Ringerkolonnade

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ringerkolonnade (1972)
Ringerkolonnade (2012)
Statue mit Aufschrift "Sex ist gut!"(2012)

Die Ringerkolonnade verband ursprünglich das Stadtschloss mit dem Marstall am Lustgarten. Sie wurde als Teil eines Großprojektes um 1745/1746 erbaut, als das Stadtschloss zur Residenz Friedrichs II. aufgewertet wurde. Ihr Gegenstück stellte die Havelkolonnade an der Langen Brücke dar. Vorrangig als Abgrenzung des Lustgartensareals gedacht, bildete sie durch ihre Bauweise aber auch Transparenz und Durchblick, ebenso einen Durchgang für den Fußgängerverkehr.

Die ausgeführten Entwürfe von Knobelsdorff zeigten eine Vielzahl von Plastiken auf, wodurch sich auch eine lange Bauzeit ergab. Es konnten Szenen aus Ring- und Fechtkämpfen bestaunt werden. 1938 wurden alle Plastiken überarbeitet, da der Sandstein zu stark gealtert und somit porös geworden war.

Im Zweiten Weltkrieg drohte der Ringerkolonnade die völlige Zerstörung, ähnlich der Havelkollonade, von der nur noch Bruchstücke zurückblieben. Stattdessen wurde sie aber nur auf einem Drittel ihrer Länge zerstört, da sie nur einen Volltreffer hinnehmen musste. In diesem Zustand blieb sie bis zum Abriss des Stadtschlosses 1959/1960 erhalten. Danach wurde auch sie zunächst zwar nicht abgerissen, aber abgebaut und zerlegt. Viele Teile gelangten auf den Neuen Markt, wo sie fortan ein trostloses Dasein fristeten. Erst nach der Fertigstellung des Interhotels, im Jahr 1969, und der Neugestaltung des Hafenbeckens kehrte in die Nähe ihres alten Standortes zurück. Sie stand seitdem (erst am Parkplatz vom Hotel, nun am neugestalteten Lustgarten) in Südwestrichtung, parallel zur Havel. Allerdings trifft dies noch auf einen wesentlich kürzeren Rest zu. Alle weiteren Teile lagern inzwischen bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten im Park Sanssouci, zusammen mit weiteren Fragmenten des Stadtschlosses.

Der derzeitige Zustand der Kolonnade ist schlecht. Der Sandstein ist durch Umwelteinflüsse erneut stark in Mitleidenschaft gezogen worden (trotz Teilsanierung 1970). Die Kolonnade steht derzeit sehr im Abseits, am hinteren Rande des Hafens. Über eine Versetzung an ihren alten Stadtort gibt es bereits Pläne, da der Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses in jedem Fall erfolgen wird. Sie müsste dann sicherlich einer Sanierung unterzogen werden. Problematisch wäre dann die Führung der Straßenbahntrasse, die in ihrer jetzigen Lage (von 1960) verbleiben soll. Sie würde dann die Kolonnade in der Mitte zerschneiden. Bei derzeitigen Planungsstand könnte also die Kolonnade zwar an ihrem altem Ort, aber nicht mehr in ihrer durchgehenden Länge wiederentstehen. Eine Rekonstruktion der Havelkolonnade (das Gegenstück) in diesem Zusammenhang, muss dabei jedoch ausgeschlossen werden. Sie stünde der Autotrasse über die Lange Brücke im Weg.

Neben der Ringerkolonnade befand sich bis 1945 auch der Fiakerplatz, ein Platz für Pferdekutschen. Auch die größte Rosskastanie Potsdams konnte man damals hier entdecken.



Quelle: potsdam-wiki

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von potsdam-wiki beschrieben.