Quohren (Dresden)
Quohren ist ein Stadtteil von Dresden.
Siegelmarken
Geschichte
Der Ortsname Quohren weist wie in den Fällen der Nachbarorte Weißig, Bühlau und Rochwitz auf einen slawischen Ursprung hin. Erstmals erwähnt wurde das Dorf 1365 als „Quorne“. Möglich sind Ableitungen vom altsorbischen „kowar“ (Schmied, vgl. Kovářská – Schmiedeberg) und von „dwor“ (Hof, vgl. Nowy Dwór – Neuhof).[4] In den Jahren 1378 und 1423 wird der Ort als „Tworne“ erwähnt, heißt 1465 aber wieder „Quorne“. Im Jahr 1539 taucht er als „Khorenn“ auf, 1565 und 1565 finden sich die Formen „Quoren“ und „Quure“. Im Jahr 1791 heißt das Dorf dann „Quohren“, wobei der Ortsname mit dem Zusatz „bey Biehla“ („bei Bühlau“) versehen ist, um es vom 15 Kilometer weiter südlich gelegenen Quohren bei Kreischa zu unterscheiden.
Das Straßendorf hatte eine Block- und Streifenflur mit waldhufenähnlichen Streifen. Es wurde von Ackerbauern bewohnt, die das Recht zur Hutung und zum Streurechen in der Dresdner Heide besaßen und dort auch viermal jährlich Holz schlagen durften. Im Gegenzug hatten sie verschiedene Frondienste zu leisten. Grundherrn waren im 16. Jahrhundert die Ritter von Schönfeld, später bis ins 19. Jahrhundert die Lehnsherren des Helfenberger Ritterguts, darunter Hans von Dehn-Rothfelser. Die Kinder des Ortes gingen zunächst nach Schönfeld zur Schule, ab 1655 dann nach Bühlau.
Einige der im Dorfkern errichteten Gehöfte blieben bis in die Gegenwart erhalten, die Gebäude zeigen sich in der Regel mit einem Satteldach, vereinzelt auch mit Krüppelwalm oder einem Fachwerk-Obergeschoss. Zu großen Zerstörungen kam es im Siebenjährigen Krieg, als das Dorf abbrannte.[4]
Im Laufe der Jahrhunderte wuchs Quohren immer mehr mit dem benachbarten Bühlauer Oberdorf zusammen. Deshalb bildeten beide ab 1839 eine gemeinsame Landgemeinde unter dem Namen „Bühlau mit Quohren“.[6] Quohren, deutlich kleiner als Bühlau, brachte eine Fläche von 83 Hektar in die neue Gemeinde ein, die zum Amt beziehungsweise zur Amtshauptmannschaft Dresden gehörte. Als sich 1898 in Bühlau eine eigene Kirchgemeinde herausbildete, wurde Quohren nach Bühlau gepfarrt, was die jahrhundertelange Zugehörigkeit zur Schönfelder Parochie beendete. Ab 1907 hieß die Landgemeinde nur noch „Bühlau“, der Zusatz „mit Quohren“ wurde gestrichen.[7] Am 1. April 1921 erfolgte die Eingemeindung Bühlaus und damit auch Quohrens in die sich rapide vergrößernde Landeshauptstadt Dresden; bis zur Eingemeindung Schönfeld-Weißigs 1999 lag Quohren an der Stadtgrenze.
Text: Wikipedia
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