Sarotti-Villa

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Hugo Hoffmann

Hugo Hoffmann, der Besitzer der Sarotti Schokoladenfirma, hatte hier seinen Wohnsitz.

Leben

Hugo Hoffmann (* 27. Mai 1844 in Stuttgart; † 24. Dezember 1911 in Berlin) war ein deutscher Unternehmer.

Hoffmann, Sohn eines Handwerkers in königlichen Diensten, wurde in Paris zum Konditor ausgebildet und richtete nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1868 in der Berliner Mohrenstraße eine „Conditor-Küche“ ein. Zunächst stellte er Fondants und Fruchtpasteten her, seit 1871 auch Schokolade und Pralinen. Seine Bemühungen um Übernahme eines Verkaufsgeschäfts hatten 1878 mit dem Erwerb der Berliner „Confiseur-Waaren-Handlung Felix & Sarotti“ Erfolg. Seit 1883 produzierte er mit seinem Geschäftspartner Paul Tiede in erweitertem Umfang im Berliner Südwesten, stellte seit 1889 auch Marzipan her und ließ 1893 den Namen „Sarotti“ als Warenzeichen eintragen - vermutlich mit Bezug auf den ersten Firmensitz in der Mohrenstraße.

Hoffmann beschäftigte um die Jahrhundertwende bereits 1000 Arbeitnehmer, 1903 vereinigte er die Firmen „Felix & Sarotti“ und „Hoffmann & Tiede“ zur „Sarotti Chocoladen- und Cacao-Industrie AG“ und erwarb zuletzt ein großes Firmengelände am Teltowkanal, auf dem 1913 das Sarotti-Werk Tempelhof entstand.

Sarotti

Sarotti ist eine traditionsreiche deutsche Schokoladenmarke, die seit 1998 im Besitz der Stollwerck GmbH in Köln ist, welche 2002 von der Barry Callebaut GmbH übernommen wurde.

Heinrich Ludwig Neumann eröffnete 1852 in der Berliner Friedrichstraße die „Confiseur-Waaren-Handlung Felix & Sarotti“ und verkaufte größtenteils importierte Konditorwaren aus Paris.

Im Jahr 1881 übernahm Hugo Hoffmann das Geschäft. Der Konditor hatte bereits seit 1868 einen Betrieb zur Herstellung „feiner Pralinen, Fondants und Fruchtpasteten“ und belieferte auch Neumann. Er führte nach der Übernahme Produktionsstätte und Laden in der Mohrenstraße zusammen und verkaufte die Produkte von nun an unter dem Namen Sarotti.

Über die Herkunft des Namens gibt es nur noch Spekulationen. So könnte ein von Neumann eingestellter italienischer Zuckerbäcker gleichen Namens Pate gestanden haben. Andererseits wird auch von einem Ausflug nach Potsdam berichtet, bei dem ihm der Name untergekommen sein soll. Aber auch Graf Algarotti, über dessen klangvollen Namen er in der Zeitung stolperte, könnte als Anregung gedient haben.

Das Unternehmen lief so gut, dass die Produktion 1883 in größere Räumlichkeiten in der Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm) ziehen musste und Paul Tiede als Teilhaber in die beiden immer noch getrennt firmierenden Unternehmen einstieg. Der Produktionsbetrieb hieß jetzt „Hoffmann & Tiede“, das Geschäft „Felix und Sarotti“. Der Sarotti-Mohr, ausgestellt im Imhoff-Stollwerck-Museum

Die Wortmarke Sarotti wurde 1894 angemeldet. In den Folgejahren expandierte das Unternehmen weiter. Die Zahl der Angestellten stieg von 162 auf 1.000 an und die Produktionsstätten wurden auf den Nachbargrundstücken erweitert. 1903 entstand die „Sarotti Chocoladen und Cacao Aktiengesellschaft“.

Die beiden Unternehmer starben in den Jahren 1911 und 1912. Hugo Hoffmanns Sohn Max übernahm die Leitung. 1913 wurde die neue Produktionsstätte in Tempelhof mit etwa 2.000 Mitarbeitern eröffnet. Im Ersten Weltkrieg ging die Produktion zurück, die Zahl der Mitarbeiter sank auf die Hälfte.

Im Jahr des 50. Firmenjubiläums 1918 tauchte der Mohr als Markenfigur zum ersten Mal auf, und zwar auf Verpackungen in Gestalt von drei Mohren mit Tablett. Vermutlich war es eine Anlehnung daran, dass sich der Firmensitz in der Mohrenstraße befand. Zwei Jahre später wurde der Grafiker Julius Gipkens damit beauftragt, ein neues Firmenlogo zu entwickeln. Der Sarotti-Mohr war geboren und wurde 1922 in das Markenregister eingetragen.

Das Produktsortiment reichte von feinen Schokoladenwaren, Pralinen, Kakao, Marzipanerzeugnissen und Fondants bis zu Likören. 1929 übernahm die Schweizer Aktiengesellschaft Nestlé die Mehrheit an der Sarotti AG.

In den 1960er Jahren wurde der Sarotti-Mohr durch Fernsehspots zu einer populären Werbefigur, mit der die Marke bis heute verbunden wird. Der Sitz der Sarotti AG befand sich in Hattersheim am Main. 1998 trennte sich Nestlé von Sarotti, und Stollwerck übernahm die Traditionsmarke, die allerdings nur auf dem deutschen Markt bekannt ist.

Der Sarotti-Mohr wurde oft kritisiert, da viele in der Figur des Dieners einen versklavten Afrikaner sahen. 2004 wurden daher alle Produkte umfangreich neugestaltet, der Sarotti-Mohr wich dem "Sarotti-Magier der Sinne". Statt einem Tablett in der Hand wirft die Figur auf einer goldenen Mondsichel Sterne in die Luft, außerdem hat der Magier eine goldene Hautfarbe.

Im Juli 2011 wurde die Stollwerck GmbH (mit der Marke Sarotti) an den belgischen Süßwarenhersteller Sweet Products/Baronie verkauft. Eine Genehmigung der Wettbewerbsbehörden steht noch aus.

Sarotti-Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken welche die Berliner Firma Sarotti ausgegeben hatte.



Text Sarotti: Wikipedia

Text Hugo Hoffmann: Wikipedia

Bild Hugo Hoffmann: Wikipedia

Liste der Autoren von Sarotti und von Hugo Hoffmann

Der Text und das Bild Hugo Hoffmann sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.