Schellerhau

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Schellerhau ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Altenberg.

Siegelmarken

Geschichte

Sage zur Entstehung

Eines Tages hatte der Teufel wieder einmal Streit mit seiner Großmutter. Er verließ wutentbrannt die Hölle. In seinen Sack hatte er eine Anzahl Häuschen gepackt. Er wollte sich irgendwo auf der Erde selbständig machen. Allerdings hatte er nicht bemerkt, dass auch ein Stück glühende Kohle vom Höllenfeuer mit in den Sack geraten war. Als er nun gerade über die Schellerhauer Höhen flog, brannte die Kohle ein Loch in den Sack und der Teufel verlor ein Haus nach dem anderen. Die Häuser fielen in großem Abstand voneinander auf die Höhe. Als nun der Teufel merkte, dass er fast alle Häuser verloren hatte, warf er den Rest hin und rief: „Zum Schinder!“ Seitdem muss im letzten Haus von Schellerhau der Schinder wohnen.[2] Tatsächlich

Am Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. (botanische Datierungen auf 2021 und 2016 v. Chr.) ließen im Elbtal ansässige Eliten Jahr für Jahr in den Sommermonaten Zinngraupen an der Roten Weißeritz bei Schellerhau durchgraben. Die Arbeiter lebten in der Saison in einfachen Laubhütten. Das mit einer dem Goldwaschen ähnlichen Technik gewonnene Zinn wurde in die festen Siedlungen im Elbtal geschafft, die dadurch prosperierten und zu Reichtum und Ansehen kamen. Das Erzgebirge entwickelte sich damals zu einem zentralen Lieferanten für ganz Europa. Zinn war für die Bronzeherstellung wesentlich. Die in Schellerhau vom Forschungsprojekt Archeo Montan entdeckten Spuren des Bergbaus sind die derzeit ältesten in Europa.[3]

Die erste nachweisliche Besiedlung geht auf das Jahr 1534[4] zurück. Auf der weiteren Suche nach abbauwürdigem Erz veranlasste Magnus von Bernstein auf Bärnstein den Hans Schelle dazu, eine Siedlung an der Silberstraße von Altenberg nach Freiberg zu gründen, um zunächst die Altenberger Gruben mit Holz und Kohle zu versorgen. Das Erbgericht des Ortes wurde Hans Schelle zugewiesen, der erster Richter wurde. Ihm folgte der im Jahre 1609[5] genannte Martin Baumgart auf seinem Amt als Richter. Allmählich entwickelte sich ein selbständiges Waldhufendorf mit großen Flurstücken zur Selbstversorgung der Bergleute mit Nahrungsmitteln, sodass im Jahre 1561 eine eigene Pfarrstelle mit Holzkirche nach belehenen Brief[6] des Herzogs von Sachsen, durch den ersten Pfarrer „Magister Antonius Lauterbach“ eingeweiht werden konnte.[7] Bereits im Jahre 1590 begann im Auftrag des Caspar von Bernstein, der Bau der Schellerhauer Mahlmühle. Nachdem der Schellerhauer Zinnerz-Bergbau im Dreißigjährigen Krieg zum Erliegen gekommen war, mussten die kargen Landhufen die oft sehr kinderreichen Familien ernähren. Da dies nicht ausreichte, betrieb ein beachtlicher Teil der Männer Lohnfuhrwerk, Waldarbeit oder irgendein Handwerk nebenbei. Trotzdem blieb Schellerhau bis in das 20. Jahrhundert hinein ein sehr armes Dorf.[2]

Zu DDR-Zeiten erholten sich Kinder in einem Ferienlager, das im Ort in den 1950er Jahren betrieben wurde.[8] Außerdem kam im Jahr 1983 der Komplex des FDGB-Erholungsheims hinzu, welcher am 18. Oktober 1984[9] eröffnet, am Fuße der Stephanshöhe (804 m üNN) errichtet wurde und seinen Namen nach dem Politiker Otto Buchwitz erhielt. Nach der Wende wurde es zum Hotel und befindet sich seit 2002 als Ahorn Waldhotel Altenberg im Besitz der Ahorn-Hotelkette. Neben dem Hotel stand das „Casino“, eine zu DDR-Zeiten erbaute Gaststätte.[10]


Text: Wikipedia

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