Schöner Brunnen (Nürnberg)

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Reklamemarke mit dem Brunnen
Ansichtskarte vom Brunnen

Der Schöne Brunnen gehört als eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt Nürnberg zur Historischen Meile Nürnbergs. Er befindet sich am Rande des Hauptmarkts direkt neben dem Nürnberger Rathaus. Der Schöne Brunnen ist rund 19 Meter hoch und hat die Form einer gotischen Kirchturmspitze.


Geschichte

Der Schöne Brunnen wurde 1385–1396 von Heinrich Beheim erbaut; „nach Andern (Quellen) von den Gebrüdern Georg und Fritz Rupprecht in Gemeinschaft mit Sebald Schonhofer errichtet.“

Im Laufe der Geschichte wurde der Brunnen mehrmals restauriert (erstmals 1822–24 durch den Bildhauer Jacob Daniel Burgschmiet) und wieder aufgebaut. Heute ist am Hauptmarkt eine 1903 angefertigte Kopie aus Muschelkalk in farbenfroher Bemalung zu sehen; die erhaltenen Reste des steinernen Originals befinden sich im Germanischen Nationalmuseum (1899–1903 unter Heinrich Walraff restauriert, erbaute man ihn in heutiger Form 1912 neu nach dem verwitterten gotischen Original). Von 1902 bis (zum von der NS-Stadtverwaltung verfügten Abbau) 1934 hatte der Schöne Brunnen mit dem barocken Neptunbrunnen einen spannungsreichen architektonisch-städtebaulichen Kontrapunkt.

Im Zweiten Weltkrieg war der Schöne Brunnen in einen Betonmantel gehüllt und überstand die Bombardierung dadurch unversehrt.

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde der Brunnen von dem Künstler Olaf Metzel mit einer Skulptur aus getürmten Stadionsitzen umhüllt. Beim Aufbau des Kunstwerks mit dem Titel Auf Wiedersehen kam es zu teils erbitterten Streitigkeiten zwischen Befürwortern und Gegnern.


Legende

Der Mythos des Ringes- der Messingring, der nahtlos in das eiserne Gitter eingeschmiedet ist, hat natürlich auch eine "sagenhafte" Geschichte, er soll so hineingekommen sein:

Der Meister Kuhn, der das Gitter um den Brunnen gebaut hat, hatte eine Tochter namens Margret, die von seinem Lehrling umworben wurde. Da er aber sein Kind nicht einem armen Burschen geben wollte, verbot er diese Werbung und warf ihn hinaus. Es soll so etwas gesagt haben wie: "Daraus wird ein für allem nichts! So wenig wird etwas daraus, wie du es fertig bringst, dass die Ringe am Brunnengitter sich drehen können!" Der Meister ging daraufhin auf Reisen und der Lehrling wollte beweisen, dass er etwas konnte und stellte den Ring heimlich her. Dann schnitt er ihn auf, fügte ihn ins Gitter ein, lötete, hämmerte und feilte so lange, bis man keine Nahtstelle mehr sehen konnte. Dann hat er die Stadt verlassen und kam nie zurück. Nachdem der Meister nun wieder nach Hause kam, sah er ein, dass er zu streng gewesen war. Er bedauerte den Rauswurf, und hätte den geschickten Lehrbuben gerne wiedergehabt und ihm auch seine Tochter gegeben, aber es war zu spät und die Margret weinte sich sich die Augen aus.


Beschreibung

Die vierzig farbig bemalten Figuren des Brunnens stellen in vier Stockwerken das Weltbild des Heiligen Römischen Reiches dar. Von unten sind dies: Philosophie und die Sieben Freien Künste, die vier Evangelisten und die vier Kirchenväter, die sieben Kurfürsten und die Neun Guten Helden, Moses und sieben Propheten.

Bekannt sind die drehbaren Ringe in zwei der acht Gitter (1587 vom Augsburger Paulus Kühn geschmiedet), welche den Brunnen umzäunen.[3] Wann der ursprüngliche aus Messing angebracht wurde, ist nicht bekannt. Er wurde jedoch im Laufe der Zeit mehrfach ersetzt und der heutige aus der südwestlichen Seite stammt aus dem Jahre 1957. Der zweite, eiserne, auf der nordöstlichen Seite wurde im Jahre 1902 eingefügt und ist seitdem noch unverändert. Der Messingring gilt als Glücksbringer, einer Sage nach wird mit Kindersegen bedacht, wer daran dreht.

Einer Legende nach sollte der Brunnen als Spitze den Turm der Frauenkirche (ebenfalls am Hauptmarkt) zieren, dies wurde jedoch angeblich mangels Hebemöglichkeit verworfen. Die Frauenkirche wurde jedoch bereits 1358 geweiht.



Text: Wikipedia

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