Rastenberg
Rastenberg ist eine Stadt im thüringischen Landkreis Sömmerda.
Reklamemarken und Siegelmarken
Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Rastenberg.
Geschichte
Die Ersterwähnung der Stadt findet sich bereits im Jahre 1070. In diese Zeit fällt vermutlich der Bau der Raspenburg durch die Ludowinger. Um die Erbauer der Burg gibt es widersprüchliche Angaben. Es ist anzunehmen, dass es die Söhne Ludwigs des Bärtigen, Ludwig der Springer oder dessen Sohn Heinrich Raspe waren. Die Burg lag nahe der Via Regia, der Handelsstraße Erfurt-Naumburg, und direkt an einer schon in vorgeschichtlicher Zeit genutzten Altstraße über die Finne, zu deren Schutz sie ursprünglich erbaut wurde. Sie stand um 1313 im Ruf einer Raubritterburg und wurde deshalb 1321 durch Friedrich den Gebissenen mit Hilfe der Mühlhäuser und Erfurter Kaufleute zerstört. In der Blütezeit der Burg existierte auch ein Nonnenkloster, das jedoch in der Reformationszeit aufgelöst wurde. Das erloschene, sich nach dem Ort benennende ritterliche Burgmannengeschlecht von Rastenberg wird urkundlich ab 1252 fassbar.
Die Burgruine wurde mit dem zugehörigen Landbesitz durch die Grafen von Orlamünde als wettinisches Lehen empfangen und teilweise erneuert. 1378 wurde das Dorf Rastenberg von den Wettinern zur Stadt erhoben. Am 28. Oktober 1464 bekam Rastenberg von den Söhnen des sächsischen Kurfürsten Friedrich der Sanftmütige, Ernst und Albrecht, das Stadtrecht nochmals ausdrücklich bestätigt. Bei den Landesteilungen von 1485 (Leipziger Teilung) und 1572 (Ernestinische Teilung) wurde Rastenberg der Ernestinischen bzw. Weimarer Linie zu eigen. Im 17. Jahrhundert gehörte Rastenberg zu dem Teil der Vogtei Brembach,[6] der bei der Teilung 1662 beim Herzogtum Sachsen-Weimar verblieb und 1735 dem Amt Hardisleben angegliedert wurde. 1741 kam der Ort mit diesem zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Die Orte des Amts Hardisleben gehörten seit 1817 zum Amt Buttstädt, welches 1850 im Verwaltungsbezirk Apolda des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach aufging.
Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges zählte Rastenberg 150 Haushaltungen und 545 Einwohner – dies war das Ergebnis einer Visitation am 12. Juli 1650. Die beiden bereits 1646 entdeckten eisenhaltige Heilquellen erweckten beim damaligen Bürgermeister Hickethier die Hoffnung, in der Stadt einen Kurbetrieb eröffnen zu können, doch schon 1648 versiegten diese ersten Mineralquellen wieder – wahrscheinlich als Folge von Bauarbeiten. Mit neu erbohrten Quellen fand die Stadt bis 1822 ein gewisses Einkommen durch Badebetrieb. Zwischen 1907 und 1924 wurden Kalisalze in den nahegelegenen Kalischächten bei Billroda, Lossa und Bernsdorf abgebaut.[7] Am 29. März 1886 wurde die Weimar-Rastenberger Eisenbahn-Gesellschaft (WREG) gegründet. Die Schmalspurbahn Weimar-Rastenberg wurde vom 26. Juni 1887 bis zum 11. April 1946 betrieben. Ein Bahnhof mit Lokschuppen wurden in Rastenberg errichtet.
Weil sie Flugblätter verteilten wurde der Vorsitzende der Kommunistische Partei Deutschlands Willibald Pasche (1905–1943) sowie Frieda Kathe, Otto Kohlmann, Wilhelm Spangeberg und Frieda Respondek 1933 für kurze Zeit in "Schutzhaft" genommen. 1934 wurde Pasche bei einer Geldübergabe, dass er für illegale Zwecke sammelte, verhaftet und wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Der bis dahin "Wehrunwürdige" wurde 1943 zum Strafbataillon 999 eingezogen und fiel 1943 in Italien.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten 280 Kriegsgefangene aus Frankreich, untergebracht in einem vergitterten Raum im Niedertor des Rittergutes, sowie Frauen und Männer aus Polen, der Sowjetunion, Serbien und Belgien Zwangsarbeit verrichten: im Rittergut Rothenberga, in der Mälzerei und bei anderen städtischen Betrieben und Handwerkern von Rastenberg, auf dem Stadtgut und im Staatsforst Revier Hardisleben.[8]
Text: Wikipedia
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