Schwimmhalle am Brauhausberg

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Schwimmhalle mit Wasserspiel (1973)
Schwimmhalle am Brauhausberg 2012
Schwimmhalle (1987)
Schwimmhalle am Brauhausberg 2012 Totale
Schwimmhalle am Brauhausberg

In den späten 1960er Jahren stiegen die Besucherzahlen des Werner-Alfred-Bades, des damals einzigen Hallenbades in Potsdam, immer weiter an. Dadurch wurde der Neubau einer weiteren Schwimmhalle erforderlich. 1969 fand schließlich der Baubeginn der Schwimmhalle am Brauhausberg im Rahmen des Projekts „Sportbauten“ des staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport Leipzig statt. Zeitgleich wurden ähnliche Schwimmhallen in Rostock, Leipzig und Dresden errichtet, wenig später auch in Erfurt und Halle (Saale). Im Gegensatz zu den Schwimmbädern in diesen Städten sollte die Schwimmhalle am Brauhausberg der Bevölkerung zur breiten Nutzung übergeben werden und nicht nur für den Leistungssport zur Verfügung stehen.

Die Schwimmhalle wurde nach einigen finanziellen und bautechnischen Schwierigkeiten zum Tag der Republik am 7. Oktober 1971 eingeweiht. Sie erfreute sich sofort großer Beliebtheit und war Austragungsort für Kreis-, Bezirks- und DDR-Meisterschaften, Triathlon-, Sanssouci- und Pionierpokal, Kinder- und Jugendspartakiaden, Kreisprüfungswettkämpfe, Mehrkampfmeisterschaften und Sportfeste.

Das Schwimmbad war Schauplatz einiger sportlicher Höhepunkte. Im Jahr 1978 schwamm die litauische Schwimmerin Lina Kačiušytė dort einen neuen Weltrekord über 200 m Brust. 1988 war das Schwimmbad Austragungsort der 39. DDR-Meisterschaften mit zahlreichen Weltbestleistungen und DDR-Rekorden. Nach der Wende im Jahr 1993 fanden dort die 105. Deutschen Meisterschaften im Schwimmen statt.

Anfang der neunziger Jahre wurden erste Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten am Gebäude, insbesondere am Hängedach sowie im Sanitär- und Umkleidebereich durchgeführt. 2005 ging das Bad in das Eigentum der Stadtwerke Potsdam über. Vom 3. Februar bis 15. Mai 2006 musste die Schwimmhalle zeitweilig geschlossen werden, damit sicherheitsrelevante Mängel an der Tragwerkskonstruktion beseitigt werden konnten.

Das Bad ist heute weiter in stark sanierungsbedürftigem Zustand. Geplant war der Abriss der Schwimmhalle und die Integration einer neuen Halle mit 50-Meter-Bahnen in ein neues Spaßbad, das von dem brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer designt wurde. Doch wegen fehlender Fördermittel und der enormen Kosten wurden die Pläne letztendlich verworfen. Dennoch wurden bereits mehrere Millionen Euro für Baufeldfreimachung und Munitionsbergung ausgegeben.

Die Stadtwerke Potsdam GmbH, die die Schwimmhalle am Brauhausberg betreibt, beschloss Anfang Februar 2008 angesichts des desolaten Zustandes der Halle, insbesondere des Daches, in Folge der Entscheidung der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung vom 16. Januar 2008 eine Grundsanierung der Anlage. Für die Instandsetzung der Halle wurden knapp sieben Millionen Euro kalkuliert. Nach einer halbjährigen Sperrung wurde die Halle am 14. Februar 2009 für Freizeit- und Sportschwimmer wiedereröffnet. Das für 750.000 Euro instandgesetzte Dach ist nun bis 2012 genehmigt. Außerdem wurde eine neue Filteranlage zur Verbesserung der Wasserqualität installiert und die Halle neu angestrichen.

Vor dem Hintergrund der Debatte um das gescheiterte Spaßbad wird derzeit über die Wiederbelebung des Niemeyer-Entwurfs diskutiert. Im Gespräch sind die Standorte Speicherstadt sowie der ehemalige Betriebshof der Verkehrsbetriebe Potsdam nördlich der Sporthalle. Für einen Neubau werden mindestens 20 Millionen Euro veranschlagt. Die Komplettsanierung der Schwimmhalle am Brauhausberg wird je nach Aufwand zwischen sieben und 13 Millionen Euro kosten.

Die Schwimmhalle wird zur Zeit von den Sportvereinen SC Potsdam, OSC Potsdam Luftschiffhafen, ESV Lokomotive Potsdam und dem Tauchsportclub Filmstadt Babelsberg 1961 genutzt.




Text: Wikipedia

unteres Bild: Wikipedia/Karsten Knuth

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