Röhrensee (Bayreuth)

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Ansichtskarte vom Röhrensee
Röhrensee
Röhrensee
Röhrensee
Röhrensee

Der Name Röhrensee leitet sich aus der einstigen Nutzung des Röhrenweihers ab. Bereits im Jahr 1611 war eine Deichelwasserleitung von den nahegelegenen Quellhöfen zur Innenstadt gelegt worden, die dort vier Brunnen speiste. Die hierfür verwendeten Rohre, ausgehöhlte Baumstämme, wurden in diesem Vorläufersee gewässert und gelagert. Im 19. Jahrhundert wurde am Röhrenweiher auch eine Badeanstalt betrieben.

Der Verschönerungsverein Bayreuth von 1884 regte an, die beiden Weiher zusammenzulegen. Bereits 1891, damals hatte der Verein schon 838 Mitglieder, konnten sie zum nunmehr Röhrensee genannten Gewässer vereinigt werden. Im selben Jahr wurde dort mit acht Gondeln die Kahnfahrt eröffnet. Zunächst auf der Insel, später auf der Westseite des Sees entstand ein Restaurationsbetrieb, der sich "nicht nur wegen der guten Bewirtschaftung eines eifrigen Besuchs der Bayreuther Bürgerschaft erfreute". Der damalige Pächter richtete in seinem Garten einen kleinen Zoo ein mit heimischen Tierarten und Affen. Auch gab es einen Kinderspielplatz und eine 20 Meter hohe Fontäne, die aber den Krieg nicht überstand. Im Jahr 1911 berichtete eine Zeitung vom Röhrensee, dass der Eislauf eine Modekrankheit geworden sei.

1926 empfahlen der Verschönerungsverein und der Direktor des Nürnberger Zoos, in den Anlagen am Röhrensee einen Zoo einzurichten. Die Umgestaltung des Geländes konnte jedoch, da die Einrichtung des Parks am Festspielhaus vorging, erst 1931 begonnen werden. Es wurden neue Zugänge und Wege geschaffen und das Gelände zum Teil neu bepflanzt, einen Zoologischen Gartens verwirklichte man damals aber nicht. Den Unterhalt der Anlagen versuchte der Verein über Mitgliedsbeiträge sowie Einnahmen aus der Kahnfahrt und der Karpfenzucht zu finanzieren. In manchen Jahren reichten diese Einnahmen aber kaum aus. In einem Jahr mussten schon alleine 16.000 Reichsmark für das Ausheben von Erdmassen aus dem verschlammten See aufgewendet werden.

Nach den Bombenangriffen des April 1945 war dem Verschönerungsverein sein Tätigkeitsfeld vorerst genommen. Das Wehr am Auslauf war zerstört, der See lag trocken und konnte nicht wieder gefüllt werden. Die alten Baumbestände am Ufer vertrockneten und gingen ein. Kähne und Bänke wurden zerschlagen und von der notleidenden Bevölkerung als Brennholz verfeuert. Als nach Kriegsende 1945 der amerikanische Militärgouverneur wieder öffentliche Veranstaltungen genehmigte, entwickelte sich die Röhrenseegaststätte zu einem der vorerst wenigen Tanzlokale in der Stadt. Nach Abschaffung der Lebensmittelmarken 1948 wurden dort auch wieder Speisen angeboten.

Erst 1950 begann man damit, den See und die Parkanlage wieder herzurichten. Aus den Mitteln der Almosenkastenstiftung erstellte die Stadt auch die Kahnhalle mit zehn Kähnen neu. Das Ablaufwehr wurde neu errichtet, Sprenglöcher wurden aufgefüllt, und die Anlagen wurden dem Verschönerungsverein gegen einen Pachtschilling von 2.400 DM im Jahr zur Bewirtschaftung überlassen. Am 31. Dezember 1982 endete dieses Pachtverhältnis. Seitdem werden die Anlagen vom Stadtgartenamt gepflegt. Als Pächter bietet der Verein Naturfreunde seit dem 1. Juni 1983 Kahnfahrten, Fischen und den Eislauf an.

Im Jahr 1973, 47 Jahre nach den ersten Plänen, wurde das erste Tiergehege eingeweiht, finanziert aus Spenden der Bayreuther Bevölkerung und der ortsansässigen Wirtschaft. Mittlerweile ist der Tierbestand angewachsen. In den zahlreichen Gehegen finden sich unter anderem Nandus und Kronenkraniche.

Der Röhrensee und seine Parkanlage sind nach wie vor ein beliebtes Ziel für Jung und Alt. Entlang des Aubachs sind nach Süden hin weitere Tiergehege entstanden. Im September 2011 wurde eine generationenübergreifende Spielanlage eröffnet. Eine Parkerweiterung an der Thiergärtner Straße ist geplant.


Bilder (re.): Nils Nöske



Text: Wikipedia

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