulichen Erweiterung begonnen werden. Zur bereits bestehenden Orthopädischen Klinik kamen noch Kliniken für Innere Medizin, Frauenheilkunde und Chirurgie. Im Zuge der Spezialisierung der Krankenhäuser der Stadt Magdeburg wurde 1987 die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe geschlossen.

1994 begann man mit dem Neubau eines Krankenhauses, und bis 2001 kamen ein Funktionstrakt, zwei Bettenhäuser und der Neubau der Klinik für Orthopädie hinzu. Am 1. Januar 1996 wurde die Lungenklinik Lostau - bis dahin im Eigentum des Landes Sachsen-Anhalt - übernommen.

2012 wurde unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts, Dr. Reiner Haseloff, der Grundstein für das erste stationäre Kinderhospiz in Sachsen-Anhalt gelegt und am 6. März 2013 in seinem Beisein eröffnet.



Text: Wikipedia

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