Plettenberg

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Plettenberg ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Plettenberg.

Graewe & Kaiser

Sonstige

Geschichte

Mit hoher Wahrscheinlichkeit war der Kern des heutigen Stadtgebietes schon in vorkarolingischer Zeit von sächsischen Stämmen besiedelt. Im Elsetal deuten Ortsnamen wie Holthausen, Frehlinghausen oder Köbbinghausen (-husen) auf eine frühe Siedlung in sächsischer Zeit. In einer topografisch geschützten Ebene unweit des Zusammenflusses von Else- und Oesterbach entstand eine Siedlung mit dem Namen Heslipho (Deutung: Am Elsebach gelegen). Sie wurde die Keimzelle der späteren Stadt. Die Rolle einer Quelle mit besonders gutem Wasser scheint hierbei noch unklar, jedoch verweist der Flurname Offenborn hierauf.

Plettenberg wurde 1072 erstmals in einer Urkunde des Klosters Grafschaft als Heslipho erwähnt.[4] Das Uradelsgeschlecht von Plettenberg hatte hier zu Beginn seinen Stammsitz. Der Hof Plettonbrath wurde zwischen 1063 und 1078 in einer Urkunde der Abtei Werden erwähnt.[5]

1368 wurde Plettenberg an den Herzog von Kleve verkauft. 1397 wurden der Siedlung die Stadtrechte von Graf Dietrich II. von der Mark verliehen. Schon zehn Jahre zuvor hatte Plettenberg einen Freiheitsbrief von Graf Engelbert III. von der Mark erhalten. Trotz der Stadterhebung blieb Plettenberg als Zankapfel der Kölner Erzbischöfe der Bau einer Stadtmauer als eindeutig landesherrliche Anlage verboten. Erst um 1500 wurde die Befestigung Plettenbergs (bis dahin eine Graben-Wall-Anlage mit Holzpalisaden) durch eine Stadtmauer ersetzt. Gleichzeitig wurde die Siedlung erheblich in Richtung Norden (heute der Bereich Alter Markt und Untertor) vergrößert. Die Stadtbefestigung hatte zwei Tore. Das Obertor führte über eine Brücke über den Oesterbach auf die Straße Richtung Attendorn (heute Maiplatz), das Untertor führte auf die Straße Richtung Arnsberg (heute Bahnhofstraße). Nach dem großen Stadtbrand von 1725 wurden die Tore sowie weite Teile der Stadtmauer abgetragen, der alte Wassergraben überbaut. Nur im Bereich der Neuen Straße stand bis ca. 1800 ein altes Tor, vermutlich das Untertor des 14. Jahrhunderts.


Von der ursprünglichen Bausubstanz ist nur noch wenig erhalten. Im Zentrum befindet sich ein kleiner historischer Kern rund um die Christuskirche aus dem 13. Jahrhundert, im Stadtteil Ohle die alte Dorfkirche. Nur noch als Ruine erhalten ist die Burg Schwarzenberg. Die Dunkelsche Mühle aus dem 13. Jahrhundert bestand bis in die 1950er Jahre.

1622/23, während des Dreißigjährigen Krieges, der in Plettenberg viele Opfer forderte, war die Stadt von Spaniern besetzt, die 38 Wochen versorgt werden mussten. Bei einem Überfall 1634 wurde Plettenberg verwüstet und geplündert. 1666 wurde die Stadt Brandenburg-Preußen zugeschlagen. Ein Jahr nach Ausbruch eines Niederländisch-Französischen Krieges erhielt Plettenberg 1673 einen Kurkölnisch-Münsterisch-Französischen Schutzbrief. Dennoch fielen 1679 französische Truppen in die märkische Region ein, und Plettenberg musste große Abgaben leisten.

Am 12. April 1725 vernichtete ein Stadtbrand 94 Prozent der Gebäude, innerhalb der Stadtmauer wurden sogar alle Gebäude vernichtet. Danach bauten die Bewohner die Stadt so originalgetreu wie möglich wieder auf.

Seit 1735 war die Stadt und das Amt Plettenberg dem Kreis Altena unterstellt. Schon 1750 gab es in Plettenberg ein Obdachlosenheim. Zwischen 1807 und 1815 waren Stadt und Amt von Frankreich besetzt und wurden in das Großherzogtum Berg eingegliedert. 1816 wurde Plettenberg dem Regierungsbezirk Arnsberg und dem Kreis Altena zugeordnet.

Während der Industrialisierung entwickelten sich in den Tallagen an den Flüssen erste metallverarbeitende Betriebe, die mit Wasserkraft das heimische Erz weiterverarbeiteten. Von der Errichtung der Ruhr-Sieg-Bahnstrecke ab 1860 profitierte vor allem die Schwerindustrie. Nur acht Jahre davor hatten die Plettenberger eine Wirtschaftskrise durchlebt.

Vom Zweiten Weltkrieg blieb Plettenberg großteils verschont; 1944 stürzte ein Bomber kurz hinter der Stadt ab. 1945 wurde Plettenberg von der 75th Infantry Division der US-Armee besetzt.

In den 1960er Jahren wurde die Stadt komplett saniert, so gingen z. B. der historische Stadtkern und die Plettenberger Kleinbahn verloren. Sie mussten großräumigen Straßen und einer Fußgängerzone weichen.


Text: Wikipedia

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