Ronneburg (Thüringen)

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Ronneburg ist eine Kleinstadt im thüringischen Landkreis Greiz.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Ronneburg.

Georg Belwe

Sonstige

Geschichte

Ursprung des Stadtnamens

Der Ursprung des heutigen Namens Ronneburg ist umstritten und konnte bis zum heutigen Zeitpunkt nicht eindeutig geklärt werden. Eine Version besagt, dass die Bezeichnung der Stadt aus der Lage der „Gesse“, eines kleinen Baches, der am Schloss entlang fließt, entstand. Früher war das Schloss Ronneburg noch kein Schloss, sondern eine Burg. Da das Gewässer an der Burg entlang floss, entstand der Ausspruch „Burg an der Rinne“ (mit Rinne war der Bach gemeint). Daraus entwickelte sich nach und nach erst Rinneburg und dann das heutige Ronneburg. Eine Alternative dazu ist, dass der Name aus den Teilen „Ronne“ („rona“ – mittelhochdeutsch für Baumstamm, Wurzel oder Klotz) und -burg oder auch -berg (vom Wort „bergen“, Bezeichnung für etwas „schützen“ oder „verbergen“) besteht und somit eine frühe Palisadenbefestigung, aus der die Burg entstand, beschreibt.

Stadtgeschichte

Ronneburg wurde 1209 als Besitz der Vögte von Weida erstmals erwähnt, gehörte ab 1244 zu Plauen und erhielt 1304 Stadtrecht. 1327 schloss Heinrich von Reuß den Ronneburger Vertrag ab, ein Bündnis mit anderen Vögten gegen die Wettiner. Nach dem darauf folgenden Vogtländischen Krieg wurde Ronneburg wettinisches Lehen.

1517 wurde Ronneburg Eigentum der von den Ernestinern belehnten Wildenfelser, kam nach dem Schmalkaldischen Krieg 1548 zunächst zum Kurfürstentum Sachsen und 1554 wieder an die Ernestiner. Infolge der Erbteilungen ging es 1603 an Sachsen-Altenburg, 1672 an Sachsen-Gotha, 1680 an Sachsen-Eisenberg, 1707 an Sachsen-Gotha-Altenburg und schließlich 1826 zum Herzogtum Sachsen-Altenburg.[2]

Ronneburg besitzt eine fast zweihundertjährige Tradition als Radiumbad und Kurort.[3] Im 17. Jahrhundert waren beim Bergbau zunächst „störende“ Mineralquellen festgestellt worden. Die mit Urquelle, Rasenquelle, Schwefelquelle und Eulendorfer Quelle bezeichneten Quellen wurden um 1766 gefasst und an den Ortsrand abgeleitet. Hier entstand dann um 1770 eine barocke Kuranlage mit Lusthäusern, Esplanade und einem Park. In der Gründungsphase um 1767 verfasste der Fürstlich Sächsische Hofmedicus Georg Heinrich Königsdörfer eine Abhandlung über die Nützlichkeit einer Ronneburger Badekur. Zu den zufriedenen Besuchern der Kuranlage gehörte auch Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Infolge der gesteigerten Bergbauaktivitäten versiegten die Mineralquellen, der Kurbetrieb hatte somit seine Existenzgrundlage verloren. Das Jahr 1953 markiert den Beginn des Uranerzbergbaus durch die SDAG Wismut.

Von gewisser regional-, aber auch wirtschafts- und sozialgeschichtlicher Relevanz ist der Ronneburger Schnallensturm von 1841, ein Aufstand der Ronneburger Weber gegen die zunehmende Automatisierung ihres Gewerbes. Anlass war der Versuch der Fa. Hennig & Volcker, mechanische Webstühle einzusetzen, der in deren Zerstörung durch die wütenden Handweber mündete.

In den Jahren des Zweiten Weltkrieges mussten mehr als 100 Frauen, Jugendliche und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern bei der Rüstungsfirma Hering Zwangsarbeit leisten.[4]

Während der DDR-Zeit war der Uranabbau der wichtigste Wirtschaftszweig der Region. Die Stadt Gera und die Umgebung verdankt ihm einen nicht unerheblichen Teil ihres Wachstums. Zeitweise wurden elf Prozent des weltweit abgebauten Urans in Ronneburg gefördert.

1990 wurde der Uranabbau eingestellt. Es wurde mit der Flutung der Stollen und der Rekultivierung der Tagebaue begonnen. Diese Rekultivierungsmaßnahmen waren sogar EXPO-Projekt im Jahr 2000. Kennzeichen der Landschaft um Ronneburg waren die vier charakteristischen Spitzkegelhalden, deren Einebnung am 5. Juni 2004 begann und abgeschlossen ist.

Ziel dieser Rekultivierungsmaßnahmen war es, die Uranerzbergbaufolgelandschaft zu sanieren. Auf einen Teil der ehemaligen Bergbauflächen wurde die so genannte Neue Landschaft Ronneburg geschaffen, die 2007 gemeinsam mit dem ebenfalls neu gestalteten Stadtpark von Ronneburg Bestandteil der Bundesgartenschau 2007 war. Auf diese Weise ist ein Gürtel von Grünflächen entstanden, der sich vom Zentrum der Stadt Gera bis ins Zentrum von Ronneburg erstreckt.


Text: Wikipedia

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