Randeck

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Randeck ist ein ehemaliges Waldhufendorf, das heute eine Gemarkung der sächsischen Gemeinde Mulda im Landkreis Mittelsachsen ist. Es gilt als das älteste Uhrmacher- und Geigenbauerdorf des Erzgebirges.

Siegelmarken

Geschichte

1331 wird ein gewisser Cunzelinus dictus Randecker genannt, die erste Ortsnamenform datiert von 1387 als zu Randecke.[2] Kirchlich gehört Randeck seit der Reformation 1539 zu Helbigsdorf.

Vor 1545 übte das Nonnenkloster zu Freiberg die Grundherrschaft aus. In diesem Jahr verkaufte es Herzog Moritz an den Rat zu Freiberg. Dieser besaß es lediglich bis 1548 und trat es käuflich an die von Schönberg ab.[3] Ab 1605 gehörte es zum Rittergut Dörnthal, 1764 wurde es Amtsdorf.

Bereits vor 1667 soll in Randeck eine Schule existiert haben. Mit Gründung der Parochie Helbigsdorf gingen die hiesigen Schüler fortan in die in Helbigsdorf eingerichtete Kirchschule. Am 16. November 1882 wurde ein Schulneubau eingeweiht.[4]

August Schumann nennt 1821 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Randeck betreffend u. a.:

„Der Ort enthält fast 30 Häuser und gegen 200 Bewohner, welche sich meist mit Ackerbau (vorzüglich gutem Flachsbau) und der starken Viehzucht, sonst aber auch mit Verfertigung von Schlitten, Bänken und anderem Holzgeräthe, auch verschiedener Handarbeit und der Korbflechterei beschäftigen.

Zu den 9, meist schön gebauten Gütern gehören 13 Hufen; davon sind 2½, als die eigentlichen Erblehngerichtsfluren, frei von Spannung und Magazinmetze. [...]

Das Gericht hat große und gute Gebäude, eine Thurmuhr, eine neugebaute, abgelegne Schenke; einen Kalkofen und eine starke Feldflur nebst trefflichen Muldenwiesen. Unter demselben liegt eine hübsche Mahl- und Schneidemühle. [...]

Von dem, ehedem hier gewesenen Bergbau findet man noch einige Spuren. Vor hundert Jahren wohnten in Randeck mehrere Strumpfwirker, auch ein paar Uhr- und Geigenmacher.“[5]

Im Werk „Neue Sächsischen Kirchengalerie“ von 1901 heißt es weitergehend u. a.:

„[...] ebenso ist auch der Kalkofen, sowie eine später eingerichtete Ziegelei eingegangen [...] Auffällig ist die große Zahl von Mühlen im Orte (vier), die den verschiedensten Zwecken dienen. Endlich darf auch das an der Zethauer Straße gelegene Bergwerk, der „König-August-Erbstolln,“ eine allerdings nur schwach belegte Privatgrube, aus welcher hauptsächlich Schwerspat gewonnen wird, nicht unerwähnt bleiben. [...]

Der schon in früheren Jahrhunderten hier vorwiegende Ackerbau hat sich auch bis in die neueste Zeit als Hauptnahrungszweig erhalten, doch sind auch Handwerker, als Stuhlbauer und Drechsler, die sich die Wasserkraft zu Nutze machen, hier zu finden, wiewohl ihre Zahl die früherer Zeiten, wo Strumpfwirker, Uhrmacher und Geigenbauer, Stellmacher und Korbflechter gleichzeitig genannt werden.“[6]

Bis 1911 ist der Bergbau im Ort nachweisbar. Am 1. August 1934 wurde Randeck mit Mulda zur Gemeinde Mulda-Randeck vereinigt.[7] Der Namenszusatz Randeck entfiel am 25. Januar 1941 wieder.[8]


Text: Wikipedia

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