Schenkendorf

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Schenkendorf

Seine „ großen Tage“ hatte das Dorf vor ungefähr 50 Jahren, als die Braunkohlengrube „ Zentrum“ entstand und von hier aus billig und bequem Briketts auf den Berliner Markt geschafft werden sollten. Viele Millionen Mark verschlang die Anlage, doch der erhoffte Nutzen blieb aus, da sich der Boden als unbezwingbar erwies. Sogenannte schwimmende Gebirge, von Grundwasser durchtränkte Sandmassen, vereitelten das Unternehmen und ließen es eingehen; die ehemaligen Verwaltungsgebäude, Arbeiterhäuser, geringe Ruinen der Fabrikanlagen und ein See, der die Stellen von 80 Meter tiefen Schächten andeutet, erinnern an jene Zeit.

Heinrich Schenk besaß das Dorf um 1315; es ist wohl möglich, dass nach ihm der Ort benannt wurde, doch tritt sein Name später nicht mehr auf, wie auch sein Abstamm durch nichts zu bezeugt wird. Das Landbuch von 1375 nennt in diesem Falle nicht, welcher Privatperson die Abgaben zustanden. Die von Schlieben, schlossgesessen zu Slawisch (Königs) Wusterhausen, erwarben 1441 das Dorf, das aber Ende 15. Jahrhunderts an die Schenken von Landsberg auf Teupitz überging. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden fast alle Gehöfte verwüstet, so dass nur 2 Bauern im Orte verblieben.

1652 finden wir ein Mitglied der reich begüterten Familie von Löben ansässig, von dessen Erben Friedrich Wilhelm I. das Dorf erwarb und es zu seiner Herrschaft Wusterhausen legte. Nach den Befreiungskriegen ging das Gut an Private über und wechselten die Besitzer häufig, bis es 1896 der bekannte Zeitungsverleger Rudolf Mosse in Berlin kaufte.

Den größten Aufschwung sah Schenkendorf in den 1870er Jahren, als das Braunkohlenbergwerk entstand; in diese Zeit fällt auch die Anlegung der Kreischaussee von Königswusterhausen nach Mittenwalde. Die Kleinbahn wurde 1894 gebaut.

Wie vielerorts ist auch hier die Kirche im Laufe der Zeit vielfach erneuert worden, so dass von dem Ursprünglichen wenig erhalte blieb. Bemerkenswert ist der Altar, aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Kriege und ein schmiedeeiserner Türbeschlag aus spätgotischer Zeit.

Einwohnerzahl 1925: 624 männl. 533 weibl.

Quelle: Adressbuch Teltow 1927